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Habe mal nachgekramt. Hier findet man schon einige Ausagen zu Stückzahlen die man verkaufen will. Quelle ganz unten.

Ich glaube aber das Ihr schon recht habt, Adcom ist schon eine sehr spekulative Angelegenheit. Wenn ich mit der Aktie nicht gerade auf 38% Minus sitzen würde, hätte ich die schon längst rausgeworfen.

Mal sehen wie es sich weiter entwickelt.



Auf der heutigen Pressekonferenz der Adcon Telemetry AG präsentierten der Vorstandsvorsitzende Günther Walcher und der COO Claus Wortmann die bisherigen Ergebnisse der Optimierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen sowie einen Ausblick für die kommenden beiden Jahre. „Fast ein Jahr verspätet, aber auf dem richtigen Weg“ fasste der Walcher die aktuelle Situation zusammen.

Die beiden Standbeine Adcon’s werden Anwendungen und Technologie sein, wobei die Technologieeinheit künftig als „Lieferant für den Anwendungsbereich“ agieren soll. Beide Geschäftsfelder werden organisatorisch voneinander getrennt: Den Bereich Anwendungen wird Britta Hubert leiten, während COO Claus Wortmann, der über jahrzehntelange Erfahrungen im Technologiesektor verfügt, auch die Verantwortung für das Technologiesegment übernehmen wird.

Die Stärken des Unternehmens sieht Wortmann neben dem Technologievorsprung in der Patentabsicherung sowie dem weltweiten Vertriebsnetz. In den Bereichen Komplettmodule für Telemetrieanwendungen sowie Funktechnologien seien die Kompetenzen des Unternehmens anerkannt, die Kundenstruktur sei attraktiv.

Im Bereich Anwendungen bietet man Telemetrie-Komplettlösungen zur Erfassung, Übertragung und Auswertung zeitkritischer Daten an. Hier verfüge man in der Landwirtschaft über Kunden wie Dole, Chiquita, BASF und Zeneca, beim Wassermanagement versorge man unter anderem Kunden wie Siemens Industrial Solutions & Services , Donaukraftwerke und MTA Mexico. Dieser Bereich soll im laufenden Jahr bei geplanten 22 Millionen Euro Umsatz im Konzern gut 12 Millionen Euro ausmachen, im Vorjahr wurden hier gut 10 Millionen Euro umgesetzt.

Im Technologiebereich liegt die Kernkompetenz im Design von Chips, Adcon gieße die Chips nicht selbst, sondern stelle den Kunden seine Kompetenzen bei der Entwicklung zur Verfügung. Bei der Gebäude- und Haushaltsautomatisierung bediene man Kunden wie Siemens Building Technologies North America sowie die französische DeDietrich . Bei Barcode-Lesesystemen und Point-of-Sales-Terminals zählen laut Wortmann Ingenico, Schlumberger und SunMax zu den Kunden. Im Bereich drahtloser Mikrofone, Kopfhörer und Stereoanlagen arbeite man mit Beyerdynamic zusammen. Ähnliche Produkte sind zwar schon einige Zeit auf dem Markt, laut Wortmann sei bislang jedoch die Übertragungsqualität bei diesen Produkten noch nicht ausreichend gewesen. Die Kompetenzen in diesem Geschäftsbereich seien durch die Übernahmen in Frankreich und den Niederlanden deutlich ausgebaut worden, hier habe man laut Wortmann seit Bestehen des Unternehmens auch die größten Investitionen getätigt.

Allgemein sieht Wortmann das Marktpotenzial für Adcon’s Produkte ungebrochen, es habe sich durch die schwache Wirtschaftslage lediglich eine „Wachstumsverschiebung von sechs bis 12 Monaten“ ergeben.

Das Maßnahmenpaket zur Optimierung und Restrukturierung des Unternehmens umfasse im Vergleich zum Vorjahr Kosteneinsparungen von rund 3 Millionen Euro, die Personalkostentangente soll in Prozent vom Umsatz von 46 auf 37% gesenkt werden. Das Wachstum 2002 soll bei annähernd gleichem Personalstand durch Effizienzsteigerungen realisiert werden. Auch bei den Materialkosten sollen trotz überproportionaler Preissteigerungen Einsparungspotenziale ermöglicht werden, anteilig am Umsatz sollen die Materialkosten von 49 auf 46% gesenkt werden. Laut Wortmann gehe es aber nicht nur darum, möglichst günstige Komponenten zu verwenden, oftmals habe man bei günstigeren Produkten höhere Entwicklungskosten.

