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Nach der entgültigen Mautvergabe kann man sich nun Gedanken über die Zukunftsszenarien von H&W machen. Hinter dem entgültig gibt es noch einganz kleines Fragezeichen, aber es mehren sich die Anzeichen, dass die Ages keine Klage einreichen wird.
Der nun erteilte Mautauftrag ist insofern höchst interessant, da er 50% (30 statt 20 Mio.) über dem bisher geplanten Volumen liegt. Die Stückpreise für die Terminals dürften aber wegen den eigentlich schon abgeschlossenen Vertragsverhandlungen nicht nennenswert und den Preisen des Basisauftrages liegen. Es fallen aber keine zusätzlichen Entwicklungskosten und keine zusätzlichen Vertriebskosten an !

Jahr 2002

H&W hat in dem Halbjahresbericht die Planzahlen (90 Mio. Umsatz, schware Null beim Gewinn) unter der Voraussetzung der Erteilung des Mautauftrages bestätigt. Dies war eigentlich eine versteckte Gewinnwarnung, da die Planung bewußt ohne Mautauftrag erstellt wurde. Wenn man den Mautanteil mit 6 Mio ansetzt (siehe Ad-hoc), dann werden ca. 84 Mio in den No-Maut-Bereichen gemacht.

Das Jahr 2002 ist damit quasi gelaufen und es geht um das Jahr 2003 und da fange ich mit dem worst case an.

Worst case 2003

Die derzeitige Investitionszurückhaltung verstärkt sich noch und H&W erhält praktisch keinen neuen Auftrag. Die vorliegenden Aufträge werden abgearbeitet, Ersatzinvestitionen durchgeführt und die Wartung der Geräte erledigt. Der No-Maut-Umsatz liegt bei 60 Mio. Sollte er noch niedriger liegen, dann dürfte unsere gesamte Volkswirtschaft total am Boden liegen und wir haben andere Sorge als den H&W-Aktienkurs. Hinzu kommen die 24 Mio. Mautumsatz. Mit 84 Mio. liegt man 7% unten dem Umsatz von 2002. Auf den totalen Auftragsstop sollte man frühzeitig reagiert haben und der Verlust ist in 2003 überschaubar. Übel könnte es dann in 2004 werden.

Bad case 2003

Die Investitionszurückhaltung hält auch in 2003 an. Der No-Maut-Umsatz verharrt auf 2002-Niveau (84). Zusammen mit dem Maut wird 108 Mio. umgesetzt. Bei diesem Umsatz sollte ein Gewinn von 2-3 Mio. möglich sein. Auch hier lauert die eigentliche Gefahr in 2004, wenn keine nachhaltige Besserung eintritt.


Good case 2003

Die Konjunktur erholt sich zögerlich in 2003. Aufgeschobene Aufträge werden nun teilweise realisiert. Der No-Maut-Umsatz liegt 20% über der konservativen Planung für 2002 und beträgt 108 Mio. Zusammen mit dem Mautauftrag macht man 132 Mio. Umsatz. Der Gewinn liegt zwischen 3 und 5% des Umsatzes. Durch die stabile Auftraglage drohen auch in 2004 keine Probleme.


Best case 2003

Die Konjunktur erhalt sich nachhaltig in 2003. Neben den aufgeschobenen Aufträgen kommen neue Aufträge hinzu(ÖVP London, Check-In-Terminals Fluggesellschaften, Mobile Ticketautomaten Bahn,etc.). H&W kommt an die Auslastungsgrenze und die Preisverhandlungen gestalten sich etwas angenehmer. Der No-Maut-Umsatz beträgt 130 Mio. und liegt damit unterhalb des langjährigen Wachstums. Zusammen macht man 154 Mio. Umsatz. Der Gewinn liegt zwischen 5 und 10 % vom Umsatz. Diverse Aufträge müssen ins Jahr 2004 übertragen werden.



2002 und wahrscheinlich auch 2003 sind durch den Mautauftrag ziemlich gesichert. Selbst im worst case erreicht man die No-Maut-Umsatzzahlen des Jahres 2002. Und die hätten uns bei einer erfolgreichen Klage ja erstmal ins Haus gestanden. Das eigentliche Risiko liegt im zusätzlichen Auftragseingang der nächsten 12 Monate. Aber bei welcher Firma ist dies nicht der Fall und die Angebotspipeline ist bei H&W wirklich gut gefüllt.
Sollte das euphorische best-case-Szenario tatsächlich eintreten, dann sollte die Firma mit mindestens dem 2-fachen Umsatz bewertet werden. Schaut euch mal die aktuellen (!!!) Bewertung an der Nasdaq an. Aber derzeit gibt es ja keine Käufer am NM.
 
aus der Diskussion: Höft & Wessel : Szenarien nach der Mautvergabe
Autor (Datum des Eintrages): LOOM  (08.09.02 19:48:50)
Beitrag: 1 von 131 (ID:7311243)
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