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Langfrst-Portfolio für Dividendenertrags- und Wachstumsaktien

Meine Käufe unterliegen keiner zeitlichen Regelmäßigkeit. Als Rentner möchte ich meine spärliche Rente aufbessern und darüber hinaus mit Dividenden- und Wachstumsaktien eine annehmbare Performance erzielen. Es ist schön zu sehen, wenn Monat für Monat Dividenden reinkommen, und Jahr für Jahr eine Steigerung der Dividende generiert werden kann.

Schwerer als gedacht ist das finden von Qualitätsaktien zu einem guten Preis und hoher Dividende, denn derzeit sind die meisten Qualitätsunternehmen aus der Sicht von namhaften Finanzexperten „überbewertet“.

Ich bin mit langfristigen Unterbrechungen seit Anfang der 80er Jahre an der Börse. Börse ist ein stetiger Lernprozeß, auch in meinem Alter lernt man nie aus! Sein eigenes Portolio zu managen macht mehr Spaß, als irgendein Vermögensverwalter seine Kohle anzuvertrauen.

„Wir müssen nicht schlauer sein als die anderen. Wir müssen disziplinierter sein als die anderen.“ Warren Buffett

Wichtigster Treibstoff für eine Börsenhausse ist Liquidität. Dies kann nicht laut genug betont werden. Schwindet die Liquidität durch Straffung der Geldpolitik, sind mitunter kräftige Kurskerrektueren die Folge. Jüngstes Beispiel: 2018 erhöhte der neue FED-Chef Powell mehrfach die Leitzinsen – die Wallstreet ist immer noch die Weltleitbörse - und daraufhin kam es zu einer weltweiten kräftigen Kurskorrektur bei Aktien. Der Dezember 2018 war der schlechteste Börsenmonat seit 1931. Panik lag in der Luft. Jeder der schon länger an der Börse spekuliert, weiß, dass niedrigere Zinssätze die Wirtschaft unterstützen und in der Regel die Aktienmärkte in die Höhe hieven. Erst als der Fed-Chef Powell die Hebel wieder auf eine lockere Geldpolitik umgestellt hatte, kam es 2019 zu einer tollen Erholung an den Weltbörsen.
Kurzum, für uns Investoren ist die ultralockere Geldpolitik der Zentralbanken fantastisch, aber dumm für den Ottonormalo, der seine Kohle womöglich noch auf ein Sparbuch hat.

Solange die Party der ultralockeren Geldpolitik weitergeht, möchte ich dabei sein, deshalb bin ich auch voll investiert.

Die Auswahlkriterien für einzelne Werte verdanke ich auch einigen WO-Usern, zum Beispiel =>Timburgs Langfristdepot 2012 -2022 oder Raimund's Brichta's =>Wahre Werte Depot und =>Intellgent investieren (Michael C. Kissig.

Diverse deutschsprachige Finanzportale sind für eine Anlage-Entscheidungen wichtig, abr nicht die Hauptquelle. Bei ausländische Finanzportalen ist in erster Linie Morningstar und vor allem Seeking Alpha zu nennen. Gerade im angelsächsischen Raum merkt man, dass die Aktienkultur bedeutend besser ist.

Unternehmensanalyse und Auswahlkriterien

1.Umsatz- und Gewinnentwicklung
2. Bilanzkennzahlen
3. Marktstellung
4. Renditeerwartung

Hinzu kommen bei meiner Anlage- und Auswahlstrategie noch das Länderrisiko bzw. steuerliche Belastungen auf Kapitalerträge (Divi)

Der Großteil meines Portfolios besteht aus Bay-and-Hold Unternehmen

Die 5 größten von 29 Portfolio-Positionen

1. Deutsche Post 21,42 % = 40.860 Euronen
2. Microsoft 7,67 % = 14.628
3. Mastercard 5,88 % = 11220
4. Freenet 5,53 % = 10.555
5. Visa 5,49 % = 10,477

Bei der Deutschen Post liegt somit ein Klumpenrisiko vor, was ich aber wegen steuerlicher Rechtslage (steuerfreie Dividende) nicht mehr korrigieren möchte, da sich die Deutsche Post seit 2012 im Portfolio befindet.

