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Auch 2020 zweistelliges Wachstum

Steico hat Anfang Februar vorläufige Zahlen für 2019 veröffentlicht und zugleich einen Ausblick für 2020 bekannt gegeben. So erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr der Umsatz um 11,5% auf 281,0mEUR (LSe: 285,3mEUR) und erfüllte damit die kommunizierten Ziele eines Wachstums von >10%. Nach dem starken dritten Quartal (+16,8%) hatte sich das Wachstum im vierten Quartal (+2,3%) deutlich verlangsamt, was jedoch auch durch Verschiebungen unter den Quartalen (Q1 +19,8%/Q2 +7,9%) bedingt sein kann. Umsatztreiber dürften wie bereits in der ersten Jahreshälfte unverändert die Produktbereiche ökologische Dämmstoffe, Stegträger und Furnierschichtholz gewesen sein.

Das Ergebnis hat sich ebenfalls sehr gut entwickelt 2019. So stieg das EBITDA um 27,9% auf 56,8mEUR (LSe: 57,3mEUR) und das EBIT um 34,6% auf 31,4mEUR (LSe: 31,7mEUR), wobei darin enthalten auch die bereits im dritten Quartal verbuchte Kompensationszahlung (2,4mEUR) für gestiegene Energiepreise in Polen ist. Bereinigt um diesen Effekt stieg das EBITDA um 22,5%, das EBIT um 23,4% und somit trotz des positiven Einmaleffekts deutlich überproportional. Die EBIT-Marge lag somit bereinigt bei 10,8% (LSe: 10,7%), berichtet bei 11,6% und sollte damit die Prognose einer EBIT-Marge (zur Gesamtleistung) von 10% erreicht haben. Auch im Schlussquartal konnten EBITDA (+6,3%) und EBIT (+18,9%) überproportional ansteigen.

Ebenso für das neue Geschäftsjahr bleibt das Management unverändert positiv gestimmt und erwartet erneut einen Umsatzanstieg von >10%, welcher erneut durch die drei Produktbereiche ökologische Dämmstoffe, Stegträger und Furnierschichtholz getragen werden dürfte. Dazu werden erste Umsatzbeiträge, vermutlich ab dem zweiten Quartal, aus dem neuen Produktbereich Holzbauelemente, welcher in den kommenden Jahren sukzessive ausgebaut werden soll, zusätzlich zum Wachstum beitragen. Zudem ergeben sich hierdurch auch Cross-Selling-Effekte für die anderen Produkte. Für das EBIT wird erneut eine Marge (zur Gesamtleistung) von 10% erwartet, wenngleich dies äußerst konservativ erscheint. Trotz erhöhter Energiekosten (Strompreise/CO2-Zertifikate) sowie eines jährlichen Anstiegs des Lohnniveaus in Polen im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich, sollten sich insbesondere auf EBIT-Ebene weitere Skaleneffekte ergeben. Da die bestehenden Kapazitäten im Bereich der Furnierschichtholzanlagen in Czarna Woda spätestens im kommenden Jahr ausgelastet sein dürften, wird das Management noch in diesem Jahr mögliche weitere Investitionen in diesem Bereich evaluieren müssen. Positive Effekte in den kommenden Jahren sollten sich im Bereich der Dämmstoffe auch durch eine stärkere Förderung bei der Gebäudesanierung in Deutschland (Klimapaket) durch eine höhere Abschreibungsmöglichkeit für private Nutzer ergeben.

Aufgrund des höher als erwarteten Umsatzausblicks für 2020 (LSe: +8,9%) bei gleichzeitig leicht höheren Margen in 2019, habe ich meine Schätzungen überarbeitet und auch erstmals Umsatzbeiträge aus dem Bereich Holzbauelemente berücksichtigt (2020e: 5mEUR, 2021e: 12,5mEUR). Mögliche Effekte aus einer dritten Furnierschichtholzanlage, deren Bekanntgabe zum Ausbau ich noch in diesem Jahr erwarte, sind jedoch nicht berücksichtigt. Folglich ergibt sich für das aktuelle Geschäftsjahr ein Umsatzanstieg von 12,3% auf 315,6mEUR (alt: 306,1mEUR) und für das kommende Geschäftsjahr 2021 von 8,8% auf 343,5mEUR (alt: 324,2mEUR), bei einem EBIT von 37,20mEUR (alt: 36,1mEUR) respektive 44,1mEUR (alt: 41,1mEUR). Da ich zugleich den Eigenkapitalzins aufgrund einem gesunkenen risikolosen Zins reduziert habe, erhöht sich das Kursziel von zuletzt 33,00€ auf 42,00€.
 
aus der Diskussion: SmallCaps fundamental diskutiert - Austausch über den fairen Wert eines Unternehmens
Autor (Datum des Eintrages): Junolyst  (13.02.20 19:24:08)
Beitrag: 869 von 1,142 (ID:62673787)
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