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dips, contra:
Es geht nicht nur darum, dem kurzfristigen Kursgewinn hinterherzuhecheln, sondern um den Kapitalerhalt. Die meisten der genannten Werte befinden sich immer noch auf meiner Watchlist, und den einen oder anderen werde ich wieder mit langfristigem (!) Anlageziel aufnehmen: Adera, Opticom, Eurobike, evtl. Procon, auch Adultshop (bin ich nun seit 7 Monaten dabei, und habe kurz nach Weihnachten gluecklicherweise (dank engem mentalem Stop-Loss) das Einknicken der Fahnenstange ausgelassen ;) ) und Union Capital waeren fuer den risikobereiten Anleger als Langfristanlage geeignet. Adera habe ich z.B. heute wieder gekauft - allerdings 20% mehr fuer weniger Geld. Was ist da schlechtes dran?! Waere ich bei OTI konsequent gewesen, haette ich jetzt problemlos eine anderthalbmal so grosse Position - fuer`s gleiche Geld. Das gleiche ist immer noch moeglich bei Opticom. Das Geld, dass durch einen Stop-Loss-Verkauf frei wird, muss ich doch nicht gleich woanders investieren, oder? Ich bin doch geduldiger Investor! ;)
Noch ein Beispiel, das mir im Nachhinein eingefallen ist: DaimlerChrysler, letztes Jahr gekauft fuer knapp unter 90, verkauft knapp ueber 70. Kriegte ich heute immernoch billiger, wenn ich denn wollte, allerdings hat mein Geld inzwischen ein halbes Jahr woanders gut gearbeitet ;) Und langfristig orientierte und mittlerweile reichlich frustrierte DCX-Aktionaere gibt es hier ja wohl genug, oder?
"Kurze" Korrekturen aendern am fundamentalen Wert der Unternehmen nichts, das ist (fast immer) richtig, allerdings sehr viel am Wert des Depots. Das muss nicht sein, meine ich. Wenn die Richtung im Kursverlauf nicht mehr stimmt, und die Stimmung keine schnelle Aenderung erwarten laesst, dann: weg damit.
Vielleicht noch ein Argument fuer "Zwischendurchverkaeufe": Sie bringen Wahlfreiheit. Halte ich und sitze aus, bin ich an meine Werte gebunden. Ziehe ich in unsicheren Zeiten die Notbremse, bin ich frei, spaeter wieder einzusteigen - oder auch nicht, wenn das Unternehmen (resp. der Kurs) weiter in die falsche Richtung geht, oder ich den Wiedereinstieg einfach "verpasse" (waere - dank Eichel - fast bei Knorr passiert, aber eben nur fast). Kann natuerlich sein, dass diese Sichtweise dadurch begruendet ist, dass ich relativ viele Unternehmen im Auge habe, denen ich mein Geld dauerhaft anvertrauen wuerde, da ich auch vor unbekannteren, kleinen Werten nicht zurueckschrecke, und somit kein Angebotsproblem habe, im Gegenteil. Gibt soviele tolle Unternehmen, dass man nicht einmal zum "Zocken" Luschen und Papiertiger anfassen muss.
Zugegeben, es ist nicht einfach, das richtige Timing zu finden, es benoetigt Aufmerksamkeit und Zeit und Glueck, und ich musste auch Lehrgeld bezahlen; die Erfahrungen in den letzten sechs Monaten, seit ich mich ernsthafter um die Boerse kuemmere, stimmen mich jedoch recht zuversichtlich, insbesondere die der Monate Maerz und April. Da habe ich einen nicht unbetraechtlichen Teil meines Lehrgeldes durch Verlustvermeidung wieder reingeholt.

tosse
 
aus der Diskussion: Ist Stop Loss sinnvoll?
Autor (Datum des Eintrages): tosse  (13.04.00 21:11:50)
Beitrag: 14 von 130 (ID:798887)
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