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Grafiken zu den Texten sind unter http://www.bullchart.de/dax/dax-eingang.php oder http://www.GernotDaum.de/Dax/Index.htm zu finden.

Liste der Einstufungen:
Aktien Kaufempfehlungen: AdidasSalomon, Degussa, Henkel
Empfehlungen für Short Positionen (Puts): Allianz, Bayer, Commerzbank, Dax, Telekom, EON, Epcos, Fresenius, Infineon, Lufthansa, Metro, MLP, MünchenerRück, Preussag, RWE, SAP, Siemens
Auf Signal achten: Post, Hypovereinsbank, MAN
Nur kurzfristige Empfehlungen oder keine Empfehlung: BASF, BMW, DaimlerChrysler, DeutscheBank, Linde, DowJones, Schering, ThyssenKrupp, VW


Highlights:
Ein brutaler Einbruch liegt diese Woche hinter uns, und der Dax befindet sich damit definitiv wieder in einer Baisse. Ich empfehle daher für Investoren, den Investitionsgrad in Dax Aktien auf 0 bis höchstens 20% zurückzufahren. Für diese 20% stehen nur noch Adidas, Degussa und Henkel zur Auswahl. Für Verkäufe, sofern sie nicht schon erfolgt sind, kann dabei eventuell noch eine Erholung in den nächsten Tagen abgewartet werden. Die aktuelle Situation ist mit Anfang August des letzten Jahres vergleichbar, und damals ging es noch wochenlang abwärts. Das erste Kursziel ist nun das Tief vom 21.09.2001 bei 3787 (Schlusskurs). Das muss aber noch nicht das Ende der Baisse bedeuten.

Konsequenterweise ist in dieser Woche die Liste meiner Kaufkandidaten dramatisch zusammengeschmolzen. Ausgestoppt wurden BASF, BMW, DaimlerChrysler, Deutsche Bank und ThyssenKrupp. Wer Empfehlungen von mir in der letzten Woche gefolgt ist, starke Aktien mit knappen Stops zu verkaufen, sollte diese schon wieder verkauft haben, denn knapper Stop ist knapper Stop. In meinem Musterdepot hatte ich das mit BASF und DaimlerChrysler vorexerziert.

Neue Verkaufsignale hat es im Dax selbst, bei Bayer, Siemens und bei der Lufthansa gegeben. Auch die Hypovereinsbank, MAN und die Post stehen kurz davor. Die "Anführer" der Baisse stehen allerdings schon seit Wochen auf der Liste der Short Empfehlungen, es sind vor allem die Finanz- und Technologie Aktien. Wer diesen Empfehlungen gefolgt ist, hat in den letzten Wochen hohe Gewinne einfahren können.

Auch mein Musterdepot musste in dieser Woche einen 4% Verlust einstecken, da selbst die dort stark vertretenen Edelmetallaktien schwach waren. Es verbleibt allerdings noch ein Gewinn von etwa 42% seit Jahresbeginn. In der nächsten Zeit werden ich aber auch hier den Investitionsgrad eher niedrig halten, und Positionen nur kurz halten. Alle Trades im Musterdepot können "Online" im Internet nachvollzogen werden. Kommentare zu den Dispositionen und der Strategie sowie insbesondere die Auflistung aller (auch der nicht gehandelten) Signale stelle ich in einem vorläufig noch kostenlosen Newsletter zusammen. Wer den Newsletter beziehen möchten, der kann sich durch ein Mail an

Mail@StatistikFuchs.de

in den Verteiler aufnehmen lassen.

Alle Transaktionen des Musterdepots und der aktuelle Stand können unter dem folgenden Link nachvollzogen werden:

http://www.aktienboard.com/bullish/musterdepot.php?s=&action…

Die Auswahl in diesem Depot ist die Darstellung einer persönlichen Meinung und keine Handlungsaufforderung.


1.) Kauf Empfehlungen

AdidasSalomon: Als eine der wenigen Dax Aktien hat Adidas in den letzten Wochen noch Stärke bewahren können, und bleibt somit eine Kaufempfehlung. Allerdings sollte auch hier der Stop bei 80 streng beachtet werden.

Degussa: Vollkommen unbeeindruckt vom Dax Rückgang hat sich diese Aktie in den letzten beiden Wochen hervorragend gehalten. Damit gehört sie zu den Werten, mit denen man den maximalen Investitionsgrad von 20%, der momentan ratsam ist, bilden kann. Das erste Kursziel ist 39,35, den Stop bei 34 sollte man aber angesichts der Marktschwäche streng beachten.