Dividenden-Ertragsaktien

100 Stk. Arbor Realty Trust => WKN: A0CAPU => Hypotheken (Reit) => Divi mit Risiko
150 Stk. Ares Capital => WKN: A0DQY4 =>WKN: BDC => Divi mit Risiko
100 Stk. AT&T => WKN: A0HL9Z => Telekom => (B&H)
1000 Stk. BP => WKN: 850517 => Energie => Divi
1200 Stk. Deutsche Post =>WKN: 555200 => Logistik (B&H)
500 Stk. Freenet => WKN: A0Z22Z => Telekom =>Divi
250 Stk. Gazprom => WKN: 903276 => Energie => Divi
30 Stk. Johnson & Johnson => WKN: 853260 => Pharma/Medinzintechnik =>B&H
460 Stk. GlaxoSmithKline => WKN: 940561 => Pharma =>B&H
100 Stk. Main Street => WKN: A0X8Y3 => BDC => Divi mit Risiko
315 Stk. Norilsk Nickel => A140M9 => Grundstoffe/Edelmetalle =>Divi
150 Stk. Omega Healthcare => WKN: 890454 => Immobilien (Reit) =>B&H
60 Stk. Realty Income => WKN: 899744 => Immobilien (Reit) =>B&H
40 StK. Sixt VZ => WKN: 723133 => Verkehr/Dienstleistungen =>B&H
53 Stk. Royal Dutch Shell B => WKN: A0ER6S => Energie => Divi
100 Stk. WP Carey => WKN: A1J5SB => Immobilien (Reit) =>B&H

Weil sich in meinem Portfolio einige REITs und BDCs befinden, einige Anmerkungen dazu.

REITs

Die Dividendenpolitik der meisten amerikanischen REITs kann sich sehen lassen, generieren sie doch einem stetigen moderaten Anstieg, der sich über die Zeit summiert. Arbor gehört zu den am schnellsten wachsenden REITs aller Art und ist eine Dividenden-Wachstumsaktie. Einhandels-Reits zeichneten sich – aufgrund des zunehmenden Onlinehandels, als Verlustbringer aus. Reits, die Gewerbeimmobilien besitzen sind da schon wesentlich stabiler.

BDCs

Bei den Dividenden-Ertragsaktien befinden sich aber auch Unternehmen mit risikoreichen Geschäftsmodellen. Business Developent Companies (BDC) zeichnen sie sich durch attraktive Dividendenrenditen aus, sind aber bei einer wirtschaftlichen Rezession besonders für Kursverluste anfällig. Deshalb sollte man als Investor die BDCs nur im begrenten Umfang im Profolio haben.. Die BDC sind gesetzlich verpflichtet, 90 Prozent auszuschütten.
Die meisten BDCs emittieren variabel verzinsliche Schuldtitel, sodass sie dem Zinsrisiko, vorausgesetzt die Zinsen steigen lediglich moderat, nicht wirklich ausgesetzt sind. Grundsolide ist meines Erachtens Main Street, ist aber schon relativ teuer.

Dividenden-Wachstumsaktien

45 Stk. Stk. Bristol-Myers-Squibb => WKN: 850501 => Pharma/Biotech =>B&H
50 Stk. Cisco => WKN: 878841 => Netzwerktechnik =>B&H
36 Stk. Datagroup => A0JC8S => Informationstechnogie =>B&H
40 Stk. Mastercard => WKN: A0F602 => Finanzdienstleister =>B&H
30 Stk. Mc Cormick => WKN: 858250 => Lebensmitteltechnik =>B&H
100 Stk. Microsoft => WKN: 870747 => Software/Cloud-=>B&H
25 Stk. NextEra Energy => WKN: A1CZ4H => A1CZ4H => Versorger =>B&H
60 Stk. Visa => WKN: A0NC7B => Finanzdienstleister =>B&H
20 Stk. Wirecard => WKN: 747206 => Finanzdienstleister => Risiko

Die Zukunftsaussichten einiger Wachstumsaktien aus meiner Sicht

Bristol-Myers-Squibb

Dieses Pharma/Biotech-Unternehmen hat ein gut gefüllte Pipeline und die Bewertung ist noch abzeptabel. In den nächsten 2-3 Jahre soll der Gewinn ordentlich steigen. Die Celgene-Übernahme wird von vielen Analysten als sehr positiv gesehn.

Visa, Mastercard und vor allem Microsoft

Diese Wachstumsunternehmen habe ich viel zu spät gekauft. Diese Unternehmen waren nach Ansicht vieler Investoren und Experten schon damals „überbewertet“. Eigentlich waren diese Wachstumsaktien stets zu teuer. Das Potenzial für weitere Kurssteigerung für dieses Jahr ist hoch.
Zum Beispiel Microsoft, bietet jetzt ein vollständiges Portfolio an Cloud-basierten SaaS-Lösungen an, darunter LinkedIn, Office 365 und Dynamics 365. Weitere Kursteigerungen sind vorprogrammiert. Ähnlich sieht es bei Mastercard und Visa aus.

