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Hi Lewis,

also, das ist einfach. Zu #1 und #2:

Inhalt:

220 Mio. sollen fast bereitstehen, zur Verfügung gestellt von Fondsgesellschaften/ internationalen Investoren zur Forschung und Entwicklung von Luftschifftechnik im Rahmen eines noch zu erstellenden Firmennetzwerks. Von der Kohle soll auch was für Cargolifter abfallen. Ansonsten sind Steuermittel dringend nötig.

Track Record:

Die Vorstandschaft von CargoLifter war immer gut für gute Nachrichten (Erstflug 2000,2001,2002,2005,2008, Produktionsbeginn, Design Freeze, CL-75, usw.). Also immer extrem optimistisch. Auch die vielen bisherigen "guten Gespräche mit Großinvestoren" haben bisher noch nicht zu größeren Mengen Kapitals geführt. Obwohl seit über 2 Jahren geredet wird.

Andererseit hat dieser spezielle Ex-Vorstand selbst bisher wenig gesagt in der Vergangenheit.

Interessen:

Die Vorstände und Ex-Vorstände müssen alle noch von den Aktionären entlastet werden. Also ist es wichtig, weiterhin für gute Stimmung bei den Aktionären zu sorgen. Wenn bei der nächsten HV 50% plus 1 Aktie des Kapitals sauer ist, dann wirds eng für die Vorstandschaft.

Auch gibt es nur wenige Menschen, die eine Niederlage offen zugeben können.

Drittmitel für Großprojektforschung werden immer knapper, also muß man irgendwie dafür sorgen, daß sowohl private, als auch öffentliche Quellen angezapft werden.

Logik:

CL ist ein Projekt, das bisher trotz weit über 320 Mio. Euro keine greifbaren Ergebnisse gebracht hat. Kein einziger Plan wurde bisher eingehalten, weder finanziell, noch terminlich.

Fondsgesellschaften sind zur Zeit arg gebeutelt. Ob die bereit sind, 220 Mio. Euro in ein Projekt maximalen Risikos und unbekannten Potentials zu stecken, das zudem bereits massiv schiefgegangen ist, darf man getrost bezweifeln. Wenn die TSV typisch für das Potential ist, dann gibt es bestimmt weniger riskante Projekte mit deutlich mehr Potential für Risikokapital.

Um die Politiker und Beamten dazu zu bringen, massiv Geld locker zu machen, dazu sind Investoren durchaus geeignet. Ob das private Kapital kommt, ist eine Frage, die sich nicht mehr stellt, wenn die Steuermittel mal da sind. Wenn die Investoren wieder abspringen ist es auch egal, alles was die Beamten brauchen, ist die formelle Erfüllung bestimmter Voraussetzungen, um Geld fliesen lassen zu können. Solange alles "rechtens" ist, darf ein Beamter mit Geld machen, was er will, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.

Selbst wenn sie kommen sollten, dann sind 220 Mio. Euro Peanuts. Damit kommen die nicht weit. Wieviel soll laut Expertenrunde nochmal nötig sein? 800 Mio? 1 Mrd.?

Odds:

Privatkapital in ausreichender Höhe <1%
Öffentliche Mittel: Keine vorhanden, aber >1%, in ausreichender Höhe <1% daß das Geld irgendwann zurückkommt, <0,00001%

Gruß

Geldmatratze
 
aus der Diskussion: Der sachlich geführte Cargolifter-Pleite-Thread
Autor (Datum des Eintrages): geldmatratze  (08.12.02 06:56:36)
Beitrag: 11 von 91 (ID:8041678)
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