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ZD 1839 (Iressa®): Mit dem Rezeptorblocker ZD 1839 (Iressa®) von AstraZeneca gibt es bald ein neue Therapie-Option bei soliden Lungentumoren.


30.11.2001


Neuer Rezeptorblocker hält Tumor-Progression in Schach
19 Prozent der therapierefraktären Lungenkarzinom-Patienten sprechen auf ZD 1839 an
WEDEL (aw). Das Lungenkarzinom zählt bei Männern und Frauen zu den häufigsten Todesursachen durch Krebs. Mit dem Rezeptorblocker ZD 1839 gibt es bald ein neue Therapie-Option bei soliden Lungentumoren.

Dies wurde auf einer Veranstaltung des Unternehmens AstraZeneca berichtet. Bei ZD 1839 (Iressa®) handelt es sich nach Angaben von Dr. Ulrich Gatzemeier aus Großhansdorf um einen oral applizierbaren, selektiven Hemmstoff, der die Aktivität des Rezeptors für EGF (Epidermal Growth Factor) blockiert. Der Rezeptor ist am Wachstum von Tumorzellen beteiligt. EGF-Rezeptoren werden von sehr unterschiedlichen Tumoren exprimiert, so Gatzemeier, unter anderem von Prostata-, Mamma-, kolorektalen, und Ovarialkarzinomen.

Ergebnisse aus ersten klinischen Studien deuten darauf hin, daß sich mit der neuen Substanz die Krankheit bei Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom stabilisiert, die zuvor ein platinbasierte Therapie erhalten und nicht darauf angesprochen haben.

So wurden in eine Studie 210 solcher Patienten aufgenommen und entweder mit 250 oder 500 mg ZD 1839 pro Tag behandelt. "Alle Patienten hatten ein fortgeschrittenes Lungenkarzinom", so Gatzemeier. Die Gesamt-Ansprechrate lag bei 19 Prozent. Bei 53 Prozent konnte die Krankheit unter Kontrolle gehalten werden. 34 Prozent dieser Patienten waren auch nach vier Monaten progressionsfrei. Die progressionsfreie Zeit lag im Schnitt bei 84 Tagen.

Typische unerwünschte Wirkungen, die normalerweise mit der Therapie von Lungenkarzinomen assoziiert sind, seien nicht aufgetreten. Unter ZD 1839 gab es mild bis moderat ausgeprägte Formen von Hautausschlag, Hauttrockenheit, Juckreiz oder Diarrhoe. "Schwerwiegende Begleiterscheinungen waren selten und traten meist bei fortgeschrittener Erkrankung auf", sagte Gatzemeier. Vor allem für Patienten, die zuvor einen oder zwei Therapieschritte durchlaufen hatten, von denen wenigstens einer aus einer cisplatinhaltigen Chemotherapie bestanden hat, seien diese Resultate besonders ermutigend, so Gatzemeier.
 
aus der Diskussion: FDA, Pharma, Forschung, Biotech,Medikamente - Details + Ergebnisse + Neuentwicklungen
Autor (Datum des Eintrages): kosto1929  (09.10.02 15:36:33)
Beitrag: 26 von 50 (ID:7548787)
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