Die sonstigen Kosten sollen gemessen am Umsatz von 28 auf 21% gesenkt werden. Hierzu zählen laut Wortmann insbesondere auch die Reisekosten, die mit der Integration der Töchter in Frankreich und den Niederlanden zukünftig deutlich geringer ausfallen sollen. Auch bei den Beratungskosten will man laut Wortmann einsparen, außerdem soll in Zukunft sukzessive an weitere Kosteneinsparungen gearbeitet werden.

Die Töchter in Frankreich und den Niederlanden wurden integriert, laut Wortmann habe man zu lange zusätzliche Kosten für verschiedene Läger, Einkauf & Fertigung getragen und das Synergiepotential nicht ausreichend genutzt. Auch die Unterschiede, wenn man mit Franzosen oder Niederländern zusammenarbeite, seien laut Wortmann bislang nicht ausreichend einkalkuliert worden. Der Gründer der französischen Tochter wird jetzt im Bereich strategisches Marketing eingesetzt, der Gründer der niederländischen Tochter soll sich insbesondere auf die ASIC-Entwicklung (Application Specific Integrated Circuit) und die Mitarbeit im Standardkomitee ZigBee konzentrieren.

Die Läger sollen im laufenden Jahr „drastisch abgebaut“ werden. Im Vorjahr sei das Ergebnis aufgrund von Prognosenrücknahmen der OEMs (Original Equipment Manufacturer), welche für Adcon zu geringeren Absätzen geführt hätten, durch höhere Lagerkosten belastet worden.

Die größte Optimierungsmöglichkeit sieht man jedoch in der Auslagerung der Produktion, künftig will man sich auf die Kernkompetenzen Design und Vertrieb konzentrieren. Alles was mit Fertigung und Testing zu tun habe, könnten andere besser als Adcon, so Wortmann. Die Umsetzung könne jedoch „nicht von heute auf morgen“ geschehen, eine sukzessive Fortführung sei geplant. Alle Produkte wurden einer Kostenanalyse unterzogen, der Fokus soll auf die Produktgruppen mit dem größten Return gelegt werden. Die Umstrukturierung des Technologiesegments soll im dritten Quartal 2002 abgeschlossen werden.

Auftragsfertigungen will man ganz einstellen und nur noch Standardprodukte anbieten. Laut Walcher machen die Auftragsfertigungen nur einen geringen Volumenanteil aus. 80% der Kunden, die Änderungen bei den Produkten verlangen, würden nach Einschätzung Walcher’s auch Standardprodukte akzeptieren, wenn Adcon keine maßgeschneiderten Produkte mehr anbiete.

Auf Basis der neuen Produktions- und Kostenstruktur will Adcon im laufenden und kommenden Jahr ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 40% erreichen. 2002 will man somit rund 22 Millionen Euro umsetzen, im laufenden Jahr werde auch ein ausgeglichenes EBITDA angestrebt, im Jahr 2003 will man dann auch auf EBIT-Basis positiv wirtschaften. Die Verfehlung der Ergebnisschätzungen im Jahr 2001 begründete Wortmann mit der sechs- bis zwölfmonatigen Wachstumsverschiebung, wenn man im Jahresverlauf merke, dass die Umsätze sich nicht entsprechend den Prognosen und der darauf ausgelegten Kostenstruktur entwickeln, sei es meistens zu spät, die Kostenstruktur noch rechtzeitig entsprechend schlanker zu gestalten.

Im ersten Quartal 2002 wurden die Umsätze um 39% auf 3,18 Millionen Euro gesteigert. Das EBITDA lag wie erwartet bei minus 0,98 Millionen Euro noch im roten Bereich, im Vorjahr wurde ein EBITDA von minus 0,85 Millionen Euro erwirtschaftet. Das EBIT ging von minus 1,65 Millionen Euro im ersten Quartal 2001 auf minus 1,87 Millionen Euro zurück.

