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Montag 30. September 2002, 13:10 Uhr
DAB-Chef Kröner sieht derzeit keine weiteren Jobstreichungen

München, 30. Sep (Reuters) - Der Münchener Online-Broker DAB Bank rechnet trotz der Flaute an den Kapitalmärkten im kommenden Jahr nicht mit weiteren Stellenstreichungen, schließt sie aber auch nicht gänzlich aus.
Momentan befinde sich die DAB noch in der Budgetierung für 2003, sagte Vorstandschef Matthias Kröner am Montag in München. Ziel sei es weiterhin, im kommenden Jahr die Gewinnschwelle zu erreichen. Der Discount-Broker arbeite deshalb weiter daran, die Kosten zu senken. Dabei spielten die Stellen aber ein "geringeres Thema". Nach seiner Ansicht sei die DAB mit derzeit rund 800 Mitarbeitern "ganz gut aufgestellt", sagte Kröner. Der Online-Broker hat seine Mitarbeiterzahl von deutlich über 1000 zu Zeiten des Booms am Neuen Markt (Xetra: ^NEMAX50K - Nachrichten) bereits kräftig reduziert.

Für das endende dritte Quartal wollte Kröner keine Prognose abgeben. Eine Entscheidung über die mögliche Auslagerung des IT-Bereichs, die seit längerem geprüft wird, solle im Oktober fallen. Von den 10.000 Kunden der mittlerweile eingestellten, von Santander (Madrid: SAN.MC - Nachrichten) betriebenen, Direktbank "Patagon" seien rund 2500 zur DAB gewechselt. Diese Zahl liege über den Erwartungen, sagte ein Sprecher.

Gespräche mit Branchenkonkurrenten - etwa der Commerzbank (Xetra: 803200.DE - Nachrichten - Forum) -Tochter Comdirekt - über etwaige Zusammenschlüsse oder Beteiligungen würden derzeit nicht geführt, sagte Kröner weiter. Reuters hatte Anfang September aus Bankenkreisen erfahren, dass die HypoVereinsbank (HVB) mit mehreren Interessenten über einen Verkauf ihrer Beteiligung von rund 65 Prozent an der DAB Bank (Xetra: 507230.DE - Nachrichten - Forum) spricht. HVB-Vorstand und DAB Bank-Aufsichtsrat Burkhard Breiing hatte zuletzt mit Blick auf den Anteil nicht ausgeschlossen, dass es zu anderen Konstellationen kommen könnte.

Über eine weiter voranschreitende Konsolidierung bei den europäischen Online-Brokern wird seit geraumer Zeit spekuliert, da alle Institute die schlechte Situation an den Kapitalmärkten und die Orderzurückhaltung der Kunden deutlich spüren. Zuletzt hatte die französische Großbank BNP-Paribas den angeschlagenen Nürnberger Online-Broker Consors nahezu vollständig übernommen und will diesen mit ihrer eigenen Online-Tochter Cortal verschmelzen.

In einem deutlich schwächeren Marktumfeld notierte die DAB-Aktie mit 2,90 Euro am Mittag um 4,9 Prozent im Minus.

hgn/pag
 
aus der Diskussion: Turnaroundkandidat mit hohem Potential
Autor (Datum des Eintrages): Aktienkrieger  (03.10.02 12:53:04)
Beitrag: 19 von 24 (ID:7509318)
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