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@surchasurge und @regenkobold und andere,

ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Emittenten die aufgelegten Waves gezielt ausknocken.

Wo liegt z.B. der Sinn, einen Wave aufzulegen, der nach ein- bis zwei Tagen ausgeknockt wird?
Die Emittenten wollen damit ja Umsatz und Gewinn erzielen!

Fakt ist, dass die Emittenten sich während des Handels absichern und entsprechende Hedge-Positionen eingehen.

Inwieweit dieses Hedging für jeden Kauf-/Verkauf erfolgt liegt wohl im Ermessen des Emittenten, desweiteren gehe ich auch davon aus, dass dies grösstenteils über Computerprogramme erfolgt (kann da aber auch falsch liegen).

Wenn nun ein Schein dem KN entgegenstrebt, wird damit begonnen die Hedges aufzulösen, was den Trend zuweilen verstärkt.
Würden die Emittenten den Abbau der Absicherung erst nach dem KN beginnen, stiege das Risiko des Emittenten beträchtlich.

Beispiel sind die Stopp-Loss Varianten, bei denen die Restauszahlung (Restwert) erst nach der Auflösung bestimmt wird.

Eine Frage, die sich stellt, ist doch:

Warum werden Waves u.ä. so nahe am KN emittiert?

Entweder liegt es an einer falschen Markteinschätzung der Emittenten (Emission braucht ja Zeit) oder die Nachfrage nach solchen Scheinen ist so hoch, dass ein möglicher KN die Emission ohne grosses Risiko erlaubt.

Würden sich die Nachfrage auf "sichere Scheine" verlagern, wäre wohl auch das Emissionsverhalten davon betroffen.

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Ich habe schon öfters im Tagesthread geschrieben, dass ich Waves unter 2 € nicht handle. Versuche das an einem kleinen Beispiel zu erläutern (idealisierte Berechnung):

A) Gleich Anzahl Scheine

Kaufe 1.000 Stück WCxxxxxx zu 0,30 €
--> Spread = 10%
--> Verlustrisiko durch KN = 300 € + Gebühren
--> Gewinn bei 100 Punkten Bewegung des DAX = 1.000 x 1,00 € = 1.000,00 € (333%)

Kaufe 1.000 Stück WCxxxxxx zu 3,00 €
--> Spread = 1%
--> Verlustrisiko durch StoppLoss bei 2,70 € = 300 € + Gebühren
--> Gewinn bei 100 Punkten Bewegung des DAX = 1.000 x 1,00 € = 1.000,00 € (33%)

B) Gleicher Kapitaleinsatz

Kaufe 10.000 Stück WCxxxxxx zu 0,30 €
--> Spread = 10%
--> Verlustrisiko durch KN = 3000 € + Gebühren
--> Gewinn bei 100 Punkten Bewegung des DAX = 10.000 x 1,00 € = 10.000,00 € (333%)

Kaufe 1.000 Stück WCxxxxxx zu 3,00 €
--> Spread = 1%
--> Verlustrisiko durch StoppLoss bei 0,00 € = 3.000,00 € + Gebühren
--> Gewinn bei 100 Punkten Bewegung des DAX = 1.000 x 1,00 € = 1.000,00 € (33%)

Worin (ausser dem Nervenkitzel, den man im Casino auch hat) besteht also der Reiz, einen Wave nahe des KN zu kaufen?
Die gleiche Anzahl Scheine führt nahezu zum selben Ergebnis, wobei der "teurere" Schein der idealisierten Berechnung wesentlich näher kommt (ob ich mit 300 € 333% oder mit 3000 € 33% macht, händert am neuen Kontostand nix). Bei gleichem Kapitaleinsatz kann man zwar sehr viel verdienen, jedoch steigt das Verlustrisiko im "billigen" Schein erheblich. Und ob jemand, der das Wagnis eingeht auch lange drinbleibt, steht auf einem ganz anderen Blatt!

Im Übrigen lässt sich das Verlust-Risiko bei Scheinen, die "Tief im Geld" sind, auch durch den Aufbau einer Gegenposition begrenzen. Gemeint ist damit eher, dass man im Trend positioniert ist und bleibt, über eine Gegenposition Gewinne absichert (über Nacht oder weil anderweitig beschäftigt) bzw. eine Gegenbewegung innerhalb des Trends mitnimmt.
Aber das eine strategische Möglichkeit, die jeder für sich mit allen Konsequenzen beurteilen muss.

Gruss
Goedda
 
aus der Diskussion: Mögliche OS-Trading-Chancen am 03.02.03
Autor (Datum des Eintrages): Goedda  (03.02.03 13:18:02)
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