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Der neue selektive Cholesterin-Absorptionshemmer Ezetimib (Zetia®)


Schlüsselwörter: Selektive Cholesterin-Absorptionshemmer, Ezetimib, Zetia, Medikament, Cholesterol, Nahrung, Gallensaft, Darmtrakt, Triglyceride, fettlösliche Vitamine, Senkung, CSE-Hemmer und Statine
Der neue selektive Cholesterol-Absorptionshemmer Ezetimib (Zetia®) von Merck/Schering-Plough Pharmaceuticals, der die Aufnahme von Cholesterol aus Nahrung und Gallensaft im Darmtrakt hemmt, ohne die Resorption von Triglyceriden und fettlöslichen Vitaminen zu beeinflussen, wird zur Zeit klinisch Erprobt. Ezetimib wird als Monotherapeutikum und als Kombinationspräparat mit verschiedenen Statinen in Studien getestet, ob Ezetimib in Kombination mit CSE-Hemmern eine zusätzliche Senkung erhöhter Cholesterol-Spiegel bewirken kann.



Eine Studie, die Am American College of Cardiology (ACC) Kongress 2002 vorgestellt wurde, untersuchte Ezetimib in Kombination mit dem Statin Atorvastatin (Stand 03.09.2002).

28.08.2002

Mehrere Studien belegen gute Verträglichkeit von Ezetimib
Sowohl in Monotherapie zur Cholesterinsenkung als auch in Kombination mit Statinen keine erhöhte Rate von unerwünschten Wirkungen
NEU-ISENBURG (eb). Studienergebnisse mit dem Cholesterin-Resorptionshemmer Ezetimib, der die Resorption von Cholesterin aus Nahrung und Galle im Darm hemmt, bestätigen es: Die Kombination mit CSE-Hemmern senkt LDL-Cholesterinspiegel nicht nur stärker als dies mit CSE-Hemmern allein gelingt, die Therapie ist auch gut verträglich. Schwerwiegende unerwünschte Wirkungen hat der neue Cholesterin-Resorptionshemmer nach den klinischen Ergebnissen nicht.

Durch den neuen Wirkstoff wird weder die Leberfunktion beeinträchtigt noch kommt es zu Erhöhungen der Kreatinin-Kinase. Dies gilt sowohl im Vergleich zu Placebo als auch bei einer Kombination mit einem Statin im Vergleich zur Statin-Monotherapie.

So waren in der Phase-III-Studie zur Monotherapie bei den Leberfunktionstests dreifach über der oberen Normgrenze: Alaninaminotransferase (ALT) und Aspartataminotransferase (AST) bei einem Prozent der Behandelten sowohl bei Ezetimib als auch bei Placebo, Gamma-GT bei zwei Prozent. Kreatin-Kinase-Erhöhungen auf des Zehnfache des oberen Normalwertes kamen jeweils bei weniger als einem Prozent vor.

Eine gleich gute Verträglichkeit des Cholesterin-Resorptionshemmers ergab sich auch in den Kombinationsstudien mit Statinen. So wurde die Rate von ALT- und AST-Erhöhungen über den dreifachen oberen Normalwert, die bei unter einem Prozent der Patienten mit Statintherapie liegt, durch Ezetimib nicht gesteigert. Gleiches galt für CPK-Erhöhungen über den zehnfachen oberen Normwert.

Die geringen Raten der Anstiege der Leberenzyme haben sich auch in einer neuen kontrollierten Studie zur Kombinationstherapie mit 621 Patienten bestätigt, die alle ein besonders hohes kardiovaskuläres Risiko hatten. Für solche Patienten wird bekanntlich ein LDL-Zielwert von 100 mg/dl empfohlen.

Trotz der Therapie mit einem Statin - in dieser Studie 10 mg Atorvastatin - hatten die Patienten im Mittel ein für sie viel zu hohes LDL von 186 mg/dl. Um den LDL-Zielwert zu erreichen, erhielten etwa die Hälfte von ihnen den Cholesterin-Resorptionshemmer, bei der anderen Hälfte wurde die Statindosis verdoppelt. Bei Bedarf wurde nach fünf Wochen die Statindosis nochmals verdoppelt - in beiden Gruppen. Und nochmals verdoppelt wurde die Statindosis bei Bedarf nach neun Wochen. Bei der Kombination betrug die maximale Dosis des CSE-Hemmers somit 40 mg, bei Monotherapie 80 mg.

Das Ergebnis belegte den Vorteil für die Kombination. Mit ihr erreichten 22 Prozent den niedrigen Zielwert, mit der Monotherapie sieben Prozent. Bestätigt hat sich in dieser Studie außer der guten Verträglichkeit auch die Sicherheit von Ezetimib. Sie entsprach der der Statin-Monotherapie. Bereits bei früheren Untersuchungen mit dem Cholesterin-Resorptionshemmer hatte sich kein Effekt auf die Serum-Spiegel fettlöslicher Vitamine ergeben. Und das Potential für Arzneimittel-Interaktionen von Ezetimib ist gering, denn es wird nicht über das CYP450-System verstoffwechselt.

FAZIT
Der Cholesterin-Resorptionshemmer Ezetimib steigert, wenn er mit CSE-Hemmern kombiniert wird, die niedrige Rate schwerer unerwünschter Wirkungen dieser Substanzen nicht. Das Potential unerwünschter Arzneimittel-Interaktionen ist gering, denn er wird nicht über das CYP450-System verstoffwechselt.
 
aus der Diskussion: FDA, Pharma, Forschung, Biotech,Medikamente - Details + Ergebnisse + Neuentwicklungen
Autor (Datum des Eintrages): kosto1929  (09.10.02 14:41:29)
Beitrag: 3 von 50 (ID:7548228)
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