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Das Kernproblem bei Steinhoff ist, dass man in Augenblick wenig Einblick in die Frage der Schuldentilgung hat und die ist das Kernthema, das letztlich über das Überleben der Firma entscheiden wird. Steinhoff hat in den letzten 6 Monaten diverse Beteiligungen abgebaut aber wenig über die finanziellen Auswirkungen kommuniziert.

Das optimistische Szenario wäre für mich: Steinhoff hat bei den Verkäufen signifikante Mittel zur Schuldentilgung erzielen können (1,5-2 Mrd) und kann Pepco für 4,5 Mrd verkaufen (denn machen wir uns nichts vor: entweder der UK oder der Südafrika-Zweig müssen verkauft werden, sonst ist eine Refinanzierung der Schulden zu günstigen Konditionen Wunschdenken). Danach bleiben im wesentlichen die Beteiligungen in Südafrika, an MF und Conforma übrig und ca. 4 Mrd Schulden. Dieser Betrag wäre zu stemmen und zwar so, dass die Firma nach Zinsen noch einen unteren dreistelligen Millionenbetrag an Gewinn machen kann. Damit wäre eine Firmenbewertung zwischen 1 und 2 Mrd. realistisch und damit ein Kurs bis ganz grob 50 ct.

Das pessimistische Szenario lautet: die bisher erzielten Verkaufserlöse sind in Zinszahlungen und anderen Kosten versickert. Auch nach einem Verkauf von UK bleiben über 6 Mrd Schulden übrig, dann müsste Südafrika auch noch verkauft werden. Letzten Endes würde wahrscheinlich ein Asset nach dem anderen zu Geld gemacht werden um die Schulden zu verringern und am Ende bliebe nichts mehr übrig, was nennenswert Gewinn generieren könnte, der Wert der Firma wäre faktisch 0.
 
aus der Diskussion: Steinhoff International
Autor (Datum des Eintrages): Moebiusx  (16.02.20 13:18:47)
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