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Biotron: sehe ich ganz ähnlich. Lieber in fallende Messer nach und nach kaufen - wobei man die Abstände nicht zu kurz halten sollte und nur Werte kaufen, die fundamental in Ordnung sind, wo man also auch länger warten kann, wenn es nötig ist.

Beispiel wäre Articon: am Dienstag fielen sie den ca. 10 Tag in Folge. Natürlich hätte ich bei 3 Euro oder so Stop-loss setzen können. Nur ist bei einer Situation wie der jetzigen einfach nicht zu erkennen, wann die Irrationalität dreht und der Kurs wieder steigt - und die Verunsicherung, daß die Aktie ja ev. nicht ohne Grund gefallen ist, weil wieder wer mehr weiß, als in der Bilanz steht, wer kennt sie nicht.
Nachdem ich allerdings genau diese Fragen auch in zahllosen anderen Threads zu ebenfalls gesunden Aktien gelesen habe, (was ist hier faul, wer weiß hier mehr?), war ich einigermaßen beruhigt und habe sukzessive meinen Anteil an dem Unternehmen erhöht.
Mittwoch morgen kam eine ad-hoc, in der ganz brauchbare Zahlen gemeldet wurden, eher gut als schlecht - und offenbar waren viele erleichtert und sind wieder oder neu eingestiegen.

Klar: hätte man bei 3 verkauft, hätte man dann ungefähr die 2 1/2-fache Menge kaufen können. Nur: hätte man sich getraut?
Mittwoch morgen fing die Aktie mit 40 % Plus an und endete bei 20 %, weil so ein schlimmer Tag war und Gewinnmitnahmen einsetzten. Gestern ging es aber nicht etwa weiter runter, sondern gleich auf 1,50. Sieht man sich natürlich von der Außenlinie an, der Rücksetzer wird schon kommen.
Dann steigt die Aktie heute aber weiter bis 1,9 / 2 Euro. Jetzt wird es aber langsam Zeit für einen Rücksetzer.

Keiner weiß, wie die nächste Woche wird. Vielleicht geht es wieder runter und es waren nur Zocker. Dann sind diejenigen die Dummen, die am Montag für 1,70 oder so kaufen, weil sie nur noch den erneuten Abstieg begleiten. Geht es aber weiter hoch, dann wartet man ev. erst recht auf den Rücksetzer und sieht beim Anstieg zu. Ich habe dagegen im Fallen zwischen 2,3 und 1,3 den Anteil am Depot noch mal deutlich erhöht und freu mich, daß die billigsten Stücke mittlerweile schon wieder 50 - 60 % im Plus stehen.
Wobei die Aktie fundamental problemlos noch bis 4 oder 5 Euro steigen könnte ohne wirklich teuer zu sein...bis dahin muß es nicht gehen, aber der Depotanteil ist groß genug, daß ich auch ein paar Stücke mal wieder abgeben kann.

Es gibt natürlich viele verschiedene Anlage-Mentalitäten. Unsere scheinen sich zu ähneln. Und dann ist diese Taktik, in fallende Märkte zu kaufen und bei Gewinn wieder den Anteil zu verringern, genau richtig. Andere sehen das anders, weil es ihrer Mentalität eben nicht entspricht. Jeder Mensch ist anders.

Ich wehre mich nur dagegen, wenn Leute glauben, es gäbe an der Börse nur 1 richtiges Rezept. Ich bin auf meine Weise - seit ich sie konsequent praktiziere - sehr gut gefahren.
 
aus der Diskussion: Erfahrung gefragt-Oder-Wie entstehen Investitions-Strategien?
Autor (Datum des Eintrages): xylophon  (05.07.02 18:57:58)
Beitrag: 547 von 895 (ID:6812148)
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