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:cool:

ich gebe zu, der viele Stoff kann so manchen Durchschnittsleser überfordern. Für intellektuell Anspruchsvolleres noch ein kleiner Tipp (ältere VWD-Meldung):

14.11.2002 - CargoLifter-Insolvenzverwalter rechnet mit Ende der AG

Berlin (vwd) - Der Insolvenzverwalter der CargoLifter AG, Berlin, rechnet offenbar nicht mehr mit einer Rettung des Unternehmens durch die eigenen Aktionäre. Er selbst sei äußerst skeptisch, dass die den Aktionären noch bis Freitag um 24.00 Uhr angebotene Teilschuldverschreibung die nötigen 20 Mio EUR bringe, sagte Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning im Gespräch mit vwd. Er wolle auf der Gläubigerversammlung in der nächsten Woche für den Fall eines Scheiterns die Konsequenzen ziehen und Vorschläge für Auffangkonzepte nach einer Liquidation machen.

Die 20 Mio EUR sollten das notwendige Eigenkapital sein, dass das Unternehmen vorweisen muss, um einen Bundeskredit über 45 Mio EUR beantragen zu können. Bislang sollen nach unbestätigten Berichten kaum mehr als 500.000 EUR zusammengekommen sein. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens Heinz Herrmann, wollte sich auf Anfrage dazu aber nicht äußern. "Das bedeutet nicht das Ende des Standorts, aber dann das Ende der Aktiengesellschaft", sagte Mönning. Eine Auffanglösung durch einen externen Erwerber sei auch noch möglich, wenn eine Liquidation des Unternehmens eingeleitet sei.

Ein entsprechendes Konzept für den künftigen wirtschaftlichen Betrieb des Werftstandortes Brand liege bereits vor, und die Suche nach möglichen Partnern habe längst begonnen, sagte Mönning. Ziel eines Weiterbetriebs der Werft sei, die Produktion der meisten existenten Luftschiffbauer für Personen-, Lasten- oder Militärtransporte mit Hilfe öffentlicher Fördermittel auf dem CargoLifter-Werftgelände zu konzentrieren. Auch mit der britischen Advanced Technologies Group Inc, Bedford, die im Falle einer Reorganisation mit CargoLifter kooperieren wollte, sei eine Beteiligung an einer solchen Auffanglösung vereinbart worden.

Der Stuttgarter Luftfahrtexperte und frühere Technik-Vorstand von CargoLifter, Bernd Kröplin, ist nach eigenen Angaben unterdessen in Kontakt mit Investoren, die nach einem in anderen Ländern bereits praktizierten sogenannten Technopolis-Modell erhebliche Summen in ein entstehendes Firmen-Cluster für die Leichter-als-Luft-Technologie Cargolifters und verwandte Technologien investierten. Bei einer entsprechenden staatlichen Kofinanzierung könnte so ein Gesamtinvestionsvolumen von fast einer Mrd EUR zusammenkommen, sagte Kröplin vwd.

Über dieses Modell, das auch die Rettung von CargoLifter als AG beinhaltete, habe er jetzt auch das brandenburgische Wirtschaftsministerium informiert. Dessen Sprecher Dirk Reitemeier bestätigte entsprechende Gespräche. In der nächsten Woche wolle er sich mit Insolvenzverwalter Mönning treffen, um ihm das bereits mit einem Businessplan unterlegte Konzept und die Kapitalpartner vorzustellen. Kröplins eigenes in das Konzept eingebundene Unternehmen Trans-Atmospheric Operations GmbH (TAO), Stuttgart baut vornehmlich Prototypen für Höhenplattformen unter anderem als Träger für Telekommunikationtechnik.
 
aus der Diskussion: Der sachlich geführte Cargolifter-Pleite-Thread
Autor (Datum des Eintrages): LewisCypher  (08.12.02 00:19:06)
Beitrag: 5 von 91 (ID:8041019)
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