Fenster schließen  |  Fenster drucken

Es ist halt ne Zocker-Chance -- nicht mehr und nicht weniger.
Hier nochmal die Fakten :

RTV Family: Liquiditätsbedarf von 6-7 Mio EUR bis Jahresende
München (vwd) - Nach der eingetretener Zahlungsunfähigkeit sieht die RTV Family Entertainment AG, München, ihren Liquiditätsbedarf für die Sanierung bis zum Jahresende bei sechs Mio bis sieben Mio EUR. Von dieser Summe sei kurzfristig etwa ein Drittel zur Beseitigung der Zahlungsunfähigkeit erforderlich, teilte das Unternehmen am Montag ad hoc mit. Die Möglichkeit der Sanierung sei in den vergangenen Wochen von unabhängigen Beratern geprüft worden. Die zuständigen Gremien würden am Dienstag darüber entscheiden, ob und in welcher Form die RTV Family Entertainment AG weitergeführt werden könne.

vwd/12/17.6.2002/jhe

Neuer Markt: RTV wird zersägt
(Instock) Die Erholungsbewegung dauert an – aber wie lange noch. Es darf gerätselt werden. Nach Börsenschluß in den USA wird Oracle seine Zahlen zum vierten Quartal vorlegen, zudem droht am Freitag der große Verfallstag an den Terminbörsen. Kräftige Kursausschläge, in welche Richtung auch immer, sind damit vorprogrammiert.

Der Nemax 50 gewinnt gegen 9.25 Uhr 2 Zähler. Stand: 686 Punkte. Der breiter gefaßte Nemax All Share legt 4 Zähler auf 731 Punkte zu.

Im Blickpunkt

Der Trickfilmproduzent RTV (- 46,8 Prozent auf 0,33 Euro) ist zahlungsunfähig. Aufgrund von Forderungsausfällen im Zusammenhang mit der Pleite von Kirch sowie Phenomedia (- 4,5 Prozent auf 0,42 Euro) und der Kündigung einer Kreditlinie benötigt die Gesellschaft für die Sanierung nach eigenen Angaben bis zum Jahresende liquide Mittel in Höhe von 6 bis 7 Euro. Eine Entscheidung der Gläubigerbanken sowie des Hauptaktionärs Ravensburger hinsichtlich der Weiterführung der Gesellschaft wird am Dienstag erwartet. Den sofortigen Finanzierungsbedarf bezifferte RTV auf 2 bis 2,3 Millionen Euro.

Umweltkontor hat die Windpark-Betreibergesellschaft Ecomill GmbH vollständig übernommen. Der Geschäftsbereich Service betreue damit zusätzlich 53 Windenergieanlagen mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro, hieß es. Die Aktie legt im freundlichen Umfeld 8 Prozent auf 4,05 Euro zu.


[ Dienstag, 18.06.2002 ]


RTV Zahlungsunfähigkeit trifft gutgläubige Aktionäre

Berlin (BLUeBULL) – Die jetzt gemeldete Zahlungsunfähigkeit des Medienwertes RTV ist ein Schlag ins Gesicht der Aktionäre, welche den Durchalteparolen des Vorstandes Glauben geschenkt hatten. Dementsprechend geschockt zeigt sich auch der Markt: die Aktie fällt fast 50% in die Tiefe.

Durchhalteparolen

Schon bei Bekanntgabe der Quartalszahlen waren die Probleme der RTV bekannt: Eine hohe Verschuldung, die Situation bei Pheomedia und die Kirch-Pleite. Im Vorwort des Vorstandes hiess es jedoch dazu: „RTV ist von der momentanen Situation bei Phenomedia finanziell und bilanziell nicht betroffen.“ Auch die Situation bei Kirch wurde schöngeredet mit Phrasen wie diesen: „Durch die Zerschlagung des Kirch-Konzerns ergeben sich für uns möglicherweise neue Absatzchancen.“

Jetzt, Wochen später, wurden die Aktionäre jedoch mit der unangenehmen Wahrheit konfrontiert. „Die Insolvenz der Kirch Media und des Koproduktionspartners Phenomedia sowie Forderungsausfälle von langjährigen ausländischen Partnern führen zu einer rapiden Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation der RTV Family Entertainment AG.“ Auch von der „zwischenzeitlich eingetretenen Zahlungsunfähigkeit“ ist die Rede. Als Begründung für diese musste eine österreichische Großbank (OVAG) herhalten, die die Situation (bereits Anfang Mai) zum Anlass genommen hatte eine zugesagte aber noch nicht in Anspruch genommenen Kreditlinie in Höhe von 5 Mio. Euro mit sofortiger Wirkung zu kündigen.

Weitere Beruhigungspillen

Doch auch aufgrund dieses Sachverhaltes, welcher bereits publiziert wurde verstand es RTV seine Anleger zu beruhigen. Ende Mai hatte es noch geheißen: „RTV befindet sich derzeit in Verhandlungen mit dem Bankenkonsortium (Deutsche Bank/Baden Württembergische Bank) und dem Hauptaktionär, dass diese den weggefallenen Kreditrahmen bis zur endgültigen rechtlichen Klärung übernehmen. Die Konsortialbanken und der Hauptaktionär haben sich bereit erklärt, bis zum Ende dieser Verhandlungen benötigte Liquidität kurzfristig zur Verfügung zu stellen.“

Banken wenden sich ab

Da die Liquidität nun offensichtlich nicht mehr zur Verfügung gestellt wurde, muss nun davon ausgegangen werden, daß auch die Kreditlinien nicht übernommen werden. Abgeschreckt werden die Banken sicherlich unter anderem von den hohen Schulden die das Unternehmen (zum 31.03.2002) ausweist: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten: 32,5 Mio Euro; Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16,3 Mio Euro.

„Planmäßig“ in den Tod

Doch nicht nur die Äußerungen des Unternehmens, sondern auch die publizierten Zahlen haben viele Anleger davon abgehalten, rechtzeitig die Reissleine zu ziehen, und auszusteigen. Im abgelaufenen ersten Quartal 2002 hat RTV den Umsatz von 11,6 Mio. Euro um 14% auf 13,2 Mio. Euro steigern können. Das EBITDA wuchs überproportional gegenüber der Vorjahresperiode von 3,4 Mio. Euro um 121% auf 7,5 Mio. Euro. Selbst die Planzahlen 2001 wurden „deutlich übertroffen“.

Zukunft ungewiss

In den vergangenen Wochen wurde in Zusammenarbeit mit unabhängigen Beratern die Sanierungsfähigkeit der RTV Family Entertainment AG eingehend untersucht, so RTV. Nach Vorlage der Ergebnisse beraten die zuständigen Gremien ob und in welcher Form die RTV Family Entertainment AG weitergeführt werden kann. Die Entscheidung wird im Laufe des morgigen Tages erwartet.
 
aus der Diskussion: RTV *** RETTUNG !?!****
Autor (Datum des Eintrages): Wonderdollar  (18.06.02 12:38:29)
Beitrag: 14 von 79 (ID:6662742)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE