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KI-Pionier Douglas Lenat: Comeback der Expertensysteme ... Eine "symbolische" KI, die aus einer Art großen Wissensgraphen und Modulen zum Ableiten logischer Schlüsse aus diesem Wissen besteht. Im Unterschied zu einfachen Wissensgraphen kann CycL, die Programmiersprache von Cyc, auch solche Sätze erfassen, die Logiken höherer Ordnung enthalten. ... http://www.heise.de/newsticker/meldung/KI-Pionier-Douglas-Le…

"Cyc ... (vom englischen encyclopedia) ist eine maschinenauswertbare Wissensdatenbank des Alltagswissens. Sie wird seit 1984 weiterentwickelt, um Anwendungen der künstlichen Intelligenz das logische Schlussfolgern über Sachverhalte des „gesunden Menschenverstandes“ zu ermöglichen. Dabei werden alle Inhalte als logische Aussagen in der Ontologiesprache CycL formuliert, die auf der Prädikatenlogik aufbaut. Zusätzlich enthält Cyc eine Inferenzmaschine zum Schlussfolgern über die gespeicherten Zusammenhänge und Plausibilitätskontrollen. ..." http://de.wikipedia.org/wiki/Cyc

Prinzipiell Klasse. Sind Cyc und die Wissensdatenbank dazu Open Source? So oder so ist es vermutlich besser, wenn es weitere, andere Projekte dieser Art gibt, z.B. von China, Russland, EU, islamischen Staaten, usw. Es wäre gelinde gesagt fragwürdig, wenn alle gleich das erste System aus den USA verwenden würden. Cyc ist vielleicht ein guter erster Ansatz aber als solcher wahrscheinlich nicht perfekt. Siehe auch http://www.heise.de/forum/Technology-Review/News-Kommentare/… und http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/China….

Cyc ist vermutlich noch zu wenig intuitiv. Hier ein paar Forderungen an eine solche Wissensdatenbank (WD), bzw. das System dazu:

- Die WD darf (oder muss sogar) eine eigene Sprache zur Darstellung von Wissen und Regeln haben aber die WD soll vollautomatisch, vollständig und bijektiv(!) in eine für Menschen verständliche Form übertragen werden (können), z.B. so was wie Wikipedia (Themenseiten mit Text, Bildern und Links).

- Die WD sollte die selbst generierte Version für Menschen wieder in ihre eigene Sprache/Datenhaltung konvertieren können. Wenn dabei Unterschiede auftreten, ist das ein Hinweis auf eine unzureichende Datendefinition, Datenrepräsentation und/oder mangelhafte Textanalyse und das System ist zu verbessern.

- Wissen und Regeln sollen in natürlicher Sprache eingegeben werden können. Die WD sollte sofort eine Übertragung in die eigene Sprache und zurück leisten, damit man eventuelle Formulierungsfehler gleich beheben kann.

- Die WD soll Widersprüche erkennen und verständlich melden/anzeigen können.

- Die WD soll eigene/neue Schlußfolgerungen machen können und diese als solche markieren und anzeigen können.

- Die WD soll ihre Datenbasis optimieren können, z.B. bezüglich Priorisierung, Übersichtlichkeit, Zusammenhänge, usw. - das ist anfangs noch primitiv aber kann später beeindruckend wirksam sein.

- Die WD sollte Fragen verstehen und möglichst sinnvoll beantworten können.

- Die WD sollte normalen Text verstehen und sinnvoll einordnen können. Das ist nicht nur für KI und Kommunikation mit Menschen nötig, sondern auch, damit die WD selbstständig Wissen sammeln kann.

- Die WD sollte zu einem Thema Daten in unterschiedlichen Details und Schwierigkeitsgrad ausgeben können, z.B. einfach oder komplex, unterschiedlicher Umfang, usw. und auch auf Menschengruppen optimiert, z.B. Experte oder durchschnittlicher Mensch.

- Die WD sollte eine (nach einstellbaren Kriterien wie z.B. Schwierigkeitsgrad und Umfang) möglichst optimale Zusammenfassung (Buch) zu einem Thema schreiben können.

- Für die WD in Entwicklung braucht es möglichst einen leistungsstarken Supercomputer aber wenn die WD erstmal hinreichend ausgereift ist, sollte sie auf einem handelsüblichen Computer gut laufen können.

- Eine erste praktische Übung ist das automatische Erstellen einer Wikipedia parallel zur von Menschen geschaffenen Wikipedia, die dazu natürlich auch teilweise übernommen werden kann.

- Eine sehr wichtige und frühzeitige Anwendung kann das Bewerten von Texten sein, z.B. Artikeln und Internetkommentaren aber später auch von Büchern, usw. Siehe auch http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/China….

- Eine andere praktische Übung ist das automatische Erstellen von Lehrbüchern, von Kita über Schule bis zur Uni.

- Die WD soll Open Source und öffentlich sein. Spezielle WD z.B. für Militär und SF-Forschung können ggf. nicht öffentlich sein aber eine WD mit Allgemeinwissen ist auch allgemein für KI-Entscheidungen, Staat und Volk wichtig, die muss öffentlich sein.

Das ist natürlich nicht so einfach, denn sonst hätte man ja schon (fast) eine KI aber andererseits muss eine intelligente Wissensdatenbank machbar sein und wenn man so eine WD erstmal hat, dann hat man eine schon mal eine Menge auch mit großem praktischen nutzen. Anfangs mag die WD mangelhaft sein aber die WD wird auf ihrem Gebiet in Zukunft viel mehr als Menschen können und das auch sehr viel schneller.

"... Bei Vergleichen mit modernen Computern zeigt sich die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns. Während das Gehirn etwa 10^13 analoge Rechenoperationen pro Sekunde schafft ... Während das Gehirn einer Ratte etwa 200 Millionen Neuronen enthält, besitzt das eines Menschen neueren Untersuchungen zufolge durchschnittlich etwa 86 Milliarden Nervenzellen. Davon liegen etwa 16 Milliarden Neuronen in der Großhirnrinde (Cortex cerebri), etwa 69 Milliarden im Kleinhirn (Cerebellum) und rund 1 Milliarde in den restlichen Hirnregionen (von Hirnstamm, Zwischenhirn und Basalganglien). Miteinander verbunden sind Neuronen über Synapsen, im menschlichen Hirn geschätzt rund 100 Billionen, ..." http://de.wikipedia.org/wiki/Gehirn

Klasse und manche Menschen können ja auch was aber Menschen können sich normalerweise keine präzisen Daten merken, was für den Computer ein Leichtes ist. Das Gehirn ist vage/ungenau und kann Daten nicht präzise verarbeiten. Simples Kopfrechnen und Auswendiglernen ist für die meisten total schwierig und das bei einem für Computer lächerlichen Umfang.

Eine Wissensdatenbank kann heutzutage z.B. aus mehreren z.B. 1 bis 4 TB SSDs bestehen, z.B. jeweils für
- verifizierte Daten und stabile WD Version,
- Indizes, Verknüpfungen, Tabellen, Zusammenhänge, usw.,
- eine spekulative neue WD Version.

32 GB RM sind kein Problem, spezielle Computer können leicht auch 256 GB bis 1 TB RAM und mehrere CPU haben. Das sind für Menschen unerreichbare Werte, selbst wenn Menschen andere Stärken haben. Die Optimierung der Wissensdatenbank ist aufwendig, dafür braucht es ggf. Supercomputer aber die Nutzung einer fertigen WD sollte relativ wenig Energie kosten.

Eine fertige Wissensdatenbank sollte z.B. Wikipedia und alle Lexika enthalten und dazu (einfachere) Wissensfragen beantworten können. Das ist dann schon eine Menge und ein wichtiger Bestandteil von KI. Neben einer Wissensdatenbank für Allgemeinwissen sind auch Spezial-KI wünschenswert, z.B. zur Berechnung von Modellen zur Grundlagenforschung oder einfach erstmal eine Mathematik-KI.

Größere Wissensdatenbanken auf Supercomputern können viel mehr Wissen verwalten, potentiell das nützliche Menschheitswissen. Irgendwann werden KI besser als Menschen Mathematik (komplexes Rechnen) und Programmieren können. Aus der bereits gegebenen Leistungsfähigkeit von Supercomputern folgen dem Menschen weit überlegene KI. Die KI werden sich selbst weiterentwickeln und auch viel größere werden können, z.B. viele Kubikkilometer groß und mit Terawatt Energieverbrauch - bei dann zunehmender Computerleistung-/effizienz folgt daraus eine schier unvorstellbare Intelligenz und Rechenleistung, die zu erstaunlichen Fortschritten in Wissenschaft und Technik führen werden aber schon heute Supercomputer von ein paar Megawatt sollten bei optimaler Programmierung erstaunliches leisten können. Man bedenke, dass in Zukunft Zehntausende und viel mehr KI zusammenarbeiten können.

Na klar braucht es für Simulationen und wissenschaftliche Berechnungen auch Fließkommazahlen aber eine Wissensdatenbank braucht vor allem Integerrechnung und schnellen Speicher und das bedeutet, dass es da erhebliches Optimierungspotential gegenüber derzeitigen Ansätzen mit NKI (neuronale KI) gibt.

NKI sind ineffizient und mangelhaft. NKI liefern jedoch shcon erstaunliche Ergebnisse und das zeigt, wie fortgeschritten die Computertechnik schon ist. Eine Wissensdatenbank ist im Vergleich zu NKI sehr mühsam zu erstellen aber wenn man die WD erstmal hat, dann hat man eine sehr schnelle, effiziente und vor allem auch sehr sichere und überprüfbare KI - natürlich gehört zur KI noch mehr als nur die WD aber die WD ist ein wichtiger Teil.

Auch sehr wichtig und ein Aspekt der Wissensdatenbank sind nach Möglichkeit (wo sinnvoll) Bewertungen: wichtig oder unwichtig; wünschenswert, schön, usw. Darüber kann man sich dann auch streiten.

Wie auch immer - da sollten Deutschland und EU besser nicht warten, bis USA, China, Russland, usw. so was fertig haben. Deutschland und EU müssen in eine eigene Wissensdatenbank und KI-Entwicklung investieren, gerne auch in Koperation mit anderen Staaten aber mit viel Selbstbeteiligung, so dass Deutschland das versteht und selbstständig weiterentwickeln kann. KI sind der totale Game changer, KI werden in Zukunft völlig unverzichtbar sein, KI werden auch SF-Techniken entwickeln können ... und zwar shcon dieses Jahrhundert. (alles imho)
 
aus der Diskussion: Entwicklung überlegener guter KI zur Rettung der Menschheit
Autor (Datum des Eintrages): HeWhoEnjoysGravity  (22.04.20 13:19:20)
Beitrag: 66 von 101 (ID:63412706)
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