Fenster schließen  |  Fenster drucken

KRIEG GEGEN SADDAM HUSSEIN

Thierse und Stoiber warnen Bush


Kurz vor der Bundestagswahl kritisieren sowohl Koalition als auch Opposition die Irak-Politik der USA. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) sieht im Vorgehen Washingtons ein "hochriskantes Abenteuer", Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber warnte US-Präsident George W. Bush vor einem militärischen Alleingang.



Berlin - Thierse kritisierte, dass die US-Regierung trotz des Einlenkens des Iraks in der Frage der Waffeninspektoren der Uno weiter am Sturz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein fest halte. Er bezweifele auch die Klugheit einer Außenpolitik, die Regimewechsel in anderen Staaten mit militärischer Gewalt propagiere, "von der Legitimität gar nicht zu reden", sagte Thierse der "Berliner Zeitung".
Thierse wies den Vorwurf zurück, die SPD verfolge in der Irak-Frage einen antiamerikanischen Kurs und isoliere damit die Bundesrepublik. Es gehe vielmehr darum, "zu einem hochriskanten Abenteuer Nein zu sagen", erklärte der SPD-Politiker. Er selbst hege "äußerst positive Gefühle für die USA", die durch die Ereignisse am 11. September 2001 noch vermehrt worden seien, sagte Thierse.


IN SPIEGEL ONLINE

· Irak-Krise: Däubler-Gmelin, Bush und Hitler (19.09.2002)

· Wahlhilfe aus London: Blair lobt Schröders Irak-Politik (18.09.2002)

· Schröders Irak-Politik: Rüffel aus dem Pentagon (18.09.2002)




Ihn ärgere auch "das Gerede, Deutschland werde isoliert, wenn wir eine Entscheidung nach sorgfältiger Abwägung fällen", sagte Thierse. "Ich bin so erzogen worden, dass etwas noch lange nicht richtig und vernünftig wird dadurch, dass es andere tun." Das habe er wie viele andere unter schwierigen Verhältnissen in der damaligen DDR gelernt, sagte Thierse.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Außenminister Joschka Fischer (Grüne) hatten am Mittwoch davor gewarnt, von Irak nach dessen Zustimmung zur Entsendung von Waffeninspektoren in das Land nun weitere Zugeständnisse zu verlangen. Nach dem Einlenken Iraks gebe es für einen Militärschlag gegen das Land nun keinen Anlass mehr. Auch Fischer warnte vor weiteren Forderungen an Irak. Dies müsse aber nicht heißen, dass es keine weitere Irak-Resolution der Vereinten Nationen geben dürfe.


Auch Stoiber gab sich US-kritisch. Er warnte Washington vor einem militärischen Alleingang zur Ablösung von Saddam Hussein. "Jetzt geht es um die Zerstörung von Massenvernichtungswaffen und nicht um den Sturz eines Diktators", sagte Stoiber der Chemnitzer "Freien Presse". Die USA seien ohne Zweifel ein wichtiges Land in der Uno, "aber das Handlungsmonopol liegt nicht bei den Amerikanern, sondern bei den Vereinten Nationen".

Stoiber versicherte, dass es keine deutschen Soldaten im Irak geben werde, da Deutschland über keine Interventionstruppen verfüge. Zugleich versprach er, dass Deutschland unter einer CDU/CSU-geführten Bundesregierung bei einem Uno-Mandat die Maßnahmen der Weltgemeinschaft im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstütze. "

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,214596,00.h…

Hoffentlich dämpft das die Isolierungsexperten im Board etwas. :rolleyes:
 
aus der Diskussion: STOIBER WARNT BUSH
Autor (Datum des Eintrages): AdHick  (19.09.02 08:30:51)
Beitrag: 1 von 34 (ID:7396406)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE