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@Topfenpalatschinken,

sicher ist zzt. noch viel Vertrauen in Geldwerte vorhanden, zumindest mit börsennotierten AAAs konnte man so die letzten 2 Jahre nicht viel falsch machen. Geld flüchtete aus den gebubbelten Aktienmärkten in Anleihen und Immobilien - mit der Folge, dass diese nun gebubbelt sind, ohne grosse, weitere Kursphantasie. Die Gretchenfrage ist nun, ob es gelingt, die Aktienmärkte wieder auf gesunde(!) Beine zu bekommen, bevor die besagten Märkte baissieren. Dann könnte Gold als gesuchtes Asset tatsächlich weiterhin aussen vor bleiben, auch in einem gemässigten Konkurs- und/oder Inflationsszenario.

Ich halte das allerdings zumindest für fraglich, auch da das Vertrauen in Aktien, die in Summe zudem immer noch reichlich hoch bewertet sind, so schnell nicht wieder kommen wird, zumindest nicht, solange die Betrüger und Bereicherer so gut wie ungeschoren davon kommen und diesbzgl. Reformen eher halbherzig implementiert werden (ganz zu schweigen von einer fehlenden neuen Wachstums-Story). Der Vertrauensmalus betrifft auch die gern zitierten, oft geschönten Datenkränze, die ja Vertrauen in volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeiten zementieren sollen (China hin oder her, auch da gibt`s übrigens mittlerweile ein massives Bankenproblem). Und bei den Anleihen lernen die Leute ihre Lektionen inzwischen auch, US-Unternehmensanleihen sind bspw. ziemlich out.
Zudem lässt die Verschuldungsproblematik ein `gemässigtes Inflationsszenario` zunehmend unwahrscheinlicher werden, schiebt man das weiter so vor sich her und gefällt sich allein in irgendwelchen Markteingriffen.

Sicher hat Geld mehrere Fluchtmöglichkeiten, aber die (intelligente) Flucht erfolgt erstmal in ein Asset noch nicht inflationiert ist (abgesehen von @Cashlovers Einwand in #10). Das kann man von Gold immer noch am wenigsten behaupten, und ein Geldwert-Inflationsszenario tut dem zumindest keinen Abbruch. Selbst wenn die Aktienmärkte zunehmend attraktiver werden (sollten), wird das "neue" Risikobewusstsein (in des Wortes positiver Bedeutung) wohl schon zu einer stärkeren Diversifikation führen. Da Gold von vornherein auszuschliessen, entbehrt jedenfalls mindestens einer gewissen Logik (imo).

Also, wenn der Rest den Bach runtergeht, helfen mir die 3-5% Gold auch nix mehr...
Dann leg` Dir halt 20 % hin, :D;)
Diese pauschalen, unreflektierten Gewichtungsempfehlungen kann man sich aufs Knie nageln. Quantitäten, Mentalitäten und Erfordernisse sollte man schon berücksichtigen, will man rational diversifizieren - jeder seriöse Vermögensverwalter macht das. Und der POG muss nicht steigen, wenn der Rest den Bach runtergeht. In den 70ern bspw. ist er infolge von insgesamt schwach rentierenden papierverbrieften Werten gestiegen.
Im übrigen sage ich nicht, dass man in Gold diversifizieren MUSS, aber man KANN, und es ist aus heutiger(!) Sicht zumindest nicht grundfalsch.

@Cashlover,

für ein dermaßen uninteressantes Investment treibst du dich aber erstaunlich oft im Goldboard rum.
Oder erfüllst du eine Mission?
[an @Pfandbrief]
:D

@Pfandbrief,

Provokation muß erlaubt sein...
Jo, erlaubt - allerdings nicht immer, dafür aber jetzt, notwendig:
;)

Ist schon interessant, dass Du das, was ich Risikobewusstsein nannte, als Feigheit und Bequemlichkeit und hernach als Angst tituliert hast. [Auch Deine Guru-Fähigkeiten sind bemerkenswert: Die schwarze Linie wird die blaue niemals überholen. Nicht mal im Falle des Weltuntergangs. Aber da stehst Du ja in Deiner Branche nicht allein da.]
Also, irgendwie musst Du tatsächlich Interesse an einem nicht steigenden POG haben - jo, Dein Nick...
Zu blöd, dass es immer billiger und billiger wird!
Die letzten 2 Jahre was verpasst? - ML beobachtet da jedenfalls genauer.

mich interessiert nur warum Leute bestimmte Investitionsentscheidungen treffen
Sei ein Vorbild: Rücke doch von dieser Diskussion "Gold ODER/VS. Aktien" ab, womit Du die Leute bezogen auf papierverbriefte Assets provozierst. Ansonsten bist Du nur in guter Gesellschaft mit den Hardcore-Goldbugs.

Historisch wuchsen Aktienportfolios (nicht notwendigerweise Einzelaktien!) immer exponentiell
Es kommt bei jedem Asset auf das Timing und den Anlagehorizont an, viel weniger auf vergangenheitsbezogene Statistik. Jedes Asset hat seine ZeitEN. Und gerade bei Aktien gibt es Phasen, wo man "einfach" im Markt anlegen kann und welche, wo sich eher Stockpicking empfiehlt (wobei schon eine solche Flexibilität nicht jedermanns Sache ist).
Immerhin differenzierst Du bzgl. Aktien wenigstens etwas [Allerdings würde ich selbst derzeit keinen Dow-Wert kaufen, aus dem einfachen Grund, weil es, z.B. in Europa, deutlich billigere Aktien gibt.]

...dass man physisches Gold kaufen kann, ohne weitere Sachkenntnis zu besitzen, oder sich welche zu verschaffen. Das ist zweifellos bei Aktien anders.
:laugh:
Das aus dem Munde eines studierten Ökonomen... Und was warst Du Ende der 90er?
In JEDEM Asset bestimmen letztendlich die "Dummen" die Extremwerte, und es dauert, bis sie aus einem Markt heraus sind, et vice versa.

investival
 
aus der Diskussion: Der Goldstandard: war er sinnvoll?
Autor (Datum des Eintrages): investival  (09.12.02 09:49:06)
Beitrag: 28 von 43 (ID:8046246)
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