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Nach gut zwei Monaten an der Börse
gelingt Teamviewer der Aufstieg in den
MDAX. Das wurde dank des hohen Marktwertes des Streubesitzes erwartet und
könnte der Aktie der Softwarefirma Rückenwind geben. An der Börse kommt der
Wert dennoch nicht an. Der Emissionskurs von 26,25 Euro wurde bisher nicht
nachhaltig übertroffen, im Tief war der
Titel sogar auf 22 Euro gefallen.
BÖRSE ONLINE war beim Börsengang
von Teamviewer eher skeptisch. Zum
einen flossen dem Unternehmen keine
neuen Mittel zu. Zudem war die Emission
sehr kompliziert, denn das Unternehmen
wurde faktisch neu gegründet. Aus dem
Emissionsprospekt war wegen der Überschneidung der Stichtage die bilanzielle
Situation nicht ersichtlich. Für einen außenstehenden Investor war nicht klar, wie
viel von dem Schuldenberg, den die Beteiligungsfirma Permira der Softwarefirma
aufgebürdet hatte, auch nach der Emission in der Bilanz bleiben würde.
Mit den Zahlen zum dritten Quartal
legte die Technologiefirma nun eine aussagekräftige Bilanz vor. Die langfristigen
Schulden sind mit netto rund 600 Millionen Euro erheblich, aber beherrschbar.
Kurzfristige Verbindlichkeiten wurden
abgebaut. Die Relation zwischen Schulden und Betriebsergebnis ist mit 3,7 nicht
gering, sollte sich aber dank hohem Cashflow schnell reduzieren und bis Ende 2020
auf zwei fallen. In einer Neueinschätzung
stuft BÖRSE ONLINE die Aktie mit „Kaufen“ ein. Weil die Bewertung nicht niedrig
ist, eignet sich der Wert eher für spekulative Anleger. Die setzen vor allem auf
das Ergebnismomentum. Die Gesellschaft
dürfte die hohe Dynamik der ersten neun
Monate mit ins neue Jahr nehmen. Die Aktie könnte dieser alsbald folgen. LA

Börse Online 50/2019
 
aus der Diskussion: Neuemission Teamviewer
Autor (Datum des Eintrages): eickhoff  (12.12.19 15:15:39)
Beitrag: 85 von 96 (ID:62143376)
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