Henkel: Der steile Aufwärtstrend wurde zwar verletzt, aber noch ist die Aktie stark genug, um einer der wenigen Kaufkandidaten unter den Dax Werten zu bleiben. Allerdings sollte man angesichts der Gesamtmarkt Schwäche den Stopp bei 72,8 streng beachten.


2.) Verkauf Empfehlungen

Allianz: Dieser Short Kandidat hat das September Tief fast schon erreicht, so dass man erste Gewinne mitnehmen sollte. Bei einer Kurserholung können dann neue Puts gekauft werden. Bei anderen Short Kandidaten wie z.B. der Telekom hatte diese Taktik in den letzten Wochen recht gut funktioniert.

Bayer: Durch den Fall unter 32 ist diese Aktie hat die Aktie nun Spielraum nach unten bis zum September Tief von 26,70, so dass dieser als Verkaufsignal zu werten ist. Diese Aktie wurde in dieser Woche durch den Fall unter 34 ausgestoppt und sollte konsequent verkauft werden. Wer noch ein zusätzliches Risiko eingehen möchte, kann dazu eine Kurserholung abwarten, da der Wert überverkauft ist. Allerdings ist auch in so einer Situation nie auszuschließen, dass der Kursverfall ungebremst weitergeht.

Commerzbank: Ich hatte den Fall unter 17 als mögliches Verkaufsignal angekündigt. Dieser ist am Donnerstag erfolgt, so dass ich nun Put Käufe für die Aktie empfehle. Erstes Kursziel ist das September Tief bei 15,70, so dass man für einen Positionsaufbau erst noch eine Kurserholung bis etwa 17,75 abwarten sollte. Als Stop lege ich die Marke von 18,25 fest. Die Aktie gehört zu den Dax Werten, die über Jahre hinweg die meiste Schwäche gezeigt haben.

Dax: Der Einruch in den letzten beiden Wochen war so stark, dass sich der Dax nun definitiv in einer Baisse befindet. Formal wurde diese mit dem Brechen der Unterstützung bei 4500 eingeleitet. Investoren sollten den Investmentgrad von 0 bis maximal 20 % zurückfahren. Kurzfristige orientierte Trader können einzelne Chancen während einer Erholung nutzen, oder sich auf der Short Seite engagieren (was natürlich auch dem Investor freisteht). Kursziel ist zunächst das September Tief bei 3787, vorher gibt es keine ernst zu nehmende Unterstützung mehr. Erst ein Anstieg über 4870 würden den Dax nun in die neutrale Zone zurückbringen. Kurzfristig ist eine Erholung zu erwarten, da der Index stark überverkauft ist. Mit dem Aufbau neuer Short Positionen kann man daher noch ein wenig warten.

Telekom: "Schwarzer Tag für die Telekom Aktionäre" lautete am Samstag die Titelzeile der Süddeutschen Zeitung. Nun, für die Telekom Aktionäre hatte in den letzten Monaten und Jahren viele "schwarze Tage" gegeben. Und an einigen davon hatte es deutlich höhere Verluste gegeben, als an diesem Freitag. Aber das Erreichen des einstelligen Bereiches findet natürlich eine starke Beachtung. Mir ist sowieso nicht verständlich, wie man in den letzten Jahren Telekom Aktionär sein konnte. Seit Übersteigung der 40 Euro Grenze vor Jahren war meine Einstellung konsequent negativ, womit ich allerdings viel zu früh ins Bärenlager gewechselt war, da die Aktie danach noch über 100 stieg. Ohne mich in Gefahr begeben zu wollen, nun zu früh ins Bullenlager zu wechseln, möchte ich trotzdem zu bedenken geben, dass auch ein langer Abwärtstrend irgendwann einmal ein Ende hat. Vielleicht kommt der Tag, an dem auch ich die Begriffe "Telekom Aktie" und "kaufen" wieder in einem Satz ohne "nicht" (oder einer Variante davon) verwende. Wenn schon Zeitungen die Titelzeile einer Aktie widmen, ist das oft ein untrügliches Zeichen für eine bevorstehende Trendwende, wobei so ein "Signal" allerdings eine Vorlaufzeit von 3 bis 8 Wochen hat. Noch kann man die Aktie also von der Short Seite her angehen, wobei das allerdings nun immer gefährlicher wird, und das Timing dabei schwieriger. Ich empfehle daher für neue Put Käufe eher Aktien mit neuen Verkaufsignalen, z.B. Siemens. Den Stop für Short Engagements ziehe ich aggressiv auf 11,50 nach.

