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4forzim,

nur kurz nochmal 3 punkte, der rest ist wohl hinreichend dargelegt und da werden wir unterschiedlicher auffassung bleiben:

Nur verschlechterst Du damit die kalkulatorische Basis der Privaten, die nur noch ein Teilgeschäft hätten und dieses dann teurer anbieten müßten.

das glaube ich aus drei gründen nicht:

1) hätten sie dieses teilgeschäft dann für sich alleine
2) kenne ich die versicherungswut der deutschen und die kreativität der branche.
3) widerspricht die verteuerung doch gerade hier deinem wettbewerbsargument.

Gleichzeitig stellst Du andere Teile der Gesundheitsversorgung in ein Totalmonopol, daß eher Qualitätseinbußen provozieren würde.

widerspricht m.e. der erfahrung, die wir über jahrzehnte mit einem auf leistungsebenen vereinheitlichten system der gesetzlichen hatten.

Andererseits könnte die AOK leicht die Hälfte ihrer Geschäftsstellen aufgeben

hier schlägst du dich mit deinen eigenen argumenten, könnten wir doch hier alleine die hälfte einsparen. rechne das doch alleine mal bundesweit hoch.

Manche BKK hat gar nur eine einzige Geschäftsstelle - Kostenersparnis bei einer Fusion:0, in Worten Null!

na zumindest die jeweils eine - und insgesamt sind es hunderte - könnte man doch einsparen. und die kosten eben nicht 0!

Unter anderem unterstellst Du, daß die gesetzlichen Kassen ein zu hohes Leistungsniveau hätten, das auf eine Grundversorgung abgespeckt werden müßte.

ich unterstelle, dass der PFLICHTBEREICH von gesetzlichen und privaten ein insgesamt zu hohes niveau hat.

u.a. zahnersatz, kuren, brillen, massagen und der ganze wellness-quatsch haben im plichtbereich mit der ganzen dranhängenden regelungswut nichts verloren.

hier, also wo es nicht um "sein oder nichtsein" geht, soll m.e. der volle freie wettbewerb im wahlbereich liegen.

das von dir angesprochene, nicht vorhandene kostenbewusstsein könnte zum beispiel auch ähnlich wie im französischen modell gelöst werden. dort rechnet der patient direkt mit den leistungsträgern ab und bekommt das geld von der versicherung hinterher erstattet. die leistungsträger haben dort keinen direkten zugriff auf die töpfe.

wer nicht genug verdient, muß sich teuer zusatzversichern, wenn er kann, statt in eine private Vollversorgung gehen zu können.

er muss nicht, er darf und er wird in der summe, bei gleichen leistungen nicht teuerer kommen. aber wer nicht will, hat auch die möglichkeit dazu ne menge zu sparen.

die private vollversorgung hingegen wird - bei gleicher qualität - schon deshalb teuerer sein müssen, weil diese dazu verdammt ist, zusätzlich zum tragen der leistungen einen möglichst hohen gewinn der versicherer zu erwirtschaften.

zumindest das müsstest du als "börsianer" doch einsehen.
 
aus der Diskussion: Die größten Lügen der CDU / CSU / FDP zu verschiedenen Themen
Autor (Datum des Eintrages): ospower  (28.08.02 15:04:19)
Beitrag: 132 von 281 (ID:7228783)
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