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phoenix,

anbei ein ganz interessanter Artikel zu Knorr von WO: Die scheinen wohl wirklich platt zu sein, haben kein einzigen Exit hinbekommen und sind dafür aber immer noch 4 mal höher bewertet als UBAG - wer kann mir das erklären.

Zum Thema Managementvertrag der UBAG ist es für mich unbegreiflich, daß der Vorstand im Vorwege der HV noch nicht einmal versucht, die neue Ausrichtung transparent zu machen.

Dieses Forum wäre doch ideal für einen Imformationsaustausch, insbesondere wenn die Herren es nicht schaffen z.Z. in die Presse zu kommen. Phoenix, Du könntest doch den Herren mal den Wink geben!!


Hier die Knorr Geschichte:

Nach Informationen von wallstreet:online brennt bei Knorr Capital Partner der Baum. Die Venture-Capital-Gesellschaft soll nach Informationen aus Branchenkreisen vor erneuten, erheblichen Abschreibungen auf das Beteiligungs-Portfolio stehen, die deutlich über die bisher kommunizierten 45,5 Mio. Euro hinaus gehen. Auf Nachfrage von wallstreet:online bestätigt dies eine Firmensprecherin. Genaue Angaben zur Höhe der Abschreibungen kann sie aber nicht machen, da die Gespräche mit den Wirtschaftsprüfern noch andauern.

Eine Insolvenz sei „derzeit aber kein Thema“, heißt es aus dem Unternehmen. Dennoch zeigt sich die Liquiditätslage wohl angespannt. Das Restrukturierungs-Programm habe erhebliche liquide Mittel gekostet, teilte die Gesellschaft gestern Abend mit. Viel vorhanden war ohnehin nicht mehr: Zum 30. September 2001 wies Knorr Capital Partner (KCP) liq! uide Mittel von 10,5 Mio. Euro aus. Zwar ist das Umlaufvermögen mit 152 Mio. Euro wesentlich höher, wird aber durch den Bereich Wertpapiere und Beteiligungen erheblich aufgebläht. Hier, wo andere Unternehmen ihre Cash-Reserven parken, bilanziert Knorr weitgehend die Beteiligungen. Und diese sind zum größten Teil nicht börsennotiert. Dazu kommen Forderungen in Höhe von 28 Mio. Euro, deren Werthaltigkeit unklar ist.

Als ob dies noch nicht genug wäre, drücken Knorr weiterhin hohe kurzfristige Schulden. Gegenüber der Neunmonats-Bilanz habe sich diese Position nur wenig verändert, heißt es auf Anfrage aus dem Unternehmen. Die Summe der kurzfristigen Verbindlichkeiten dürfte damit erheblich über den flüssigen Mitteln von Knorr liegen, was eine bilanzielle Zeitbombe darstellt.

Entschärfung ist nicht in Sicht. Die sechs für das vierte Quartal 2001 angekündigten Beteiligungs-Verkäufe haben bisher nicht stattgefunden. Bei zweien hat man im Unternehmen die Hoffnung auf einen Verkauf wohl schon begraben, bei vieren stehe man „in Verhandlungen, die allerdings zäh verlaufen“. „Sollte sich das Marktumfeld im zweiten Halbjahr 2002 nicht deutlich bessern, dann muss für das laufende Geschäftsjahr insgesamt mit einem negativen Ergebnis für KCP gerechnet werden“, tei! lt Knorr schon mal vorsichtshalber mit und spricht damit die nächste Gewinnwarnung aus.

Dass man nun weitere radikale Kostensenkungen vornehmen will, die operativen Kosten sollen sich bis 2003 vierteln, ist so angebracht wie schwierig zugleich. Die Exit-Wege sind vernagelt, ein Liquiditätszufluss auf diesem Weg kaum zu erzielen. Ob das Unternehmen 2003 noch erleben wird, steht nach Gerüchten aus Branchenkreisen zurzeit „in den Sternen“. Mit dem Geschäftsbericht 2001, der in der zweiten Maihälfte veröffentlicht werden soll, wird sich zeigen, wie knapp die Luft für KCP wirklich ist. Noch macht Vorstandschef Thomas H. Knorr in Hoffnung und verspricht Besserung mit den eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen. Wer Knorr kennt, weiß: Alles schon mal da gewesen, genutzt hat es nichts. Knorr hat sich jedenfalls schon mal aus der Schusslinie gebracht und wechselt in den Aufsichtsrat.

Autor: Michael Barck (© wallstreet:online AG) 13:12 30.04.2002
 
aus der Diskussion: IMH - UBAG
Autor (Datum des Eintrages): buxor  (30.04.02 14:08:34)
Beitrag: 509 von 883 (ID:6302751)
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