EON: Diese Aktie hat in der Vorwoche ein neues Verkaufsignal gegeben, das momentan fast wie ein Fehlsignal aussieht. Da aber der bei 56,50 gesetzte Stop nicht überboten wurde, Bleibt die Aktie zunächst Verkaufskandidat.

Epcos: Das erste Kursziel bei 36 wurde erreicht, so dass man schon mal einen Teil der Gewinne mitnehmen kann. Das nächste Kursziel ist das September tief bei 32,50. Den Stopp ziehe ich auf 40 nach.

Fresenius: Bei dieser Aktie ist es schwer, ein Kursziel auszumachen, sie ist fast "nach unten frei". Sie ist jedoch mittlerweile stark überverkauft, so dass man zumindest Teilgewinne durch "Überrollen" der Positionen in tiefere Basispreise mitnehmen sollte. Den Stopp ziehe ich auf 57,5 nach.

Infineon: In einer Erholung kann man diese Short Position wieder aufstocken. Das nächste Kursziel ist das September Tief bei 12,10. Den Stop ziehe ich auf 18,80 nach.

Lufthansa: Die hat durch den Fall unter die 14er Marke eine komplexe S-S-K-S-S Formation angeschlossen und damit ein Verkaufsignal gegeben. Bei einer Kurserholung in den Bereich 14,50 / 15 kann man nun Puts kaufen. Den anfängliche Stop lege ich bei 16,50 fest.

Metro: Das erste Kursziel für diesen Verkaufkandidaten ist das September Tief bei 32,20, welches fast schon erreicht wurde. Dort sollte man erste Gewinne mitnehmen. Den Stop lege ich bei 35,25 fest.

MLP: Selten habe ich eine Dax Aktie so abstürzen sehen, ich sehe mich fast in das Segment der kleinen Nebenwerte versetzt. Meine empfohlene (Teil)Gewinnmitnahme war zu früh, da in dieser Woche bereits das nächste Kursziel erreicht wurde. Neue Kursziele sind 28 und 26, Restpositionen an Puts sollte man jetzt eher noch weiter halten. Vor Wochen hatte ich den Kurs von 1,51 vom Anfang der 90er Jahre erwähnt. Ich hätte aber nicht damit gerechnet, dass die Aktie diesen so direkt ansteuern würde ;-). Den Stop ziehe ich auf 46 nach, auch wenn selbst diese Markte ewig weit weg ist.

MünchenerRück: Auch hier waren die (Teil)Gewinnmitnahmen zu früh erfolgt. Der Finanz Sektor scheint regelrecht zu kollabieren Nächstes Kursziel ist nun 200. Den Stop ziehe ich auf das Februar Tief bei 255 nach.

Preussag: Die Kursziele für diesen Short Kandidaten sind 23,70 und das September Tief bei 19,75. Der Stop liegt bei 31.

RWE: Das erste Kursziel für diesen Short Kandidaten ist das September Tief bei 35,70, den Stop lege ich auf 42,20 fest.

SAP: Hier fand man kaum Gelegenheit, die Put Position wieder aufzustocken. Nächstes Kursziel ist das September Tief bei 100. Wer jedoch nur noch eine kleine Position hat, behält diese auch bei Erreichen des Kurszieles. Bei Unterschreiten der 100 kann man sogar prozyklisch aufstocken, MLP hat gezeigt, was für Abstürze bei den Lieblingen der 90er Jahre möglich sind. Den Stopkurs ziehe ich auf 120 nach.

Siemens: Durch Ausbruch aus einem Seitwärtstrend nach unten hat die Aktie ein Verkaufsignal gegeben. Damit ist die "Nachzügler" unter den Technologie Aktien, und hat noch einiges an Kurspotenzial nach unten. Normalerweise halte ich nicht viel von einer "Nachzügler" Argumentation. Aber in Abwärtsrichtung funktioniert dies eher als in Aufwärtsrichtung, zumal wenn der Gesamtmarkt, so wie jetzt, sehr schwach ist. Es spricht ja nichts dagegen, dass die Aktie sich am Ende der Schwäche wieder zügig erholt.


3.) Vor mittelfristigen Signalen

Post: Die Aktie hat am Freitag die untere Grenze ihres Trading Bereiches marginal verletzt. Ich würde allerdings noch 1-2 Tage abwarten, da dies an einem Tag mit sehr schwachem Gesamtmarkt passiert ist. Bleibt sie unter 14,50, ist dies ein Verkaufsignal, womit auch verkaufte Puts zurückgekauft werden sollten.

