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[posting]62273912[/posting]Die diesem Gastkommentar von Herrn Sinn zu Grunde liegende Studie ist hoffnungslos veraltet.

Hier finden Sie eine Metastudie, die 23 aktuelle Veröffentlichungen zur Klimabilanz von Elektrofahrzeugen auswertet. Unter Berücksichtigung dieser Studien wird ein eigener Vergleich angestellt.

Klimabilanz von Elektroautos

Zentrale Ergebnisse:

- In allen untersuchten Fällen hat das Elektroauto über den gesamten Lebensweg einen Klimavorteil gegenüber dem Verbrenner.

- Der Klimavorteil des Elektroautos wächst, wenn der Ausbau der Erneuerbaren im Rahmen der Energiewende forciert wird; denn die Antriebsenergie ist die wichtigste Einflussgröße auf die Klimabilanz.

- Mit den Fortschritten bei der Batterieentwicklung insbesondere durch effizientere Fertigungsprozesse, höhere Energiedichte, verbesserte Zellchemie und CO₂-ärmeren Strom bei der Herstellung kann die Klimabilanz der Batterie in den kommenden Jahren mindestens halbiert werden.

- Die Batteriezell-Fertigung auf Basis eines möglichst hohen Anteils Erneuerbarer Energien, kann europäischen Ländern einen Standortvorteil verschaffen.

- Mehr Transparenz zur Klimabilanz der Batterien ist Voraussetzung, um weitere Verbesserungspotenziale über den gesamten Lebensweg erschließen zu können.

Um einzelne Aspekte der Klimabilanz von Elektrofahrzeugen genauer zu beleuchten, wurden in einem zweiten Teil der Studie eigene Modellierungen vorgenommen. Hierfür wurde ein Basisfall definiert: ein Fahrzeug der Kompaktklasse in Elektro-, Benziner und Dieselversion mit einer Gesamt-Fahrleistung von 150.000 km. Das bilanzierte Elektrofahrzeug hat im Basisfall eine 35-kWh-Batterie und verbraucht 16 kWh pro 100 km. Die Batterie wird während der Lebensdauer des Fahrzeugs nicht ausgetauscht. Der vergleichbare Benziner verbraucht 5,9 Liter und der ebenfalls vergleichbare Diesel kommt auf einen Verbrauch von 4,7 Liter pro 100 km. Für den Basisfall wurde ein gemischtes Fahrprofil gewählt, welches an den ADAC Ecotest angelehnt ist. Insgesamt wurden fünf Fälle genauer betrachtet: der Basisfall (Energiewende geht weiter) sowie zwei alternative Annahmen zum Strommix: In „Sensitivität Strom 2016“ bleibt der deutsche Strommix in Zukunft auf dem Niveau von 2016 und in „Sensitivität Photovoltaik“ wird beim Strom reiner Solarstrom verwendet. Zwei weitere Variationen beziehen sich auf Anwendungsfälle des Fahrzeugs im Stadtverkehr und auf Autobahnen.
In allen untersuchten Fällen hat das Elektroauto einen Klimavorteil gegenüber dem Verbrenner. Dieser Vorteil ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Im Basisfall ist der Vorteil nach 150.000 km deutlich, mit einer Emissionsverminderung über die Lebensdauer von 24 Prozent (verglichen mit dem Benziner) bzw. 16 Prozent (verglichen mit dem Diesel). Selbst für die „Sensitivität Strom 2016“ hätte das Elektroauto weiterhin einen Klimavorteil gegenüber dem Verbrenner, und zwar etwa 12 Prozent gegenüber dem Benziner und 3 Prozent gegenüber dem Diesel. Käme nur noch reiner Solarstrom zur Anwendung, läge der Vorteil des Elektrofahrzeugs bei etwa 50 Prozent.
Im Basisfall liegt die Fahrleistung, ab der das untersuchte Elektrofahrzeug insgesamt besser wird als der Benziner, bei gut 60.000 km; der Punkt, an dem es besser ist als der vergleichbare Diesel, liegt bei zirka 80.000 km. Elektrische Stadtfahrzeuge mit entsprechend kleinerem Akku erreichen diesen sogenannten break even point bereits ab 40.000 km, und nach 100.000 km liegt ihr Vorteil gegenüber einem Benziner bei 29 Prozent. In der Stadt sind Elektrofahrzeuge besonders effizient und kön-nen dadurch auch bei deutlich niedrigeren Lebensfahr-leistungen einen Klimavorteil erreichen.

 
aus der Diskussion: Symbolpolitik ist kontraproduktiv
Autor (Datum des Eintrages): rv_2011  (03.01.20 15:43:40)
Beitrag: 59 von 72 (ID:62274488)
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