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Die Liga zwischen Pleite-Gerüchten und neuen Rekorden
Oliver Kahn 533 Minuten ohne Gegentor - Kuranyi sorgte mit neun Bundesliga-Treffern für Furore
München - 153 Spiele, rund 13.770 Spielminuten, 422 Tore und weit über fünf Millionen Zuschauer - die Faszination an der Bundesliga hält an. Allen Unkenrufen zum Trotz.
Doch seit der Kirch-Krise jagt eine Negativschlagzeile die andere. Klubs wie Kaiserslautern oder Cottbus sind zu Gehaltsverzicht gezwungen, um den Bankrott zu vermeiden - freiwillig oder unfreiwillig.
Straub ärgern Pleite-Gerüchte
Droht der Liga also eine Pleite-Welle? "Die sehe ich nicht auf uns zukommen", sagt Wilfried Straub im Gespräch mit Sport1.
Den vorsitzenden Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) "ärgert schon ein wenig, dass der Eindruck erweckt wird, die Liga sei pleite, oder sie würde auf dem letzten Loch pfeifen."
Straub weiter: "Manch einer sollte sich vielleicht nicht zu Themen äußern, von denen er einfach zu weit weg ist."
Die angespannte Lage im Griff
Damit könnte auch Dr. Reinhard Rauball gemeint sein. Der Anwalt für Wirtschafts- und Sportrecht ist überzeugt davon, "dass die Lage für weit mehr als nur eine Hand voll Vereine finanziell höchst kritisch ist". Das sagte Rauball in der "Bild am Sonntag".
Wie der ehemalige Präsident von Borussia Dortmund zu dieser Auffassung kommt, bleibt offen. Denn exakte Zahlen liegen nur den Klubs und der Liga vor. Und die verbreitet verhaltenen Optimismus. Straub: "Wir haben den Eindruck, dass die Vereine die angespannte Lage mit uns im Griff haben."
Die anhaltende Diskussion um die Zukunft der Liga überschatteten phasenweise das sportliche Geschehen. Die Anziehungskraft und Attraktivität hat dennoch nicht gelitten.
Neuer Zuschauerrekord und Bayerns Dominanz
Nach der ersten Hälfte der 40. Runde kann die Bundesliga einen neuen Zuschauerrekord verbuchen. 5.119.991 Fans strömten in die Stadien.
Nur einer von zahlreichen Highlights der ran-Daten der Vorrunde, die Sport1 präsentiert.
Kurios: Der FC Bayern ist der Konkurrenz enteilt, aber "Kaiser" Franz Beckenbauer würde gerne auf den Sechs-Punkte-Vorsprung verzichten und dafür noch an der Champions League teilnehmen. Anm.: ich auch :cry: , aber wie sagt Steppi immer: Lebbe geht weider!
"Das Positive ist, dass jetzt aus den Hinterköpfen heraus ist, dass die Rückrunde ein Selbstläufer wird", sagte FCB-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge nach der unansehnlichen Nullnummer gegen Schalke.
Doch das schwache Remis nährt auch die Hoffnung der Konkurrenz, dass der Rekordmeister ab dem Rückrunden-Start am 25. Januar 2003 eben doch noch einzuholen ist.
Teamchef Rudi Völler, der als Verantwortlicher für die Vize-Weltmeisterschaft im Sommer wohl auch der Liga zum Saison-Start Rückenwind verschaffte, meint jedoch: "Es wird schwierig sein, die Bayern noch abzufangen."
Völlers zufriedenes Fazit
Um die Zukunft seiner DFB-Auswahl muss sich Völler derzeit keine Sorgen machen. Auch eine positive Erkenntnis der Hinrunde.
"Der wichtigste und positivste Aspekt aus meiner Sicht ist, dass die Spieler der U21-Nationalmannschaft und des Teams 2006 fast durchweg bei ihren Klubs Stammspieler geworden sind. Das war in früheren Zeiten leider nicht so. Die Entwicklung dieser jungen Spieler ist durchweg positiv, und das stimmt mich auch für die Zukunft optimistisch", bilanzierte der 42-Jährige.
Eine erstaunliche Entwicklung. Zumal der Ausländeranteil von 54 auf 56 Prozent gestiegen ist.
Das wertet die Leistungen von Jung-Profis wie Christoph Metzelder (Dortmund), Arne Friedrich (Hertha), Paul Freier (Bochum), Kevin Kuranyi (Stuttgart) oder Benjamin Lauth (1860 München) zusätzlich auf. Völler: "Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."
Der Kugelblitz schlug ein
Überraschend konnte der Bremer Ailton, der mit seinen 13 Toren großen Anteil am Höhenflug des SV Werder auf Platz drei hat, der ersten Saison-Hälfte seinen Stempel aufdrücken.
In unrühmlichen Sinne konnten dies auch der Schalker Jörg Böhme, der wohl beim Pokalsieger FC Schalke ausgespielt hat, oder Weltmeister Andreas Brehme, der nach nur drei Spieltagen beim 1. FC Kaiserslautern gehen musste. Das Kuriose: Nie stand der FCK in dieser Saison besser (Platz 16) als zum Zeitpunkt des bislang einzigen Trainer-Rauswurfs der laufenden Saison.
Sport1 hat auch die Typen der Hinrunde kompakt zusammengefasst. Viel Spaß beim Klicken durch Ihren ganz persönlichen Vorrunden-Rückblick...
Mark Mittasch
 
aus der Diskussion: FC BAYERN MÜNCHEN - Saison 2002/2003
Autor (Datum des Eintrages): Beatle John  (17.12.02 08:18:02)
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