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..um es mal ganz einfach zu sagen:

Der Sinn der Sache ist doch: billig kaufen, teu(r)er verkaufen. Oder teurer verkaufen, billiger zurückkaufen.

Wenn man nun bestimmte Werte einigermaßen kennt - oder gar gut? - dann wird man auch wissen, daß sie sich auf bestimmten fundamentalen Niveaus bewegen, die entweder vertretbar sind oder zu billig oder auch schon teuer erscheinen. Dann guckt man sich den Chart an und sieht vielleicht auch ein paar Widerstäne u. Unterstützungen.

Bin ich also von einem Wert fundamental überzeugt, dann setze ich eine bestimmten Geldbetrag fest, den ich in diesen Wert zu investieren bereit bin. Und kaufe bei günstig erscheinender Situation mal ein paar - nicht für´s ganze Geld. Beispiel wäre zB Check Point Software für unter 20.
Fällt die Aktie, kann man bei nächster Gelegenheit nachkaufen, zB unter 15 oder so, wobei ich hier nur 2 Dinge wichtig finde: nicht zu nah am ersten Kaufkurs - der Schnitt sollte sich deutlich verändern - und dann, wenn die Stimmung wirklich ganz schlecht ist. Für mich war der Nachkauf bei 13,5, Schitt so knapp unter 17.
Für einen dritten Kauf wäre noch Platz gewesen. Jetzt scheint es aber erstmal hoch zu gehen, dann wird eben demnächst ev. auch wieder verkauft, mal abwarten, wie es weiter geht. Jedenfalls ist noch einiges möglich. Vielleicht komm ich nochmal zu 10 zum Zuge. Vielleicht verkauf ich auch schon bald bei 15, wenn die Stimmung wieder ins Euphorische dreht, ohne daß die 15 überschritten werden. Auch für den Verkauf wird eher die Stimmung als der Kurs verantwortlich sein. Der Kurs von 13,5 sollte aber auf jeden Fall überschritten werden können - wenn Check Point nicht plötzlich mit einer Gewinnwarnung erheblichen Ausmaßes kommen sollte.

Es gibt aber auch Werte, die das alles schon hinter sich haben. United Internet zB: da ist es eher so, daß es gewisse Korridore gibt, wo sich die Aktie bewegt. Im Augenblick kann man ungefähr bei 6.5 kaufen und bei 7.5 wieder abgeben. Kann aber auch sein, daß es bei starkem Markt noch höher geht. Letztes Mal hab ich Glück gehabt und 7,8 bekommen, bei 4,8 gekauft oder so...

MIt anderen Worten: man sollte die Aktien ein wenig kennen, die man handelt, damit man abschätzen kann, wie tief es noch gehen kann. Was Überraschungen wie bei Comroad - die ich nie hatte - nicht ausschließt. Aber auch wenn es viele glauben: nicht jede Aktie ist eine Comroad. In der Regel sind die Fundamentaldaten, die in der Bilanz stehen, schon einigermaßen glaubhaft. Wenn also eine Aktie Cash generiert und nicht verbrennt - auch wenn sie ev. noch unter planmäßigen Abschreibungen leidet - und dann ein KUV von unter 0,1 ausweist und ausreichend Geld in der Kasse hat für die nächsten Jahre, dann kann man sie auch mal mit schlechtem Chart kaufen. Und nachkaufen. Und noch mal nachkaufen. Da muß man dann eben ein wenig Geduld haben. Irgendwann wird man belohnt. Und hat schön viele Stücke zu einen sehr schönen Durchschnittskurs.
 
aus der Diskussion: Erfahrung gefragt-Oder-Wie entstehen Investitions-Strategien?
Autor (Datum des Eintrages): xylophon  (05.07.02 21:36:09)
Beitrag: 551 von 895 (ID:6813257)
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