Nachdem man im März eine Kapitalerhöhung zu 3,00 Euro durchgeführt habe, komme zu den aktuellen Kursen keine Kapitalerhöhung in Frage. Um die Liquidität, die aktuell bei 1,27 Millionen Euro liege, nicht unnötig zu belasten, wolle man durchsetzen, dass Adcon künftig eher als Kreditor, weniger als Debitor arbeite. Weiterhin sollen cashgebundene Komponenten wie Lagerbestände minimiert werden. Mit den Forderungen will man „sehr rigoros“ umgehen, grundsätzlich sei es jedoch sinnvoll, den Kunden für schnellere Zahlungen Anreize wie Discounts zu bieten.

Im Produktbereich stellte Walcher ein neues strategisches Produkt vor: Mit dem addLINK wireless connector werden nach Angaben Walchers erstmals alle für den Funkbetrieb notwendigen Komponenten - das sind Funkchip, Microcontroller und Antenne - in einem einzigen Modul integriert. Das Modul soll für unter 30 Euro an den Markt gehen, was derzeit konkurrenzlos günstig sei. Darüber hinaus werde das Modul über eine Plug&Play-Funktion verfügen, was den Kunden den sofortigen Einsatz ermögliche. Bereits im Oktober 2001 habe sich das überdurchschnittliche Interesse der Industrie gezeigt, als die französische DeDietrich eine Bestellung für die Module platziert und auch gleich die Entwicklungskosten übernommen habe. DeDietrich will die Module nach Angaben des Vorstands in drahtlosen Raumthermostaten einsetzen, zunächst sei ein Volumen von rund 10.000 Einheiten vorgesehen. Während Adcon bislang Größenordnungen von 10.000 bis 70.000 Einheiten abgesetzt habe, will man kurz- bis mittelfristig in den 100.000er-Bereich vordringen. Innerhalb von drei Jahren hält Walcher es nicht für ausgeschlossen, dass man in den Millionenbereich vordringt, wenn es optimal laufe, könnten bereits im nächsten Jahr 500.000 bis 1 Million Stück verkauft werden. Auf einer Messe in Hannover habe man laut Walcher ein „irrsinniges response“ zu dem Modul erfahren.

Protoypen dieses Moduls seien bereits an ausgewählte Kunden vergeben worden, zum Jahresende 2002 ist der Abschluss der Entwicklungstätigkeit und der Start der Massenproduktion vorgesehen. In dieser Hinsicht sei man insbesondere von Infineon abhängig, die den ersten Funkchip für dieses Modul produziere. Allgemein sieht man die Zusammenarbeit mit Infineon jedoch sehr positiv, Infineon habe ein großes Interesse an Adcon’s Erfolg, da sich die Adcon-Produkte laut Wortmann für Infineon als „Selling-Maschine“ herausstellen könnten.

Im Bereich Direct Sequence Spread SpectrumTechnologie soll der Funkchip SSTAR, der bisher unter dem Entwicklungsnamen „Red Nose“ bekannt war und gemeinsam mit dem US-Partner American Microsystems (AMI) entwickelt wurde, ebenfalls in einem Modul zur Anwendung kommen. Neben dem europäischen Markt eröffnen sich dem Unternehmen damit nach eigenen Angaben auch die amerikanischen und asiatischen Märkte. Das Produkt, dass gemäß des ZigBee-Standards gefertigt werde, soll vom Partner AMI im vierten Quartal fertiggestellt werden, die Massenproduktion des Chips ist für das erste Quartal 2003 vorgesehen. Der CEO des Partners AMI sei bereits in dieser Woche mit dem Chip in den USA auf Roadshow.
Im Hinblick auf Adcon’s Mitgliedschaft im IEEE-Normierungskomitee arbeite das Unternehmen als eines der Federführenden mit Giganten wie Motorola, Philips und Honeywell an der Definition des ZigBee-Standards (IEEE 802.15.4). Bei ZigBee gehe man davon aus, dass „das ganze Haus kabellos werden“ soll, hier sieht Walcher „extremes Potential“. Bis „Ende des Jahres, spätestens Anfang nächsten Jahres“ soll der Standard endgültig festgelegt sein.

