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Die Erkenntnis des gestrigen Tages: „Leg dich nicht mit Tesla an.“ Tesla hat von seinem Tief am frühen Nachmittag in der Spitze 11 Prozent gemacht. Aufgrund der kleinen Long Position die ich eröffnete, nachdem die Aktie wieder zu steigen begann konnte ich den Verlust der Short Position erheblich begrenzen. Gestern früh noch geschrieben, dass eine hohe Vola ein Faktorzertifikat in Stücke reißt und abends war es dann geschehen. Und ja, Tesla mag kein normaler Autobauer sein und kann deshalb nicht mit den Big Playern verglichen werden- aber Tesla in einfach nur eine Zockeraktie. Warum? Wenn ich lese, dass alle freiverfügbaren Aktien an einem Tag mindesten einmal den Besitzer wechseln, dann hat der Kurs nichts damit zutun, dass die Anleger an die Story hinter Tesla glauben, sondern dass die Aktie geritten wird bis sie umfällt. Also heißt es abwarten, bis die Vola aus der Aktie raus ist, dass wird vermutlich der Punkt sein, an dem sie wieder für einen Short interessant wird, weil für die Daytrader mit ihr kein Profit zu machen ist.
40 Milliarden Liquidität haben gestern ihr übriges getan um die kleine Delle im Chart wieder auszubügeln, Teflonbörse oder Katastrophenhausse. Ein Nebeneffekt der unkontrolliert haussierenden Börsen ist es, dass die Absicherung mit Puts einfach zu teuer wird. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass die geringe Absicherungsquote der Marktteilnehmer im wesentlichem auf diesen Umstand zurückzuführen ist. Mit Puts sichere ich sonst meine Mienenaktienbestände ab. Aber jetzt? Ich gehe zwar davon aus, dass die (Mienen) Aktien fallen können, aber nicht der Goldpreis, so dass ein Put auf Gold nicht den gleichen Absicherungseffekt erfüllen würde. Gleichzeitig dient die Investition in die Kryptowährungen (per Derivat) auch zum größten Teil als Absicherung. Diversifikation.
Gestern ist auf finanzmarktwelt ein Artikel erschienen ( Dollarstärke und Ölpreisschwäche setzt sich fort) der in einem Absatz den Unterschied zwischen Inflation und Teuerungsrate kurz beschreibt. Kurz: Inflation- das Aufblähen der Geldmenge und Teuerungsrate- die daraus resultierende Preissteigerung. Die Teuerungsrate wird allgemein mit der Inflation gleichgesetzt. Auch wenn beide eng mit einander verbunden sind, existiert eben ein kleiner aber feiner Unterschied auf den es ankommt, wenn man verstehen will, warum ohne Ende Geld ins System gepumpt wird, aber die „Inflation“ nicht ansteigt.
Jedenfalls steigt die Inflation in China aufgrund des Corona-Virus. Gestörte Lieferketten, das horten von Lebensmitteln und nicht zuletzt die Schweinepest haben die Teuerungsrate nach oben katapultiert. Erhöhte Preise durch Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit und durch Mangel. Die Diskussion um die Inflation wird gerade von einigen Kommentatoren aufgenommen, da damit zurechnen ist, dass die Notenbanken eine erhöhte Teuerungsrate zulassen werden. Wenn ich mir dazu die Begründungen ansehe und die deflationären Aspekte (Markus Krall) dabei berücksichtige, komme ich eher zu einem stagflationären Szenario. Aber ob Inflation, Deflation oder beides gleichzeitig oder alles zeitlich nacheinander (die möglichen Szenarien sind vielfältig und unterliegen den Eingriffen der Menschen) - der Bürger wird rasiert.
Schauen wir mal, ob es heute wieder neue Höchststände gibt.
 
aus der Diskussion: Bundeswertpapiere
Autor (Datum des Eintrages): spielkind0815  (14.02.20 07:39:10)
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