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Hi all,

ich möchte mal was zu Öl, Gold und Dollar schreiben, besonders da dies ja etwas ist, was die Börse die letzte Zeit umtreibt und komischerweise in diesem Thrad nicht angesprochen wird.

Zum Öl, momentan und bis auf weiteres uninteressant, da wieder im OPEC Zielkorridor (22-28$), war am ende letzten Jahres interessant, konnte man mal wieder richtig Kohle auf doof machen. Ich bin aber kein Rohstoffspieler. Deswegen nicht mein Ding.

Zum Gold, würde ich allen empfehlen einen grossen Bogen drum zu machen, ausser Sie Shorten gerne. Egal ob physiches Gold oder Goldminen. Denn der Goldpreisanstieg der letzten Wochen (Bullmarkt oder Bärmarketrally?) wird sehr bald wieder relativ schnell korregiert und langfristig ist damit eh kein Blumentopf zu Gewinnen. Ausser natürlich auf der Shortseite. Warum?

Erstmal zu den Gründen des Anstiegs in der letzten Zeit. Der nahe und mittlere Osten, sowie die zentralasiatische sind die Hauptimpoteure und Käufer von Gold (Indien ist der Weltweit grösste Goldimporteur). In beiden Regionen gibt es momentan eine sehr stark ausgeprägte Kriegsangst. Wobei Israel/Palestina wieder etwas deeskaliert ist, in den letzten Wochen. Wobei Indien/Pakistan momentan deutlich eskaliert(9:39am 05/31/02 U.S. STATE DEPT. ADVISES U.S. DIPLOMATS TO LEAVE INDIA ). Aber wenn interessiert das schon auf dauer? Die beiden Länder führen seit Ihrer Unabhänigkeit 1948 (? bin mir nicht 100% sicher.) miteinander mehr oder weniger intensiv Krieg. Manchmal mehr, manchmal weniger. Und weswegen? Mein Gott ist gut, dein Gott ist böse! Wird von der herrschenden politischen Schicht dazu benutzt um Ihre eigenen Interessen (Machterhalt und Machtausbau) gegenüber Ihrer Bevölkerung durchzusetzen. Und das ist gut so (zumindest in der momentanigen Situation), denn das bedeutet das diese Menschen rational handeln werden. Wenn auch in einer Menschenverachtenten Form. Was wiederum zur Folge hat, das alle Spekulationen über einen möglichen A-Waffeneinsatz irrational sind. Da die handelden Personen zwar bereit sind andere Menschen zu Opfern - in möglicherweise nicht unerheblicher Zahl - um Ihre Interessen durchzusetzen, aber nicht bereit sind, dafür Ihr eigenes Leben oder Ihre Macht zu Opfern. Was die zwangsläufige Folge eines A-Waffen einsatzes wäre. Was auch erklärrt weswegen selbst Menschen wie ein Stalin, uns Sadam oder unseren tollen Eier Cohmeni (Wie wird denn der Geschrieben?) usw. Immer berechenbar sind und waren. Somit dürfte die wahrscheinlichkeit das mir ein Flugzeug auf den Kopf fällt (Denn Spruch hatte ich schon lange vor dem 11.9 auf Lager. Rammstein brachte mich damals auf die Idee.) wesentlich höher sein, als ein A-Waffeneinsatz. (Ich war mal mitte der 80er in einer Sonderwaffen/wachen Einheit beim Bund. Nuklearegefechtsfeldwaffen, Reichweite ca. 30km. [Hatte jeden Menge Ärger mit meinem Kommandeur, weil ich eine Menge nach dem Sinn gefragt habe. Ich konnte und kann den Sinn nicht Nachvollziehen. Wesewegen soll ich das Land zerstörren, was ich bereit bin zu Verdeitigen und Notfalls dafür mein Leben zulassen. Die Frage nach dem Sinn des ganzen hat Ihm nicht gepast. Er hat mehr auf Befehl und Gehorsam gestanden. Ich stehe halt mehr auf, macht das Sinn. Naja, so hatte ich meinen Spass und er bald danach nicht mehr seinen Job. Ist für Ihn wohl dumm gelaufen.] Ich weis wir besitzen keine A-Waffen. Wir bewachen, transportieren und bereiten Sie zum Einsatz vor. Wenn dann alles erledigt ist, kommt unser Alibiami und drückt auf den Knopf. Ist so ähnlich wie mit unserem Alibi Ausländer, wenn gesagt wird Deutschland wäre kein fremdenfeindliches Land.)

Desweiteren haben die USA, Rusland und China kein Interesse an einer weiteren Destabilisierung in der Region. Auch wenn es Rusland und China ärgert, das die USA dadurch Ihre Position in dieser Region weiter ausbauen und stärken. (Diese Region, primär Kaspisches Meer ist als Lebenswichtig für die USA, von der US-Regierung definiert. Wehalb denn wohl? Öl, was sonst.)

