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Hallo marrocco,

ich will es mal in einer Art Kurzfassung probieren.
Der Unterschied zur Konkurrenz, wie z.B. AT&T ist, dass Talk keine eigene Telefonleitung-Infrastruktur aufbaut, sondern lediglich Knotenpunkte. Talk mietet die Leitungen zwischen den Knoten der Großen Telcos (also Überkapazitäten von der Konkurrenz) an. Das teuerste für eine Telco sind die Leitungen, da hat Talk einen klaren Vorteil. Besonders in neuen Märkten muss Talk nicht erst entscheiden, ob man ??? Millionen $ für den Aufbau eines Leitungsnetzes investiert und ob sich das rentiert, sondern hat fixe Kosten im Monat und kann sich zur Not schnell aus diesem Markt zurückziehen, falls er unrentabel sein sollte.
Das ganze ist durch das neue Wettbewerbsgesetz in den USA abgesichert, so das man nicht befürchten muss, dass das Mieten der Leitungen von der Konkurrenz verweigert oder durch zu hohe "Mietforderungen" blockiert wird. Also das ist erst einmal der größte Unterschied was das Geschäftsmodell angeht. Dann gibt es viele kleine Unterschiede, die wiederum für deren Kunden (also für Leute, die einen Telefonanschluß brauchen) interessant sind. Talk bietet sehr günstige Paketpreise an (bundle), die einem vereinfacht gesagt, viele Telefondienste auf einer Rechnung zu einem festen Preis im Monat bieten. In den USA hat sich dank der vorherigen Monopolstellung der früher staatlichen Telcos so eingespielt, dass ein Kunde jeden Service extra bezahlen muss. Als die Verstaatlichung wegfiehl und die großen sogenannten Baby-Bells auf den Markt kamen, gab es das Problem, dass ein Kunde für 3 Dienste (z.B. Ortsgespräch, Ferngespräch und Rufnummeranzeige) 3 verschiedene Rechnungen bekam. Das ist heute noch häufig so. Wenig Durchblick für den Kunden, daher kommt das 1 Rechnung für alle Dienste zum Paketpreis von Talk recht gut an. Das wiederum wird jetzt natürlich von der Konkurrenz genauso gemacht, aber Talk ist im Paketpreis meistens billiger. Was wohl für den Kunden am wichtigsten ist. Die genauen Unterschiede such dir bitte auf deren Seite unter www.talk.com raus, sonst schreibe ich mir die Finger wund.

Krisenanfälligkeit: Da hat Talk die weniger Risiken als die Konkurrenz. Wenn morgen keiner mehr telefoniert, dann machen alle keine Geschäfte, aber Talk hat keine Millionenverluste durch brachliegende Telefonleitungen. Ansonsten gilt, dass Talk bei gleichem Umsatz wie die Konkurrenz einen viel größeren Gewinn macht, da man ja weniger Kosten hat. Ich glaube, dass das Talk daher nicht so krisenanfällig ist wie die anderen.

Worldcom: Könnte Talk profitieren? Ja! Aber in welcher Größe können wir nur spekulieren. Ich glaube aber, dass die Chancen ganz gut stehen, da WCOM vorher ja auch ein Billiganbieter war (und an seinen eigenen Dumpingpreisen kaputtgeganngen ist) werden die Kunden nicht zu einem teuren Anbieter wechseln, wenn WCOM die Dienste einstellen sollte.

So, ich hoffe, das hat erstmal etwas "geholfen".
Gruss
OM
 
aus der Diskussion: Talk America
Autor (Datum des Eintrages): OhneMandeln  (10.07.02 08:50:26)
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