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Also ich denke stop loss orders sind kompletter Unsinn. Abgesehen von der Tatsache, dass man beim Erreichen des Limits unlimitiert verkauft (was dazu fuehren kann, dass man bei marktengen Werten weit unter dem stop loss Kurs verkauft), sprechen meiner Meinung nach ganz fundametale Gruende gegen einen stop-loss:

Stop loss macht nur Sinn, wenn kurzfristige Veraenderungen von Aktienkursen ‘serially positively correlated’ sind (tut mir leid, kenne nur die englischen Fachwoerter), d.h. wenn ein Anstieg heute einen Anstieg morgen wahrscheinlich macht, und fallende Kurse heute tendenziell auch fallende Kurse morgen bedeuten. Deswegen setzt man ja gerade den stop loss: Man hat heute Verluste gemacht und hat Angst davor, dass morgen die Talfahrt weitergeht.
Tatsaechlich ist die erwaehnte Correlation nur sehr schwach. Wenn man zum Beispiel mal die taeglichen Veraenderungen von Nokia gegen die taeglichen Veraenderungen vom Vortag plottet, dann sieht man nur eine riesige Punktwolke ohne jeden optisch erkennbaren positiven Zusammenhang. Erst wenn man den Correlation Koeffizenten ausrechnet, dann bekommt man eine leicht positive Correlation (0.0345, wobei 0.0 gar keine Corr. und 1.0 perfekte corr. bedeutet).
Damit ein stop loss Sinn macht, muesste man schon mit ziemlicher Sicherheit vorhersagen koennen, dass ein Verlust von x% heute mindestens einen Verlust von t% morgen bedeutet, wobei t die Transaktionskosten sind. Dies ist aber zumindest fuer Nokia und einige andere Aktien, die ich untersucht habe, nicht der Fall.

Also: Haende weg vom stop loss. Daran verdient nur einer: Deine Bank!
 
aus der Diskussion: Ist Stop Loss sinnvoll?
Autor (Datum des Eintrages): moniac  (13.04.00 03:48:26)
Beitrag: 1 von 130 (ID:794261)
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