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Neuer COX-2-Hemmer Valdecoxib von Pharmacia und Pfizer

Zulassung für das Schmermedikament Valdecoxib, (COX-2-Hemmer mit schneller Wirkungseintritt) in Deutschland für Anfang 2003 erwartet. Mittel soll auch bei Osteoarthrose, postoperativer Schmerzstillung und rheumatoider Arthritis eingesetzt werden. Einmal tägliche Applikation.



17.06.2002


Mit neuem Coxib sinkt nach Operationen der Opioidbedarf
Zulassung für Valdecoxib in Deutschland für Anfang 2003 erwartet / Mittel soll dann bei Osteoarthrose und rheumatoider Arthritis indiziert sein
STOCKHOLM (ple). Mit Valdecoxib steht bald auch in Europa ein gut verträglicher COX-2-Hemmer zur Verfügung, dessen schmerzstillende Wirkung rasch eintritt und der bei nur einmal täglicher Applikation gut vertragen wird. Bei der postoperativen Schmerzstillung kann die Substanz den Bedarf an Opioiden senken.

In den USA bereits zugelassen, wird das Präparat, das auch bei Arthritis oder Dysmenorrhoe verordnet werden kann, in Deutschland voraussichtlich im ersten Halbjahr 2003 auf den Markt kommen.

Das oral applizierte Valdecoxib mit einer Bioverfügbarkeit von 80 Prozent ist unter anderem gut geeignet zur perioperativen Analgesie, um die Chronifizierung von Schmerzen zu verhindern. Optimal sei, den Hemmstoff kurz vor der Operation sowie postoperativ noch ein paar Tage lang zu verabreichen, so Dr. Oliver H. G. Wilder-Smith aus Nijmegen in den Niederlanden auf dem Rheumatologen-Kongreß EULAR in Stockholm.

Die Daten von mehr als 14 000 Patienten in 62 Studien sind für die Zulassung von Valdecoxib als Bextra® in den USA berücksichtigt worden. Zugelassen ist der COX-2-Hemmer dort zur Therapie bei Osteoarthrose, bei Erwachsenen mit rheumatoider Arthritis und bei primärer Dysmenorrhoe.

Mit Valdecoxib ist es wahrscheinlich zudem möglich, weniger Opioide zu verabreichen als ohne diese zusätzliche Therapie, wie Privatdozent Dr. Markus Gaubitz von der Universitätsklinik in Münster auf einer Veranstaltung der Unternehmen Pharmacia und Pfizer berichtete.

Dies geht unter anderem aus einer Studie mit über 200 Patienten mit einer Hüftgelenkersatz-Operation hervor. Zusätzlich zur Behandlung mit Hydromorphin erhielten die Patienten über 48 Stunden postoperativ dreimal Placebo oder 20 mg oder 40 mg Valdecoxib nach zwölf, 24 und 36 Stunden. Durch den Hemmstoff ließ sich die Schmerzintensität signifikant stärker vermindern, Opioide ließen sich um über 40 Prozent einsparen.

Weiter hieß es auf der Veranstaltung, daß es in den therapeutisch genutzten Dosen keinen Einfluß auf die Thrombozyten-Aggregation und auch keine Hinweise auf kardiovaskuläre Ereignisse gebe. Schließlich geht aus kontrollierten Studien hervor, daß Ereignisse wie Perforation, Verschluß oder Blutung im oberen Gastrointestinaltrakt bei Patienten mit rheumatoider Arthritis mit 0,3 Prozent bei Valdecoxib so selten sind wie bei Placebo. Zum Vergleich: Bei einer NSAID-Therapie liegt die Inzidenz bei 2,4 Prozent.

Mit 10 mg oder 20 mg Valdecoxib pro Tag ist eine ähnlich gute Schmerzlinderung bei Patienten mit Osteoarthrose oder rheumatoider Arthritis zu erreichen wie bei einer Therapie mit 500 mg Naproxen zweimal pro Tag oder mit 75 mg Diclofenac, ebenfalls zweimal täglich, wie Gaubitz berichtete.
 
aus der Diskussion: FDA, Pharma, Forschung, Biotech,Medikamente - Details + Ergebnisse + Neuentwicklungen
Autor (Datum des Eintrages): kosto1929  (09.10.02 15:17:13)
Beitrag: 15 von 50 (ID:7548609)
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