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[posting]71815493[/posting]So ein Schwachsinn!

Es gilt weiter die Prognose von über 1 Milliarde Gewinn im laufendem Jahr. Man kann davon ausgehen, das man über ein gutes 3. Quartal berichten wird - die Kurzarbeit war doch nur im bescheidenem Umfang. Jetzt hat sich die Chiplage offenbar etwas entspannt und die Autokonzerne fangen an auch bei den Volumenmodellen ihre großen Auftragsbestände zu bearbeiten. Das dürfte im bald startendem 4. Quartal für eine höhere Nachfrage sorgen.

Und generell sind wir ja in einem "Jahrzehnt des Stahls". Es gab schon eine gute Grundnachfrage für Stahl aus dem Baubereich. Man kann davon ausgehen, das der Wohnungsbau nach mehr als 10 Jahren Hausse schwächeln könnte. Dafür wird die Nachfrage für KiTa's, Schulen, Mehrfamilienhäusern hoch bleiben. Und es kommt (altersbedinigt) eine gesteigerte Nachfrage aus dem Tiefbau hinzu - Brücken, Schienen. Plus Ausbau ÖPNV - allein die Deutsche Bahn ist auf Rekordinvestitionsniveau mit zweistelligen Milliardenbeträgen jedes Jahr. Plus Ausbau ÖPNV in der Fläche durch die Kommunen. Der grösste Engpassfaktor ist (auch hier) das Fachpersonal.

In den 70iger Jahren hatte man auf hohe Ölpreise nur die Antwort des Energiesparens - autofreie Sonntage und so. Jetzt plant man die komplette Umstellung der Energieversorgung von kohlenstoffhaltigen Energieformen auf vor allem Windkraft und Photovoltaik. Es ist quasi eine Verzehnfachung des heutigen Installationsniveaus beabsichtigt bzw. notwendig. Der Vermögensverwalter Volker Schilling, der Berater Folker Hellmeyer, der Fondsmanager Bert Flossbach und viele andere Kapazitäten weisen darauf hin, das wir dafür enorme Mengen an Rohstoffen benötigen. Stahl, Kupfer, Aluminium, diverse Edelmetalle. Man muss erstmal viel Energie reinstecken, um Energie herauszubekommen. Der Bundeskanzler spricht vom grössten Umbau der Wirtschaft in Deutschland. Solche Aufbaujahre hat es nach dem zweiten Weltkrieg nicht gegeben. Es ist eine Zeitenwende die den Namen verdient. Bei Edelmetallen ist es schwierig, aber gerade Stahl kann man zu 100 % recyclen. D.h, es ist nicht unbedingt notwendig voll neues Eisenerz zu fördern, sondern das Urban Mining gewinnt enorm an Bedeutung. Man sieht es in der beispiellosen Entwicklung die derzeit in der Schrottbranche stattfindet.

Die Zeitenwende geht einher mit der flächendeckend geplanten Einführung einer völlig neuen Energiespeichertechnologie: Der Wasserstoffwirtschaft. Neben den Boomjahren für Stahl ist thyssenkrupp in diesem Segment so aussichtsreich positioniert wie vielleicht keine andere Firma in Deutschland. Jedenfalls wie nur wenige, da Thyssenkrupp nach eigenen Ausagen bereits Weltmarktführer in der chlor-alkalischen Elektrolyse ist.

Diese abshebare Entwicklung trifft auf eine Thyssenkrupp Aktie, deren Börsenwert aktuell zu mehr als 50 % durch Nettocash gedeckt ist. Deren Börsenwert im Moment weniger als 30 % des ausgewiesenen Eigenkapitals beträgt. Die einen bemerkenswerten Turnaround hinlegt, im laufenden Jahr einen beachtlichen Gewinn schreiben und auf ein KGV von nur 3, 4, 5 kommen könnte.

Diese momentane Konstellation dürfte man in Jahrzehnten der Börsenhistorie mindestens nicht oft gesehen haben. Wer das vor lauter kurzfristiger Zinshysterie nicht erkennt, der wird sich vermutlich in 10 oder auch schon 5 Jahren mächtig ärgern. Die thyssenkrupp-Aktie ist aus meiner Sicht die Aktie der Stunde - ein MUSS für jedes längerfristig ausgelegtes Aktiendepot.
 
aus der Diskussion: thyssenkrupp - stahl ins depot ?
Autor (Datum des Eintrages): rabajatis  (20.06.22 13:09:21)
Beitrag: 11,538 von 14,691 (ID:71816204)
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