Der ZigBee-Standard definiert „lowest-cost“ und „lowest power-consumption“-Kommunikation in den Bereichen Heim- und Gebäudeautomation sowie überall, wo geringe Datenmengen über große Distanzen über mehrere Jahre mit minimalstem Energieverbrauch übertragen werden sollen. In diesem Bereich stellt ZigBee nach Angaben des Unternehmens eine „ernstzunehmende Alternative“ zum bekannten Bluetooth-Standard dar, welcher grundsätzlich jedoch eher für hohe Datenmengen auf geringer Distanz bei höherem Energieverbrauch ausgelegt ist. Während Bluetooth über Distanzen von bis zu 10 Metern arbeite, würde der ZigBee-Standard indoor 60 Meter und outdoor bis zu 300 Meter Reichweite ermöglichen. Das Datenvolumen sei jedoch deutlich geringer, die Batterien müssten bis zu 7 Jahre halten. Aufgrund der frühzeitigen SSTAR-Entwicklung verfüge man gegenüber Mitbewerbern nach Angaben Walchers aktuell über rund 18 Monate Marktvorsprung.

Den Vorsprung will man laut Walcher dazu nutzen, eine weltweit führende Marktposition zu erreichen und diese durch kontinuierliche Weiterentwicklung auszubauen. Der Fokus soll dabei insbesondere auf Gebäude- und Haushaltsoptimierung, Sensoren & Instrumente, Zählerstandauslesung sowie Automotive gesetzt werden. Unabhängigen Studien zufolge soll das Marktvolumen bei Applikationen mit niedriger Datenrate in den obengenannten Märkten bis zur Mitte des Jahrzehnts bei mehreren hundert Millionen Stück liegen. Für 2002 seien in den Planungen weder Umsätze aus addLINK noch aus SSTAR enthalten.

Im Hinblick auf das „Skandalunternehmen ComROAD“, dass nach eigenen Angaben Telematik-Lösungen anbietet, sei es zu Verwechslungen gekommen. Adcon sei jedoch ein Anbieter von Telemetrie-Lösungen, die mit dem Telematiksegment nichts zu tun hätten, betonte Wortmann.

Die Aussendung von Unternehmensnachrichten will Wortmann zukünftig eher zurückfahren, es sollen nur Mitteilungen veröffentlicht werden, die über Geschäfte und Aktivitäten außerhalb der bereits kommunizierten Prognosen berichten. Wortmann sieht dies nicht als anlegerfeindlich, im Gegenteil, der schlechte Ruf des Neuen Markts sei sicher auch damit zu begründen, dass bisher „jeder Furz“ (O-Ton Wortmann) kommuniziert wurde. Es sei Adcon’s Geschäft, Deals zu machen, viele Anleger würden es aber mittlerweile als selbstverständlich ansehen, wenn Geschäfte, die ohnehin innerhalb der Planungen liegen, über eine ad-hoc-Mitteilung veröffentlicht werden. In Zukunft will man nur „Außerordentliches“ melden.

Nach Aussagen Wortmann’s sei die Entwicklung von ASICs sehr zeitintensiv. Auf die Frage, ob man befürchte, dass sich der im Handybereich abzeichnende Trend von ASICs zu weniger entwicklungsintensiven FPGAs, DSPs und (re-)konfigurierbaren Chips auch in Adcon’s Geschäftsfeld fortsetzen könne, meinte Wortmann gegenüber BLUeBULL, dass davon nicht auszugehen sei. Der Einsatzbereich dieser Alternativen sei sehr fokussiert, die Kosten für entsprechende Bauteile würden deutlich höher als Adcon-ASICs liegen. Darüber hinaus könne man den Handymarkt nicht direkt mit Adcon’s Geschäftsfeld vergleichen.

Quelle: BLUeBULL Österreich

http://www.bluebull.com/AT/ge/main.html
 
aus der Diskussion: Adcon Zahlen
Autor (Datum des Eintrages): Watcher42  (01.05.02 08:26:44)
Beitrag: 39 von 86 (ID:6308235)
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