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Richard Perle, Regierungsberater, bringt die Haltung der US-Regierung auf den Punkt: "Unsere europäischen Verbündeten sind in dieser Sache nicht relevant - außer Großbritannien, und das wird uns unterstützen. Und die anderen Europäer schauen weg oder machen irgendwelche Deals mit Saddam Hussein."

Der "Kriegsfeind Nummer drei"
Mehr als die Fuchs-Spürpanzer in Kuwait hätten die "deutschen Schwächlinge" in Regierung und Opposition gleichermaßen ohnehin nicht zu bieten, so sagen Hardliner. Caspar Weinberger, ehemaliger US-Verteidigungsminister: "Ich vermute mal, mit Abenteuer meinen die eine Politik, die zu radikal für Leute ist, die mitten im Wahlkampf stecken."

Weil aber auch in der US-Bevölkerung ein Jahr nach den Anschlägen Zweifel am Kurs im Krieg gegen den Terrorismus wachsen, erklärt die Regierung Saddam Hussein kurzerhand für mitschuldig.

Ein neuer Kriegsgrund ist gefunden - auch für Caspar Weinberger: "Man muss ja nicht beweisen, dass er was damit zu tun hatte. Er arbeitet mit El Kaida zusammen, lässt sie in seinem Land frei herumlaufen. Sie können da machen, was sie wollen und er unterstützt sie sogar finanziell. Diese Verbindung reicht uns völlig." Beweise? Fehlanzeige. Tim Brown hat auch für die Behauptung, der Irak wolle bald schon ABC-Waffen anwenden, wenig Beweise gefunden, nur eine Chemiefabrik, die erst in Teilen wieder aufgebaut ist.

"Wo sind die Beweise?"
Und die Programme für Bio- oder Nuklearwaffen sind nach Ansicht des Bundesnachrichtendienstes noch weniger entwickelt als das für chemische Kampfstoffe. Tim Brown fordert Beweise: "Wo sind die Beweise? Solange wir keine Spione vor Ort haben oder UN-Inspektoren, die die Rückstände messen könnten, ist ihre These nicht bewiesen." Trotzdem erwarten die Hardliner, dass die Kritiker im Kongress bald verstummen und dass sich die Nation im Krieg um ihren Präsidenten schart.

Dabei gibt es selbst in den Reihen der Regierungspartei heftigen Widerstand - so zum Beispiel von dem ehemaligen US-Verteidigungsminister William Cohen: "Saddam ist ein Bösewicht, da sind wir uns einig, und er hat anderen Menschen und seinen Nachbarn böses angetan, aber das reicht in meinen Augen, und ich glaube auch in den Augen vieler Kongressabgeordneter, nicht aus, um einen Krieg zu erklären.

Aber, so lehrt die Ferienlektüre des Präsidenten, Zweifler zu ignorieren, kann eine Tugend sein, das hätten Kriegsherren wie Lincoln und Churchill bewiesen: "Bei aller Schonungslosigkeit, die sie auf ihre Feinde verwendeten, ist beinah ebenso erstaunlich die Härte, mit der sie gegen wankelmütige Verbündete oder Gegner im eigenen Lager vorgingen."

So sehen es George Bush und Donald Rumsfeld, der oberste Befehlshaber und sein Waffenmeister. Die Cowboys ziehen in den Krieg - mit oder ohne Verbündete.
 
aus der Diskussion: Die Cowboys ziehen in den Krieg ...
Autor (Datum des Eintrages): MaUhl  (04.09.02 14:22:39)
Beitrag: 1 von 12 (ID:7282795)
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