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@genya:

ich möchte nur auf deine folgenden punkte eingehen:

"es geht um das Bedienen TYPISCHER antisemitischer Vorurteile und Klischees"

und da fängt doch schon das ganze problem an. wie sehen diese typischen antisemtischen vorurteile aus. wer definiert sie oder legt diese fest? meiner ansicht nach eine grosse masse von menschen, mit bestimmten wertansichten und meinungsauffassungen.

um dir ein drastisches beispiel zu zeigen. du schreibst:

"Was die meisten wurmt, war jedoch die formlose feige Positionierung vom schwulen Guido - er hat nicht mal die "Eier" gehabt, dem Mümmelmann deutlich entgegenzutreten."

Nun ersetzen wir lediglich einmal zwei Worte:

"Was die meisten wurmt, war jedoch die formlose feige Positionierung vom [Juden Friedmann] - er hat nicht mal die "Eier" gehabt, dem Mümmelmann deutlich entgegenzutreten."

Oder:

"Was die meisten wurmt, war jedoch die formlose feige Positionierung vom [Türken Cem Özdemir] - er hat nicht mal die "Eier" gehabt, dem Mümmelmann deutlich entgegenzutreten."

Oder:

Was die meisten wurmt, war jedoch die formlose feige Positionierung vom [Deutschen FillOrKill (der sowieso nix zu sagen hat)] - er hat nicht mal die "Eier" gehabt, dem Mümmelmann deutlich entgegenzutreten."

Welcher dieser Beleidigungen ist nun besser oder schlechter? Nach den typischen antisemtischen Vorurteilen müsste nun ja automatisch die Beleidigung:

"Was die meisten wurmt, war jedoch die formlose feige Positionierung vom [Juden Friedmann] - er hat nicht mal die "Eier" gehabt, dem Mümmelmann deutlich entgegenzutreten."

Damit will ich lediglich zeigen, dass es scheinbar einfach fällt, alle Personen oder sogar bestimmte Nationalitäten anzugreifen. Wenn aber das Wort "Jude" oder "Israel" in diesem Zusammenhang auftaucht, bleiben manchen die Sätze im Halse stecken.

"* Juden sind durch ihr Verhalten am Aufkommen des Antisemitismus selber schuld (Originalton Mölli gegen Friedman)"

Ohne dass ich hier Möllemann in seiner Aussage unterstützen möchte. Aber es ist nun mal so, dass Personen, die an die Decke aufgrund bestimmter Aussagen springen und sich köstlich darüber aufregen, immer wieder in diese Situation kommen.

Zu einer Diskussion bzw. Streit gehören immer zwei Seiten. Und ich behaupte mal, beide Seiten haben hervorragend dafür gesorgt, dies in der Öffentlichkeit und Presse hochzuschaukeln.

"* Schlussstrichforderung in der Schulddiskussion, als "demokratischer Befreiungsschlag" sogar von Mölli gefordert."

Eine ganz normale und legitime Meinungsäußerung, welche sicherlich einer eigenen Diskussion bedarf. Aber fällt dies auch unter typische antisemtische Vorurteile ?

Zusammenfassung:

Wo Antisemit durch einzelene draufgeschrieben wird, muss noch lange kein Antisemit drin sein. Und so öfter dies ungerechtfertigt geschieht um so problematischer wird es für die Juden werden in ihren Aussagen ernst genommen zu werden.

P.S: Bevor hier einige auf die Idee kommen "Antisemit" unter meine Beiträge zu schreiben. Spart es euch. Ich schätze persönlich Friedmann als eine sehr interessante Person und vor allem als Moderator im Fernsehen. Politisch hat er sich ja schon für dieses Land angagiert, was ihm ebenso hoch anzurechnen ist.

Ausserdem sind mir die Grenzen der fairen Diskussion bekannt und diese Stilmittel sind wirklich überflüssig.

cu und bis dann...
 
aus der Diskussion: "Friedman ist ein politisches Naturschutzgebiet"
Autor (Datum des Eintrages): FillOrKill  (29.05.02 04:41:51)
Beitrag: 49 von 58 (ID:6511637)
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