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Freitag, 6. Dezember 2002
Anzeige gegen Kahn - Hoeneß tobt
Die Führungsetage des FC Bayern München hat mit Unverständnis und Empörung auf die Strafanzeige gegen Torhüter Oliver Kahn reagiert. "Eigentlich kommt der 1. April doch erst im nächsten Jahr. Derjenige, der das gemacht hat, hat doch nicht alle Tassen im Schrank", wetterte Manager Uli Hoeneß vor der Abfahrt des Bundesliga-Tabellenführers zum Süd-Derby am Samstag beim VfB Stuttgart.
Die Kölner Staatsanwaltschaft hatte am Donnerstag bestätigt, dass sie wegen des Vorwurfs der Körperverletzung gegen Kahn ermittelt. "Die Anzeige ist erstattet worden, und wir müssen jetzt genau prüfen, ob das für eine Anklage ausreicht", erklärte der zuständige Staatsanwalt Rainer Wolf. Kahn selbst reagierte in der "Bild"-Zeitung ebenfalls empört. "Das sind Zustände, die sind ja micht mehr auszuhalten. Wenn nicht langsam Schluss ist, schlage ich zurück", zitierte das Blatt den Nationaltorhüter.
Grund der Anzeige ist der Würgegriff von Kahn während des Bundesligaspiels am 28. September in Leverkusen gegen Bayer-Stürmer Thomas Brdaric. Der Betroffene selbst sah für eine Anzeige gegen den Bayern-Keeper keinen Anlass. "Ich bin sehr überrascht. Mich haben damals verschiedene Leute angerufen und mir zu einer juristischen Vorgehensweise geraten. Aber ich habe mit dieser Anzeige nichts zu tun", erklärte Brdaric.

Pizarro muss unter das Messer
Dazu werden die Bayern auch noch vom Verletzungspech verfolgt. Der Rekordmeister muss für den Rest dieses Jahres auf Stürmer Claudio Pizarro verzichten. Der peruanische Nationalspieler flog am Freitag nach Berlin, wo er sich bei Professor Peter Hertl einer Meniskus-Operation am rechten Knie unterziehen wird. Pizarro kann frühestens bei Beginn der Bundesliga-Rückrunde am 25./26. Januar wieder spielen.
Neben ihm muss der FC Bayern am Samstag beim VfB Stuttgart auch Mehmet Scholl und Sammy Kuffour ersetzen. Scholl laboriert an einer Kapselverletzung an der rechten Hüfte; Kuffour hindert eine Muskelverhärtung im Oberschenkel. Zudem fehlen die beiden Langzeitverletzten Hasan Salihamidzic und Sebastian Deisler.
Trainer Ottmar Hitzfeld berief deshalb für das Süd-Derby in Stuttgart neben den Dauerreservisten Thorsten Fink und Pablo Thiam auch den jungen Bastian Schweinsteiger von den Bayern-Amateuren, der im bedeutungslosen letzten Champions League-Spiel gegen den RC Lens (3:3) sein Profi-Debüt gegeben hatte, in den Kader für den Südgipfel.
 
aus der Diskussion: FC BAYERN MÜNCHEN - Saison 2002/2003
Autor (Datum des Eintrages): Beatle John  (06.12.02 12:28:01)
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