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Samsung jetzt weltweit zweitgrößter Chiphersteller

Nach Untersuchungen der US-amerikanischen Marktforscher von iSuppli hat sich die koreanische Firma
Samsung Electronics zum zweitgrößten Chiphersteller der Welt entwickelt.

Nach wie vor dominiert Intel auch 2002 mit weitem Abstand und geschätzten 23,47 Milliarden US-Dollar
Jahresumsatz den Welt-Chipmarkt. Samsung erzielte mit 9,18 Milliarden US-Dollar ein Wachstum von
49,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und löste die japanische Toshiba auf Platz zwei ab. Diese verlor
5,5 Prozent auf nun 6,19 Milliarden US-Dollar, was nur noch für Rang 5 reicht. Auf Platz drei hielt sich
mit 6,31 Milliarden US-Dollar der größte europäische Chiphersteller STMicroelectronics, die frühere
Thomson. Texas Instruments folgt mit 6,20 Milliarden US-Dollar sehr knapp vor Toshiba. Und schon an
sechster Stelle (nach Platz neun im Vorjahr) sieht iSuppli Infineon mit 5,36 Milliarden US-Dollar, knapp
vor NEC (5,26 Milliarden). Es folgen Motorola, Philips und Hitachi (Platz 10, 4,05 Milliarden US-Dollar).

Auf Platz 11 liegt die japanische Mitsubishi, der IBM folgt. AMD liegt mit 2,61 Milliarden US-Dollar in
diesem Jahr an 16. Stelle und verlor damit vier Plätze. Nvidia arbeitete sich um fünf Plätze auf Rang 25
hoch (1,8 Milliarden).

ISuppli bewertet für die Rangliste nur den mit Halbleiterprodukten erzielten Umsatz der Hersteller, den
man teilweise mangels genauer Auskünfte der Hersteller nur schätzen kann. Das erklärt auch die
Unterschiede der Ranglisten verschiedener Martforscher. Außerdem will offenbar jeder Erster sein und
veröffentlicht seine Tabellen daher notgedrungen auf Basis geschätzter Umsatzzahlen, statt die
Jahresberichte der evaluierten Firmen abzuwarten.

Die Marktforscher von iSuppli beziffern den Umsatz der gesamten Branche auf 155,35 Milliarden
US-Dollar, nur 1,5 Prozent mehr als im letzten Jahr. Diese Zahl deckt sich in etwa mit den Vorhersagen
der SIA und von Gartner Dataquest aus dem November, aber kaum mit älteren Vohersagen der SIA
oder gar den optimistischen Zahlen aus den Boomjahren 1999/2000. Außerdem berücksichtigt iSuppli
anscheinend die reinen Chip-Foundries wie TSMC, UMC oder Chartered Semiconductor nicht.

Laut iSuppli verzeichneten besonders die Hersteller von DRAM-Speicherchips durchweg
Umsatz-Zuwächse: Außer Samsung ist das bei Infineon und Micron (mit 3,22 Milliarden US-Dollar von
Platz 18 auf 15 geklettert) der Fall. Samsung konnte angeblich auch durch guten Absatz von
Flash-Speicherchips Geld verdienen und steht überhaupt recht erfolgreich da. Alleine im Monat
November verkauften die Koreaner nach eigenen Angaben über 10 Millionen
DDR-SDRAM-Speicherchips nach DDR333-Spezifikation und als DDR400-RAM verkauft und
dominiert damit diesen Markt. Auch den Markt der Rambus-DRAMs beherrscht Samsung.

Im Vorjahr hatten es die DRAM-Hersteller recht schwer, doch das extreme Preistief zu Jahresbeginn hat
zu einer Marktbereinigung geführt: Toshiba verkaufte ein DRAM-Werk in den USA an Micron, Infineon
stieß die ProMos-Anteile ab und kooperiert jetzt enger mit dem ehemaligen IBM-Partner Nanya. Die
erwartete Übernahme von Hynix durch Micron platzte allerdings in letzter Minute.

Doch der Zank in der DRAM-Branche geht weiter: Micron und Hynix streiten sich wegen angeblich
unerlaubter Subventionen. Beide kämpfen aber unabhängig voneinander gegen den gemeinsamen Gegner
Rambus, mit dem auch Infineon im Clinch liegt. (ciw/c`t)
 
aus der Diskussion: Samsung Kombi Thread
Autor (Datum des Eintrages): Neemann  (17.12.02 08:58:53)
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