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Anbei ein Artikel aus der heutigen Online-Ausgabe des Reutlinger General Anzeigers, was den positiven Eindruck des Unternehmens und seiner Entwicklung bestätigt. Leider sind sie bei Investor Relations noch nicht Spitze.

»Kursbeschwörung« vor Aktionären

Elring Klinger erwartet auch in 2002 weiteres Wachstum bei Umsatz und Ertrag
Von Franz Pfluger

Stuttgart/Dettingen. (GEA) Die Elring-Klinger AG (Dettingen/Erms) wartete bei der Hauptversammlung in Stuttgart mit guten Perspektiven auf. Der Umsatz des Konzerns mit weltweit 2 800 Mitarbeitern soll um rund fünf Prozent, der Ertrag um rund zehn Prozent zunehmen. Im vergangenen Geschäftsjahr waren 376,3 Millionen Euro Umsatz (plus 17,8 Prozent) erzielt worden. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit war um 38 Prozent auf 34,5 Millionen Euro gestiegen. Für die Aktie gibt es 1,25 Euro Dividende, »das überzeugendste Argument für Investoren und solche, die es werden wollen«, urteilte der Vorstandsvorsitzende Dr. Helmut Lerchner.


Elring Klinger, Hersteller von Flachdichtungen, Abschirmteilen und Kunststoffgehäusemodulen, konnte sich im vergangenen Jahr weitgehend abkoppeln von der allgemein schlechten Konjunktur. Hinzu kommt, dass zu den Hauptkunden von Elring Klinger ausgerechnet jene Autohersteller gehören, die zumindest im Jahr 2001 noch deutliche Zuwächse verbuchen konnten. Zugute kommt Elring Klinger auch der Boom bei den Dieselmotoren, die besonders viel Abdichtungen benötigen.


Im krassen Widerspruch zu den positiven wirtschaftlichen Eckdaten und der nach Auffassung des Vorstandes guten Zukunftsperspektiven steht der Aktienkurs des Unternehmens. Auch wenn das Papier in den vergangenen Wochen etwas zulegte, es steht bei rund 27 Euro, beträgt die Börsenkapitalisierung gerade einmal 135 Millionen Euro. Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens äußerte sich zuversichtlich, dass der Aktienkurs mittelfristig deutlich zulegen werde. Lerchner wies auch in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Konzern - in der AG ist das jetzt schon der Fall - aller Voraussicht nach im Jahr 2003 sein Ziel, eine Eigenkapitalquote von 40 Prozent zu haben, erreicht haben werde. Es spreche viel dafür, dass die Dividende in den nächsten Jahren noch beträchtlich höher ausfalle. An diesem Mittwoch hält Lerchner in Frankfurt eine Analystenkonferenz ab. »Solche Aktionen steigern den Bekanntheitsgrad der Aktie.« Kritiker weisen jedoch in diesem Zusammenhang darauf hin, dass nur 27 Prozent der Aktien im Streubesitz sind. 30,51 Prozent hält Klaus Lechler, 34,7 Prozent Walter Herwarth Lechler und zehn Prozent die Betal Netherlands Holding. Der Vorschlag von Aktionär Matthias Gaebler: Durchführung einer Kapitalerhöhung bei Verzicht der Großaktionäre auf die Ausübung des Bezugsrechts.


Mit gebotener Zurückhaltung reagierte Helmut Lerchner auf Fragen nach einer möglichen Übernahme, oder Teile davon, eines großen US-Wettbewerbers, der Insolvenz beantragt hatte. »Sollte das Unternehmen zerschlagen werden, werden wir uns nicht engagieren. Das ist zu groß für uns.« Aber natürlich profitiere Elring Klinger von der Angeschlagenheit des Konkurrenten. Das Dettinger Unternehmen ist bei Flachdichtungen die Nummer drei auf dem Weltmarkt, sieht sich aber bei Produktsegmenten oft ganz vorne.


Der Vorstandsvorsitzende ging gleichwohl auch auf einige Schrammen ein, die sich der Automobilzulieferer geholt hat. Beispielsweise schrieben die Töchter in Brasilien, Spanien und Kanada rote Zahlen. »Dies ist noch kein Grund, eine Tochter zu schließen«, beschied Lerchner den penetranten Fragesteller Gaebler. Bei allen Investments spielten strategische Fragen eine große Rolle. Zudem sei bei der einen oder anderen Gesellschaft eine positive Wende absehbar. Fest steht angeblich der Rückzug aus dem chinesischen Joint-Venture - »eine Form der Kooperation, bei der nicht selten die Chinesen den Fluss und der Partner die Brücke liefern soll«, merkte er ironisch an. Scharf zurück wies Lerchner die sehr unwürdig vorgetragene Kritik von Gaebler, das Unternehmen habe mit der Zahlung von 256 000 Euro in den Fonds für Zwangsarbeiter quasi Geld aus dem Fenster geworfen. »Das ist die Geste eines Unternehmens, das im Jahre 2004 sei 125-jähriges Bestehen feiert«, konterte er. Dafür gab es herzlichen Beifall.
 
aus der Diskussion: ElringKlingerAG - eine gute Anlage?
Autor (Datum des Eintrages): cheetah  (12.06.02 09:59:16)
Beitrag: 3 von 4,774 (ID:6615743)
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