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B Ö R S E N - N E W S
Allianz/Münchener Rück nach Morgan-Stanley-Studie unter Druck

Die Versicherungswerte sind nach Veröffentlichung einer Morgan-Stanley-Studie am Frankfurter Aktienmarkt erheblich unter Druck geraten. Gleichzeitig hieß es am Markt, das Investmenthaus Salomon, Smith Barney habe die Münchener Rück herab- und die Allianz heraufgestuft. Münchener Rück gaben bis 14.06 Uhr um 8,08 Prozent auf 124,00 Euro nach und waren damit Schlusslicht im DAX . Allianz verloren 3,70 Prozent auf 95,82 Euro. Der DAX büßte gleichzeitig 3,56 Prozent auf 2.956,68 Punkte ein.

Das US-Investmenthaus Morgan Stanley hatte in seiner jüngsten Studie die Gewinnprognose für Allianz für 2002 um 26 Prozent, für 2003 um 12 Prozent und für 2004 um 9 Prozent gekürzt. Für die Münchener Rück senkten die Experten die Gewinnprognose für 2002 um 6 Prozent und für die Jahre 2003/04 um 3 Prozent. Die Einstufungen wurden jedoch jeweils mit "Equal weight" beibehalten.

Morgan Stanley verwies auf die Probleme, mit denen die beiden Versicherungen auf Grund der Flaute am Aktienmarkt zu kämpfen haben. In jüngster Zeit hatten sich bereits mehrere Analysten besorgt gezeigt im Hinblick auf den schwindenden Wert der Beteiligungsportfolios der Gesellschaften. Händler Frank Albrecht vom Bankhaus M.M. Warburg sagte, die Versicherungen befänden sich in einer "bösen Abwärtsspirale".

MORGAN STANLEY SENKT VERMÖGENSWERTE DRASTISCH

Morgan Stanley hat nun die Vermögenswerte der Allianz um 33 Prozent und die der Münchener Rück um 15 Prozent niedriger angesetzt. Gleichzeitig wird aber darauf hingewiesen, dass die Nachrichten hinsichtlich der Prämien in den Geschäftsbereichen Nicht-Leben und Rückversicherungen wohl auch weiterhin positiv sein dürften.

Der Leiter Aktiengeschäft beim Bankhaus Metzler, Johannes Reich, erklärte, der Markt befürchte möglicherweise weiterhin Kapitalerhöhungen. "Bei schlechterem Kapitalmarkt wird der Bedarf nach frischem Kapital größer", sagte Reich. Andererseits habe die Allianz einen solchen Schritt in der vergangenen Woche dementiert. Er gehe davon aus, dass auch die Münchener Rück nicht zu diesem Mittel greifen müsse. In der Schweiz hatte Rentenanstalt/Swiss Life am Montag der vergangenen Woche eine Kapitalerhöhung angekündigt.

Nach den Worten Reichs wurde die unterschiedliche Bewertung der beiden Versicherungswerte durch Salomon, Smith, Barney damit begründet, dass die Allianz im Vergleich zur Münchener Rück jüngst zu stark nachgegeben hätten./jb/ne








23.09.2002 - 14:29
Quelle: dpa-AFX
 
aus der Diskussion: ALLIANZ - DIE NEUE DEUTSCHE ZOCKERAKTIE
Autor (Datum des Eintrages): humm  (23.09.02 15:21:41)
Beitrag: 28 von 29 (ID:7432329)
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