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Shark Attack- Haiangriff auf Krebs


Ein interessantes Unternehmen der Angiogeneseforschung (Detailbeschreibung im Krebs-Report) ist ein kleines kanadisches Unternehmen, dass seine Hoffnungen auf den Dornhai setzt und hier kurz vorgestellt werden soll.

Vorsicht Hai Attacke, so oder ähnlich könnte der Slogan eines kleinen kanadischen Unternehmens lauten, dass wie so viele andere der Angiogenese bei Krebs den Kampf angesagt hat, zu diesem Zweck aber eine recht ungewöhnliche Waffe entwickelt hat. Gefunden hat man die recht taugliche Waffe gegen die Blutgefäßneubildung im Knorpelgewebe des Dornhais, woraus man sie auch isoliert. Unter normalen Umständen ist der Prozess der Blutgefäßneubildung lebensnotwendig, bei einer Vielzahl von Erkrankungen ist er jedoch kontraproduktiv und muss deshalb gestoppt werden. Mehr als 20 Krankheiten, darunter Krebs aber auch Psoriasis sind auf eine übermäßige Blutgefäßbildung zurückzuführen. Das BioTech-Unternehmen konzentriert sich derzeit lediglich auf die dringlichste aller Erkrankungen, den Krebs. Der Angiogenese Inhibitor des Unternehmens ist wie bereits oben erwähnt etwas ganz besonderes, er wird nämlich aus dem Knorpelgewebe eines Fisches, dem sogenannten Dornhai isoliert. Knorpel ist nämlich wie jeder weiß frei von Blutgefäßen und somit ein geeigneter Ort, um nach Angiogenese Inhibitoren zu suchen. Dies dachten sich auch die Wissenschaftler des BioTech-Unternehmens und wurden fündig. Das kleine kanadische Unternehmen nutzt die Dornen des Hais, um sie nach entsprechender chemischer Bearbeitung und anschließender Aufreinigung als einen Cocktail zu servieren. Und wie sich zeigen ließ, besitzt diese Mischung eine potente anti-angiogenetische Aktivität. Aus den Ergebnissen mehrerer klinischer Versuche geht hervor, das der Cocktail auf vielfältige Weise das übermäßige Wachstum von Blutgefäßen um Tumoren hemmen kann. Durch die Gabe der Arznei konnten in Patienten sowohl die Überlebensraten als auch die Lebensqualität rapide gesteigert werden und das beste daran, es traten so gut wie keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf. Derzeit laufen mehrere Phase III Studien bei verschiedenen Krebsarten, darunter das kleinzellige Lungenkarzinom, das Nierenzellkarzinom sowie der am meisten verbreitete Blutkrebs, das Multiple Myelom. Bisher wurden mehr als 540 Patienten über mehr als vier Jahre mit der neuartigen Arznei behandelt, da dabei kaum Nebenwirkungen auftraten, versucht das Unternehmen die Zulassung des Medikaments zu beschleunigen. Auf diese Weise soll das Ziel des Unternehmens, den ersten Angiogenese-Inhibitor auf den Markt zu bringen, bald erreicht werden. Eines ist klar, der Markt für wirksame und nebenwirkungsarme Angiogenese-Inhibitoren ist groß, allein für Krebs liegt das Umsatzpotenzial im Jahr 2005 schätzungsweise bei 3 Mrd. USD. Und die Aussichten für das kleine kanadische Unternehmen stehen gut, hier einen nicht unerheblichen Teil davon abzubekommen.

Weitere Ansatzpunkte für die Krebsforschung sind beispielsweise das Immunsystem und die Gentherapie, um nur zwei zu nennen. Vor allem aber die Antisense Technologie weckt große Hoffnungen. Die Antisense Therapie wird in naher Zukunft mit Sicherheit zu einem der wichtigsten Behandlungsverfahren werden und wer sich traut, bereits jetzt darauf zu setzen, kommt an den zwei Top Unternehmen dieses Sektors mit Sicherheit nicht vorbei.
 
aus der Diskussion: FDA, Pharma, Forschung, Biotech,Medikamente - Details + Ergebnisse + Neuentwicklungen
Autor (Datum des Eintrages): kosto1929  (09.10.02 14:22:43)
Beitrag: 1 von 50 (ID:7548047)
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