Hypovereinsbank: Diese Aktie hat die 32,70 unterschritten, und damit eigentlich ein Verkaufsignal gegeben. Da dies jedoch an einem Tag mit extremer Marktschwäche geschah, warte ich noch 1-2 Tage. Bleibt die Aktie unter 32,70, sehe ich dies als Bestätigung, und das Verkaufsignal als gegeben an. Erholt sie sich darüber, bleibt sie neutral, wobei die 32,70 Marke natürlich Schwelle für ein Verkaufsignal bleibt.

MAN: Die Aktie steht kurz vor einem Verkaufsignal, welches ich bei einem Unterschreiten der 21,50 sehen würde.


4.) Nur für kurzfristige Trades (1 Tag - 3 Wochen)

BASF: Der Stop bei 46 wurde unterschritten, so dass diese Aktie keine Kaufempfehlung mehr ist. Auch wer hier kürzlich ersteingestiegen war (auf eine Erholung des Dax ab 4500 spekulierend), sollte bereits wieder verkauft haben. Der Trend ist nun neutral, eine solche Aktie sollte man auch in einer Baisse des Gesamtmarktes erst mal nicht shorten.

BMW: Durch den Fall unter 42,50 erweist sich die in den letzten Monaten herausgebildete Formation als Doppeltop, so dass der Wert als Kaufempfehlung ausgestoppt wurde. Der Trend ist jetzt neutral, erst ein Fall unter 36,50 wäre ein Verkaufsignal.

DaimlerChrysler: Einmal mehr hat diese Aktie all diejenigen enttäuscht, die auf eine definitive Umkehr des jahrelangen Abwärtstrends warten. Durch den Fall unter 48 ist der wert keine Kaufempfehlung mehr, und auf die Umkehr kann weiter gewartet werden. Allerdings gehört der Wert auf gar keinen Fall zu den Short Kandidaten, dazu ist er immer noch zu stark. Erst ein Fall unter 40,80 wäre ein Verkaufsignal.

DeutscheBank: Auch diese Kaufempfehlung hat in dieser Woche den Stop Punkt unterschritten und sollte damit verkauft werden. Ein Fall unter die 63 wäre ein Verkaufsignal, ansonsten ist der Trend neutral.

Linde: Die Aktie befindet sich in einem Seitwärtstrend. Neue Signale sind hier momentan nicht in Aussicht.

DowJones: Der Dow Jones hält sich noch verhältnismäßig gut, und muss erst den Bereich 9000/95000 durchqueren, bevor er "richtig abstürzt". Die Nasdaq hat hingegen die September Tiefs schon gesehen, so dass die Vorgaben aus den USA eigentlich nicht gut sind. Ein Unterschreiten der September Tiefs bei der Nasdaq würde der Baisse im Technologie Sektor eine neue Dimension eröffnen.

Schering: Der Langfrist Chart dieser Aktie ist zwar weiterhin sehr gut, aber momentan eignet sie sich wegen des schwachen Gesamtmarktes trotzdem nicht zum Kauf. Höchstens Langfrist Investoren können erste Positionen einsammeln. Ein Verkaufsignal ist jedenfalls nicht zu sehen.

ThyssenKrupp: Die Aktie ist durch den Stop gefallen und damit verkauft. Unter 15 würde ein Verkaufsignale (ein Signal zum Aufbau einer short Position) entstehen. Der aktuelle Trend ist neutral.

VW: Die Aktie befindet sich im Seitwärtstrend. Ein Fall unter 48 wäre ein Verkaufsignal.


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Der vorausgehende Text enthält Strategien für DAX Aktien, die aus der Analyse von Charts entwickelt wurden. Die Grundstrategie hinter den Überlegungen ist dabei die "Trendfolge". Für die gegebenen Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen kann keinerlei Haftung übernommen werden. Der Kauf von Aktien und Derivaten beinhaltet ein hohes Risiko. Die angegebenen Stopkurse dienen zwar zur Risikokontrolle. Es kann aber nicht garantiert werden, daß diese Kurse unter tatsächlichen Marktumständen auch erzielt werden können. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß es in Einzelfällen zu wesentlich schlechteren Ausführungen kommen kann. Der Leser sollte sich vor Befolgen einer Empfehlung immer ein eigenes Urteil unter Hinzuziehung weiterer Informationsquellen bilden, und sich eine für seine persönlichen Verhältnisse passende Strategie zum Umgang mit dem enthaltenen Risiko zurechtlegen.