Wachstumsunternehmen Microsoft

Gewinn- und Umsatzanstieg im zweistelligem Prozentbereich. Am schnellsten wächst das margenstarke Cloudgeschaft.
Dividende: 0,51 USD pro Aktie
Steigerung der Dividende: 10,8 % gegen Vorjahr
Seit 16 Jahren wird die Divi Jahr für Jahr gesteigert, ohne Ausnahme! Der Schnitt der letzten 10 Jahre lag bei 14,9 %. Abgesehen von den Kurssteigerungen, kommt zu den Dividenden noch ein Aktienrückkaufprogramm. Der Softwarekonzern kauft eigene Aktien im Wert von 40 Milliarden Dollar zurück und erhöht damit den Wert der Beteiligung.
Azure wächst rasant! Public Cloud Computing ist eine der starken Wachstumschancen des nächsten Jahrzehnts, und MSFT steckt mittendrin.

Wachstumsunternehmen Mastercard und Visa

Mastercard und Visa verfügen über eine einzigartige Marktstellung (breiter Burggraben) und beide Unternehmen generieren schon jahrelang ein zweistelliges Wachstum und einen hohen Cashflow, mit dem die Dividende jedes Jahr erhöht und Aktien zurückgekauft werden. Die Performance von MA war dabei noch besser als bei Visa. Ich gehe davon aus, das dieser Megatrend des bargeldlosen Zahlungsverkehrs noch lange anhält, zumal immer mehr Banken bei Privatkunden Minuszinsen, ab einer bestimmten Anlagesumme, berechnen. Nur bei Zurückdrängung des Bargeldes kann man diese Strafzinsen besser verschleiern, bzw. bei den Bankkunden durchsetzen.

Wachstumsaktien ohne Dividenden

3 Stk. Alphabet A => WKN: A14Y6F => Internet & Cloud =>B&H
50 Stk. Alibaba => WKN: A117ME => Internet/Buisness & Cloud =>B&H
30 Stk. Facebook => WKN: A1JWVX => Sozialmedia & Internet =>B&H
50 Stk. PayPal => WKN: A14R7U )> Finanzdienstleister =>B&H

Dividenden sind nur ein Teil meines einkommensorientierten Portfolios.
Alle vier Gesellschaften genieren Wachstum pur mit dementsprechenden Gewinnsteigerungen. Und als Sahnehäubchen haben sie eine exzellente Marktstellung.
Was will man mehr?

Wachstumsunternehmen PayPal

Im Vergleich zu Konkurrenten wie Visa oder Mastercard weist PayPal eine relativ geringe operative Marge aus, welche sich im Bereich um 15% bewegt.
Eine sehr gute Analyse zu PayPal
findet man hier =>
https://junge-investoren.de/paypal-unternehmensanalyse-2019/

Null-Zinsen in der Eurozone

Zinssteugerungen sind in absehbarer Zeit in der Eurozone nicht mehr zu erwarten, denn bei Zinssteigerungen kollabert das schuldenbasierte Eurosystem. Hochverschuldede Euroländer sind ja jetzt schon von Transferleistungen aus den [u[noch[/u] potenten Euroländer (Deutschland, Niederland, Österreich) abhängig.
Die EZB ist ein Gefanger ihrer eigenen Geldpolitik, jedenfalls sieht Stabilität und Nachhaltigkeit anders aus, denn mit der aktuellen Null-Zinspolitik kaufen sich die Finanzakrobaten der EZB zwar Zeit, aber irgendwann könnte die Inflation durch unvorhergesehene Ereignisse aus dem Ruder laufen. Man denke doch nur mal an kriegerische Auseinadersetzungen im Nahen Osten, mit explodierenden Gas- und Ölpreise. Und dann hat die EZB – und nicht nur diese Zentralbank - ein fettes Problem, denn viele ZB haben ihr Pulver verschossen, das heißt, sie haben nicht mehr die entsprechenden Mittel, um die Inflation wirksam zu bekämpfen. Bis es soweit kommt, wird noch viel Wasser den Rhein runterfließen, da können die Crashjünger noch so lauthals den weltweiten Kollaps des Finanzsystems prophezeien.

Ich bin kein Freund von "Hype"-Branchen, denn das Risiko von Bewertungskorrekturen ist mir da zu groß.

Eine Portfolio-Absicherungsstrategie wie bei Mr. DAX halte ich momentan nicht für sinnvoll.

Mit Edelmetallakten und einigen Rohstoffaktien habe ich nach der Finanzkrise schlechte Erfahrungen gemacht.

Eine Barrick Gold steht auf der Beobachtungsliste, denn Gold dürfte angesichts der weltweiten Verschuldungsorgie, irgendwann mal so richtig nach oben katapultiert werden.
 
aus der Diskussion: Langfrist-Portfolio für Dividendenertrags- und Wachstumsaktien
Autor (Datum des Eintrages): Redmarat  (12.01.20 18:05:21)
Beitrag: 1 von 20 (ID:62351987)
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