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Hallo!Ich glaube den Herren von Intershop sitzt die Angst im Nacken,
Marktanteile zu verlieren.
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Instock sprach während der Road-Show mit dem Vorstandsvorsitzenden
Thomas Egner.

Instock:
Sie haben augenscheinlich Ärger mit Intershop, müssen an die
Konkurrenz Umsatzerlöse abtreten. Was ist da los?

Egner:
Intershop hat eine einstweilige Verfügung gegen uns schon vor der Cebit
erwirkt, weil sie der Meinung sind, dass die Produktnamen. „Openshop
Mall“ und „Openshop Hosting“ zu stark an die entsprechenden
Intershop-Produkte erinnern. Unsererseits wären rechtliche Schritte
gegen die Eigendarstellung von Intershop als angeblich „weltweit
führend“ möglich gewesen, denn dies sind die Kollegen aus Jena nach
den gängigen Definitionen wohl nicht. Um eine rechtliche
Auseinandersetzung auf der Cebit , unter der beide Seiten gelitten hätten,
zu vermeiden, haben wir uns dort auf eine Nutzungsentschädigung
geeinigt, die rechtlich aus unserer Sicht nicht notwendig gewesen wäre,
und vereinbart, unsere gegenseitigen Ansprüche nicht gerichtlich
weiterzuverfolgen. . Intershop fühlte sich nun bemüßigt, dieses
Agreement noch einmal explizit öffentlich zu machen, obwohl die Fakten
natürlich auch in unserem Emissionsprospekt zu finden sind, der schon
seit Beginn der Zeichnungsfrist am Donnerstag vorliegt. Offenbar hat sie
unsere Werbekampagne zum IPO geärgert. Wir freuen uns natürlich über
die Anerkennung, die uns so als Nummer 2 im Markt zuteil wird, denn
man hat offenbar erkannt, wie gefährlich wir mit unserer innovativen
Technologie werden können. Für uns halten sich die Beträge, die als
Nutzungsentschädigung zu bezahlen sind, in Grenzen, sind doch Hosting
und Mall bei uns nicht gerade die großen Umsatzbringer. Außerdem
hatten wir ohnehin vor, die Namen zu ändern.

Instock:
Wie bitte?

Egner:
Wir hatten in der Tat schon länger geplant, unser gesamtes
Produktionsprogramm im Sommer zu überarbeiten und in diesem
Zusammenhang auch neue Markennamen einzuführen.

Instock:
Haben Sie mit Ihren Werbespots nicht eine Reaktion von Intershop
geradezu provoziert?

Egner:
Das sehe ich nicht so. Die Leute vergleichen uns nun mal mit Intershop.
Nicht mehr und nicht weniger haben wir auch getan. Intershop
demonstriert einfach ein angegriffenes Selbstbewusstsein und wird
nervös. Das kann uns nur recht sein Das sehe ich nicht so. Die Leute
vergleichen uns nun mal mit Intershop. Nicht mehr und nicht weniger
haben wir auch getan. Intershop demonstriert einfach ein angegriffenes
Selbstbewusstsein und wird nervös. Das kann uns nur recht sein Ö und
wir fassen es einfach als Kompliment an unsere Technologie auf, die
nach Schätzungen der Analysten von Salomon Smith Barney sechs
Monate Wettbewerbsvorsprung hat. Dies ist im Internet-Geschäft eine
lange Zeit.

Instock:
Sie vergleichen sich sehr gern mit Intershop. Wie positionieren Sie
sich gegenüber Internolix?

Egner:
Internolix ist uns bei unseren Kunden noch nicht begegnet. Sie sind auch
in einem anderen Segment im Bereich Online-Shop-Software tätig als
wir.

Instock:
Sie werden, sofern nicht gerade in den nächsten Tagen die Kurse ins
Bodenlose stürzen, zirka 100 Millionen Euro aus dem Börsengang
einnehmen. Wofür wollen Sie das Geld einsetzen?

Egner:
Wir werden 50 Prozent des Geldes für Akquisitionen, 30 Prozent für
Marketing und Vertrieb und 20 Prozent für Forschung und Entwicklung
aufwenden.

Instock:
Der Reihe nach. Welche Akquisitionen sind geplant?

Egner:
Wir werden im Bereich Technologie Spezial-Know-how und qualifizierte
Mitarbeiter akquirieren. Außerdem steht auf unserer Liste eine
Systemintegrator, der die Beratung unserer bisher 250 Projekt- und
Integrationspartner verstärkt. Ein weiterer Expansionsbereich ist die
forcierte Internationalisierung. Wir werden unsere Büros in den USA,
konkret in New York und San Fransisco, weiter ausbauen. Wir wollen
damit unseren Plan der Marktausweitung einen großen Schritt näher
kommen. Wir werden auch weiterhin unser weltweites Partnernetz
ausbauen und uns nach neuen Distributoren umschauen.

Instock:
Etwas wenig für ein Unternehmen, dass Global Player werden möchte.
Wo wollen Sie mitspielen?

Egner:
Ich finde dies nicht wenig, ganz im Gegenteil, denn wir werden nach den
Prognosen der Analysten unseren Umsatz in 2000 und 2001 jeweils
verdreifachen. Damit werden wir schnell in der Weltliga spielen.
Schlüsselmärkte sind dabei für uns ganz klar neben den USA,
Großbritannien, Italien und Frankreich. Mittelfristig sehen wir auch
Möglichkeiten eines Engagements in Asien. Hier sind neben Japan vor
allem die wesentlich offeneren Märkte der Tigerstaaten für uns
interessant.

Instock:
Wie werden sich diese Aktivitäten in Ihrem Auslandsumsatz
widerspiegeln?

Egner:
Analysten gehen davon aus, dass wir schon in zwei bis drei Jahren über
30 Prozent unseres Umsatzes im Ausland erwirtschaften werden.

Instock:
Welche Aktivitäten sind im Bereich Marketing und Vertrieb zu
erwarten?

Egner:
Marketing und Vertrieb sind die personalintensiven Bereiche bei uns.
Das drückt sich auch in unserer Personalplanung für die nächsten Jahre
aus. Während wir Ende 1999 noch 71 Mitarbeiter beschäftigt haben,
werden es Ende diesen Jahres schon 138 sein. 2003 werden wir dann
400 Leute sein.

Instock:
Ihr Vertrieb läuft hauptsächlich über externe Händler. Wieso brauchen
Sie da eine Vertriebsmannschaft?

Egner:
Wir müssen den Markt beobachten und auch selbst bearbeiten. Dazu
kommt, dass wir unsere Händler schulen müssen und diese bei allen
auftretenden Fragen selbstverständlich auch unterstützen

Instock:
Wie soll sich Openshop, legt man die allgemeine Marktentwicklung
zugrunde, entwickeln?

Egner:
Wir wollen ganz sicher schneller als der Markt wachsen.

Instock:
Analysten schätzen, dass Openshop in zwei, spätestens drei Jahren
den Break-even erreichen wird.

Egner:
Das sind sicher ganz tüchtige Leute, die ihren Job bestimmt sehr gut
machen. Eigene Prognosen dürfen wir wegen der Platzierung eines Teil
der Aktien in den USA leider nicht sagen.

Instock:
Sie platzieren Ihre Aktien in den USA, haben ein amerikanisches
Bankhaus als gemeinsamen Konsortialführer mit der Landesbank
Baden-Württemberg. Steht da in absehbarer Zeit ein Zweitlisting an
der Nasdaq ins Haus?

Egner:
Erst mal nicht. Mittelfristig wollen wir uns schon die Option offen halten.
Doch das ist ganz von der Entwicklung unseres Geschäftes in den USA
abhängig.

Instock:
Im vorbörslichen Handel wurden Ihre Aktien teilweise für 290 Euro
gehandelt. Wie wollen Sie diesen Vorschusslorbeeren genügen?

Egner:
Sicherlich freut uns die erste Reaktion der Anleger, doch wir warten erst
mal in aller Ruhe die ersten Kurse an der Börse ab. Letztendlich kennen
uns die Anleger, unser technologisches Potenzial, unsere Entwicklung
und die, Prognosen der Analysten. Wir sind, was die Entwicklung unserer
Aktie angeht, sehr optimistisch.

Instock:
Was können Ihre Kunden als nächstes von Openshop erwarten?

Egner:
Dass wir den Börsengang als Startschuss für eine noch stärkere
Marktdurchdringung. Schon heute haben wir eine Reihe von
interessanten Neuerungen im Köcher: In nächster Zeit werden wir eine
High-End-Lösung für potentielle Shopbetreiber auf den Markt bringen.

Instock:
Herr Egner, vielen Dank für das Gespräch.





16.03.2000
Openshop zeichnen
Neuer Markt Inside
 
aus der Diskussion: Die Nr 2 nach INTERSHOP (OSP)
Autor (Datum des Eintrages): parana  (21.03.00 21:49:17)
Beitrag: 10 von 11 (ID:668808)
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