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[posting]64392251[/posting]Da muss man unterscheiden ob diese Insolvenzwelle die Realwirtschaft oder die Finanzwirtschaft betrifft. Sollte es in der Finanzwirtschaft zu dieser Insolvenzwelle kommen, gehe ich davon aus, dass die Regierungen und Notenbanken dem Bankwesen helfen werden. Ein Systemversagen in der Finanzwirtschaft wird es nicht geben. Egal wie die Situation sich zeigt.

Und dann muss man mal schauen, wie es zu einer solchen Insolvenzwelle in der Finanzwirtschaft kommen kann. Damit es zu einer Insolvenzwelle kommt, müssten viele Unternehmen und auch Privatleute überschuldet sein. Aber auch das ist nicht der Fall, weil in diesen Bereichen bereits riesige Staatshilfen zur Verfügung stehen. Auch diese werden bei Bedarf verlängert oder ausgeweitet werden.
Wichtig sind dafür auch nicht die kleinen Leute, sondern es müsste in Masse die großen und größten Unternehmen treffen. Und dafür muss man auch sehen, welche Bereiche der Wirtschaft derzeit wie betroffen sind. Die meisten Unternehmen produzieren ja. Zwar auf einem niedrigen Niveau, Unternehmen haben dadurch aber nicht nur Ausgaben, sondern auch Einnahmen. Stellt sich bei einem Unternehmen die Lage entsprechend dar, kann man jede Art von Finanzgeschäft (Kreditgeschäft) strecken. Das ist immer noch besser, als den Kredit wertlos zu stellen.

Die Kunst wird sein, die Verbindlichkeiten so zu strecken, dass sie bei einer Fälligkeit verschmerzbar sind, falls sie dann doch nicht bezahlt werden können. Es wird diese Ausfälle geben. Ich rechne auch mit staatlichen Schuldenschnitten. Das wird aber erst dann der Fall sein, wenn die Pandemie überwunden ist. Vielleicht in zehn oder 15 Jahren. Bis dahin bleibt aber genug Zeit um diese Auswirkungen in das Finanzsystenm einzuarbeiten.

Eine Ausnahme sehe ich in den USA, wo zahlreiche Unterstützungen in den nächsten Wochen auslaufen. Das ist aber eher eine soziale Frage, das Weltfinanzgefüge wird das nicht durcheinanderbringen. Zumal ein vergrößertes Chaos eine Abwahl der derzeitigen Regierung wahrscheinlicher macht.
 
aus der Diskussion: Deutsche Bank vor neuem All-Time-High
Autor (Datum des Eintrages): sdaktien  (13.07.20 21:38:50)
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