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Ich Denke wir haben hier entlich einer der Besten am Board!!!


ROUNDUP: Babcock-Chef Piepenburg will Zerschlagung des Konzerns verhindern

Der neue Chef des zahlungsunfähigen Maschinenbaukonzerns Babcock Borsig AG will eine Zerschlagung des Konzerns verhindern. "Wir wollen eine Kernsanierung durchführen und möglichst viele Teile des Unternehmens zusammenhalten sowie vor dem etwaigen Zugriff von Gläubigern oder Dritter schützen", sagte der Vorstandsvorsitzende Horst Piepenburg am Mittwoch nach einer Belegschaftsversammlung in Oberhausen. Zum Schutz der Unternehmen seien daher am Mittwoch zunächst für 15 Konzerngesellschaften Insolvenzanträge gestellt worden.

Über die Zahl der Arbeitsplätze, die erhalten werden könnten, könne er derzeit keine Aussage machen, betonte Piepenburg. Babcock beschäftigt derzeit weltweit mehr als 22.000 Menschen, davon rund 13.000 in Deutschland und 8.600 in Nordrhein-Westfalen.

HOFFEN AUF EIN BESSERES ANGEBOT

Mit dem Angebot des Investors One Equity Partners (OEP) für das US-Geschäft von Babcock will sich Piepenburg nicht zufrieden geben. "Wir haben bereits weitere Interessenten und ich hoffe auf ein besseres Angebot", sagte der Babcock-Chef. Laut Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) hatte OEP 225 Millionen Euro geboten. Der Verkauf des US-Geschäfts bringe keine Nachteile für Nordrhein- Westfalen, betonte Piepenburg.

Bei den Banken habe es vor der Bestellung des neuen Vorstands tiefes Misstrauen gegen die Unternehmensleitung gegeben, berichtete Piepenburg. "Dies ging so weit, dass die Banken nicht mal einem Insolvenzverwalter die Zusammenarbeit mit diesem Management zumuten wollten." Nun wolle er gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter Helmut Schmitz und den Banken die Gestaltung des Konzerns im Sinne der Arbeitnehmer und Gläubiger und nicht der Aktionäre übernehmen.

ZUSAMMENHALTEN, WAS ZUSAMMENGEHÖRT

Nach dem Scheitern der Rettungsbemühungen sieht auch Nordrhein- Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) neue Perspektiven für das Unternehmen. "Nun können die Unternehmensteile zusammengehalten werden, die zusammengehören", sagte Clement in Oberhausen.

Insolvenzverwalter Schmitz versicherte, dass die Beschäftigten bis zum 20. Juli die ausstehenden Löhne und Gehälter für Juni erhielten. Die Lohnzahlungen würden von der Sparkasse Krefeld vorfinanziert. Auch die pünktliche Zahlung der Juli-Gehälter sei gesichert, betonte Konzern-Betriebsratschef Heinz Westfeld. Der vor dem Scheitern der Rettungsbemühungen vereinbarte Verzicht der Beschäftigten auf die Tariferhöhungen dieses Jahres sei nun gegenstandslos, erklärte Piepenburg. Allerdings müssten die Beschäftigten bei den anstehenden Sanierungen auch wieder ihren Beitrag leisten.

ÖFFENTLICHE BÜRGSCHAFTEN

Clement sicherte Piepenburg für die Sanierung des Konzerns öffentliche Bürgschaften zu. Dabei verwahrte er sich gegen den Vorwurf, nur große Unternehmen erhielten öffentliche Hilfe. "Alleine im vergangenen Jahr haben wir in Nordrhein-Westfalen rund 100 Unternehmen aller Größenordnungen mit öffentlichen Bürgschaften unterstützt", sagte Clement. Über die Beantragung von Bürgschaften für einzelne Unternehmen werde von Fall zu Fall entschieden, erläuterte Schmitz./kp/DP/rw

 
aus der Diskussion: Der Zock ist noch nicht vorbei!
Autor (Datum des Eintrages): donnerpower  (10.07.02 18:01:38)
Beitrag: 65 von 198 (ID:6845578)
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