Erläuterungen:

1.) Begriffe

- Long: Kaufen
- Short: Verkaufen
- Call: Kaufoption, Kaufoptionsschein
- Put: Verkaufsoption, Verkaufsoptionsschein
- Option, Derivat: Überbegriffe für Call und Put
- ATH: All Time High (Allzeit Höchstkurs)
- ATL: All Time Low (niedrigster jemals erreichter Kurs)
- Hausse: Mittelfristig anhaltender Kursanstieg
- Baisse: Mittelfristig anhaltender Kursverfall
- GD-nnn (z.B GD-100): Gleitende Durchschnittslinie aus dem Mittelwert der Kurse der jeweils letzten nnn Tage.
- Oszillatoren: Eine Gruppe von Indikatoren für Seitwärtstrends
- oszillieren: regelmäßiges Hin- und Herschwanken von Aktienkursen
- ADX: Indikator, der die Trendstärke eine Aktie oder eines Indexes mißt
- prozyklisch: In Richtung des Trends handelnd. Ein Kauf erfolgt direkt nach einem Ausbruch nach oben, ein Verkauf nach einem Ausbruch nach unten. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend in die gleiche Richtung. Die Trefferquote bei probzyklischem Handeln ist höher als bei antizyklischem Handeln, die Einstiegskurse sind allerdings ungünstiger.
- antizyklisch: Gegen den (kurzfristigen) Trend handelnd, allerdings in Richtung des langfristigen Trends. Ein Kauf erfolgt nach einem Kursrückgang gegen einen steigenden Trend, ein Verkauf nach einem Kursanstieg gegen einen fallenden Trend. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend also in verschiedene Richtungen. Die Einstiegskurse bei antizyklischem Handeln sind besser als bei probzyklischem Handeln, die Trefferquote ist allerdings niedriger.

2.) Sonstiges

"Short Aktien" (Leerverkauf von Aktien): Gibt es in Deutschland nach meinem Wissen nicht, zumindest nicht für Kleinanleger. Aber alle Aktien, die unter "Short Aktien" und "Long Put" stehen, die sich in einem Depot befinden, sollten aus charttechnischer Sicht verkauft werden.

"Short Put", "Short Call": Stillhalterstrategien, die prinzipiell für die Aktien geeignet sind, die oben unter "Nur für Kurzfristige Trades" eingestuft werden. Wegen hoher "Margin" Anforderungen sind solche Strategien jedoch für Kleinanleger meist nicht möglich. Margin heißt "Sicherheit", und meint meist ein zu hinterlegender Geldbetrag. Eine Ausnahme bilden die sogenannten "exotischen" Optionen, für die jedoch oft überhöhte Gebühren verlangt werden. Weiterhin müssen bei diesen Strategien Analysen der Volatilität (d.h. der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktien) angestellt werden, was ich hier nicht tue.

"Long Call" und "Long Put" erwartet eine signifikante Bewegung in den nächsten 1-2 Monaten aus charttechnischer Sicht (d.h es fließen keine Überlegungen zur Volatilität ein).

Statt der Strategie "Long Call", kann immer auch die Strategie "Long Aktien" angewendet werden, wenn die Verwendung von Optionen nicht gewünscht ist. Umgekehrt ist die Strategie "Long Aktien" nicht automatisch auch als "Long Call" geeignet. Bei "Long Aktien" wird ein langfristiger Kursanstieg erwartet, der eventuell erst nach Verfall der Option einsetzen kann.

"Trendfolge": Weithin akzeptierte Strategie an den Finanzmärkten. Die Trendfolge geht von der Annahme aus, das es zu einem beliebigen Zeitpunkt wahrscheinlicher ist, daß ein bestehender Trend sich fortsetzt, als daß er aufhört oder sich umkehrt.

"Stop Kurs": Kurs, bei dem eine Position ohne zu Zögern aufgelöst wird. Strategie zur Verlustbegrenzung und damit zur Erhaltung des Kapitals für bessere Investment Chancen. Das Erreichen eines Stop Kurses bedeutet in der Regel, daß ein zuvor angenommener Trend nicht mehr existiert, und steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trendfolge Strategie.

"Kurzfristiger Stop Kurs": Ein Kurzfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der
Kurs intraday unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Ein kurzfristiger Trader geht aber auch eine ausgestoppte Position erneut ein, wenn die weitere Entwicklung dies nahe legt.

"Mittelfristiger Stop Kurs": Ein mittelfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Nicht näher klassifizierte Stoppkurse sind als mittelfristige Stopkurse zu betrachten.

"Langfristiger Stop Kurs": Ein langfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs eine ganze Börsenwoche (von Montag bis Freitag) unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Diese Handhabung ist auch für Anleger geeignet, die sich nicht täglich mit der Börse beschäftigen (können).
 
aus der Diskussion: Dax Aktien Strategie der Woche, 16.06.2002
Autor (Datum des Eintrages): StatistikFuchs  (16.06.02 16:57:57)
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