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Der Chart in #34 ist sehr interessant, aber er wirft auch Fragen auf. Die wichtigste dabei ist: Wie wurde die Inflation gemessen?

Es ist bekannt, dass nach dem Laspeyres Prinzip konstruierte Verbraucherpreisindizes die Inflation systematisch überschätzen, weil sie keine Substitution zwischen einzelnen Gütern, deren relative Preise sich ändern, zulassen. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie bzw. ob Qualitätsverbesserungen in Rechnung gestellt wurden.

Während die Qualität von Gold heute dieselbe ist wie im 14. Jahrhundert, hat sich die Qualität anderer Waren seit damals erheblich verbessert. Wurde das also, wie üblich, bei der Deflationierung des Goldpreises nicht berücksichtigt, ist der dargestellte Verlauf zweifelhaft: real (im Sinne eines Warenkorbs von konstanter Qualität) wäre Gold heute nochmals deutlich weniger wert als damals.

Jedenfalls sehen wir, dass es mit Goldhorten seit den Preisschocks 1550-1650, die wohl durch Goldfunde in der Neuen Welt verursacht wurden, nicht gelungen ist, mehr als die Inflation auszugleichen.
 
aus der Diskussion: Der Goldstandard: war er sinnvoll?
Autor (Datum des Eintrages): Pfandbrief  (10.12.02 14:43:15)
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