Somit können wir einen Nuklearkrieg da unten Ausschliessen. Also weshalb sollte uns dieser Konflikt interessieren, wenn uns noch nicht einmal der 1. Golfkrieg Irak/Iran oder Nahostkrieg wegen Israel/Palestina, Anthrax, BSE usw. usw. usw. und sofort interessiert hat? Wo der Iran seine Kindersoldaten, unbewaffnet durch die irakischen Mienenfelder (Übriegens ein sehr beliebtes Spiel siehe China/Vietnam) geschickt hat, denn Alah wird Sie schützen. NaJa. Also wird sich die ganze Hysterie wieder sehr schnell verflüchtigen. Ein paar werden Ihr gewissen erleichtern und sagen "Oh wie schrecklich." und vielleicht gehen sogar einige in die gute gewissens Boutik und spenden ein paar Cent.

Folgen fürs Gold kurzfristig? Und Tschüss.

Aus langfristigen Aspekten gibt es ebenfalls keine Perspektiven fürs Gold da momentan ca. 20 Jahresproduktion an Gold in den Tressoren der westlichen (USA, EZB, Japan, England, Schweiz usw.) vor sich hin gammeln (Toteskapital). Wie z.B: die Teilnehmer Länder der EZB beschlossen haben Ihre Goldvorräte abzubauen, Deutschland wird dies vorraussichtlich 2004 probieren. Mal sehen was die Bildzeitung, wieder die Empörung shürrt (Verkauf unseres Goldschatzes). Dem Waigel hat Sie damals ganz gut zugesetzt. Mal sehen wie der dann zuständige Finanzminister (hoffentlich Eichel) mit dem Ding umgeht. Aufjedenfall werden die ersten Notenbanken sich noch in diesem Jahr anfangen sich von Ihren Goldbeständen zu trennen. Was ja auch Sinn macht, durch nutzlos gebundes Kapital, Defizite abzubauen und somit für weiteren Handlungspielraum (Entlastung der Finanzmärkte Bond/Aktien) zu gewinnen. Aber wir deutshen werden ja wieder solange warten bis der Goldpreis schon im Keller ist. Wir sind doch schon echt clever und smart.

Folgen fürs Gold langfristig? Und Tschüss.

Fazit Goldshorten, Geld auf doof.

Zu guter letzt unser je oller umso doller.
Die Kaufkraftparität liegt zwar ungefähr bei 1.1 €/USD. Aber auf mittelfristiger/langfristiger Sicht würde ich keinem Empfehlen gegen denn US-$ zu spekulieren. Da haben sich dabei schon sehr, sehr, sehr viele verhoben. Da die Kaufkraftparität nicht das Entscheidende Kriterium sind. Die entscheiden Kriterien sind, Leistungsbilanz und Handelsdefizit sowie die Quoten der Staatsverschuldung und der Unternehmensveschuldung.

Leistungsbilanz und Handelsdefizit.
Durch die temporäre Abwertung, hat sich die amerikanische Exportwirtschaft (Heiliges Blechle, Exportquote um die 50%) wieder einen weiteren Kostenvorteil gegenüber dem Rest der Weltverschaft, die hat dafür einen Erlösnachteil (sinkende Gewinnmargen) an der Backe. Guter und langerwarteter Schachzug (Hatte den Zug eigentlich schon vor ein paar Monaten erwartet.) Deweiteren werden Importprodukte, ausnahme Rohstoffe, kurzfristig/mittelfristig teurer. Folge es wird weniger Importiert und die einheimische Binnenindustrie bekommt ebenfalls einen weiteren Kostenvorteil gegenüber der Ausländischen Konkurrenz.
Ergo: Importe werden fallen, Exporte werden steigen. Resultat davon Leistungsbilanzdefizit wird abgebaut, Dollar steigt.

Staatsverschuldung und Unternehmensverschuldung
Durch den sich abzeichnenden drastischen Gewinnanstieg der US-Unternehmen, wird es zu stark steigenden Steuereinnahmen kommen, wodurch wieder die Staatsverschuldung in absehbarer Zeit wieder stark Rückläufig wird. Und zum anderen wird durch diesen Gewinnanstieg die Unternehmensverschuldung relativ schnell und stark abgebaut werden. Dieses Rückläufige Defizit hat wiederum zur Folge, das die langfristigen Zinsen stark fallen werden. (Die Zinsen, welche entscheiden, ob sich eine Investition lohnt oder nicht.) Wodurch wiederum die Firmen und der Staat entlastet werden, was wieder für steigende Gewinne und fallende Renditen sorgen wird.

Ich spekuliere nicht auf einen schwachen $, ich spiel auf einen festen und auf die Nas100.

Ich mache jetzt Wochende und Ihr könnt ja mal darüber Nachdenken.


In diesem Sinne

Biotron
 
aus der Diskussion: Erfahrung gefragt-Oder-Wie entstehen Investitions-Strategien?
Autor (Datum des Eintrages): Biotron  (31.05.02 18:28:39)
Beitrag: 519 von 895 (ID:6533424)
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