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#7 investival

Und da gestehst Du ja immerhin eine Hilfskonstruktion zur Vertrauensbildung ein, *g* - und Vertrauen ist heute wohl zunehmend und inzwischen reichlich deflationiert... Da anzunehmen, dass das Ausland die USA weiterhin so auskömmlich finanzieren, ist da schon eher an den Haaren herbeigezogen, vorsichtig ausgedrückt.

Merkwürdigerweise ist noch immer sehr viel Vertrauen in "Falschgeld" da. Sehr viel Guthaben wird z. B. in Geldmarktfonds und Staatsanleihen gebunkert, obwohl die Staaten (USA, EU) bekanntermaßen reichlichst verschuldet sind und z. B. Angehörige der FED laut darüber nachdenken, Dollars zu drucken. Gäbe es hier Bedenken, wäre die Rendite von US-Anleihen höher. (Kann noch kommen. Immerhin hat sich der EUR/USD-Kurs bereits bewegt und sollte diesen Trend noch fortsetzen.) Auch Argentinien-Anleihen wurden ja bis zuletzt sehr gerne und in großem Ausmaß gekauft. Gold hingegen ist zwar ein bißchen gestiegen, aber in großen Mengen wird es nicht gekauft. Jeder kann sich seinen eigenen Goldstandard schaffen, indem er sein "Falschgeld" in Gold tauscht. Das tut aber bis auf ein paar Goldfetischisten kaum jemand. Und warum? Weil das Vertrauen in das "Falschgeld" und die volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit von USA, EU, Japan, Südostasien, zunehmend nun auch China, etc. noch immer da ist. Teilweise zurecht, teilweise - siehe z. B. hohe Staatsverschuldung - zu unrecht.

Inflation wird vermutlich das kommende Thema sein, und ob Gold von diesem Szenario überdurchschnittlich profitieren wird, ist zumindest fraglich. Das Geld hat mehrere Fluchtmöglichkeiten zur Auswahl, das muß nicht zwangsläufig Gold sein.

Inflation ist eine Möglichkeit, Schuldner zu entlasten. (Eine andere ist der Konkurs.) Keine ungefährliche, aber immerhin eine Möglichkeit...
 
aus der Diskussion: Der Goldstandard: war er sinnvoll?
Autor (Datum des Eintrages): Topfenpalatschinke  (08.12.02 12:04:54)
Beitrag: 8 von 43 (ID:8042088)
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