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....und abschliessend noch der hv-bericht aus unserer provinzpresse................




Eine zweite Chance
31.07. 2002

Aktionäre zufrieden bei Ehlebracht Bielefeld/Enger (mika). Die Märkte der Ehlebracht AG entwickeln sich derzeit „katastrophal“. Das war die schlechte Nachricht, die Alleinvorstand Dr. Reinhard Knüppel gestern bei der Hauptversammlung den Aktionären überbrachte. Die Umsatzprognose für 2002 wurde deutlich reduziert: Statt mehr als 110 Millionen Euro werden es am Ende vielleicht nur 100 Millionen Euro Umsatz werden. Trotz des Einbruchs rechnet Knüppel für 2002 mit einer „schwarzen Null“ – denn die Kosten seien noch erheblich stärker gesunken. Die erleichterten Aktionäre zeigten sich einigermaßen überzeugt: Die Restrukturierung der Ehlebracht AG verläuft offenbar erfolgreich. Die gesamte Sanierung trage die Handschrift von Reinhard Knüppel, meinte ein Aktionärsvertreter. Knüppel und Aufsichtsrats-Chef Walter Hasselkus gaben das Lob weiter: „Ohne das Zusammenwirken von Banken, Altaktionären, Mitarbeitern und dem Land NRW hätte Ehlebracht wahrscheinlich keine zweite Chance erhalten“, erinnerte Hasselkus zum Auftakt der Hauptversammlung an Forderungsverzicht, Gehalts-Stundungen und Landes-Bürgschaft. Knüppel stellte der Hauptversammlung seine elfköpfige Führungsmannschaft persönlich vor – ungewöhnlich, aber mit Applaus bedacht. Dank des in 2001 eingeleiteten straffen Kostenmanagements seien die Kosten im ersten Halbjahr 2002 um 24 Prozent gesunken, so Knüppel. Der Umsatz war in den ersten sechs Monaten 2002 mit 52,4 Millionen Euro um 16 Prozent niedriger als im ersten Halbjahr 2001. Unter dem Strich blieb im ersten Halbjahr ein Jahresüberschuss in Höhe von 0,26 Millionen Euro (im ersten Quartal 2002 waren es 0,5 Millionen Euro). Die Liquidität bezeichnete Knüppel mehrfach als ausreichend bis zum Jahresende. Zu den Umbaumaßnahmen gehörte unter anderem der Verkauf des Unternehmens Van Riesen in Enger (zwei Millionen Euro Erlös), die Schließung der Töchter E 4 Media in Herford und Wistec in Lübbecke sowie der Abbau (oder die Ausgliederung) von bisher rund 300 Arbeitsplätzen auf derzeit 940. Eine positive Entwicklung habe der Bereich Kunststofftechnik genommen: Der zwischenzeitlich geplante Verkauf von Ehlebracht Berlin und Ehlebracht Slowakei sei einstweilen überflüssig, der Kunststoffbereich schreibe schwarze Zahlen. Als profitable Perle des Gesamtunternehmens erweise sich der Möbelzulieferer Elektra in Enger, während die Firmen Enorm-Schmidt und die Ladenbau-Tochter Decor-Metall bedingt durch die schwache Konjunktur Verluste auswiesen. Das Börsensegment Smax wurde zum 30. Juni verlassen.
 
aus der Diskussion: Ehlebracht - wenig überraschendes.....
Autor (Datum des Eintrages): Gidorah  (01.08.02 08:14:36)
Beitrag: 110 von 415 (ID:7014779)
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