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kuehe, was immer da beim start vom tank abging, m.e. nach war es eis. das abreissen von eisplatten ist schon seit den zeiten von apollo üblich und unbedenklich, siehe filme von den starts der saturn v. hätten dort die brocken das leitwerk beschädigt, wäre es direkt tödlich gewesen. genauso hier: aufgrund der extremen temperaturen (schliesslich haben die flüssigsauerstoff an bord) und der nicht so extremen isolierung (gewicht) kondensiert wasser aus der luft und gefriert an der bordwand zu eis. die vibrationen beim start schütteln die eisplatten los. soweit unbedenklich.

das problem war hier, dass das shuttle zu diesem zeitpunkt schon sehr schnell war. die beim auftreffen des fremdkörpers übertragene energie wächst nun mal leider quadratisch mit der geschwindigkeit. und die aufnahmen zeigen, dass da ein relativ grosser brocken an der unterseite der tragfläche zu staub verarbeitet wurde. was der nasa vorzuwerfen ist, ist die tatsache, dass dieser zwischenfall ohne weitere untersuchung als "harmlos" bewertet wurde. ist ja noch nie was passiert dabei... hätte man das ernstgenommen, so wäre die möglichkeit des ausstiegs zur schadensfeststellung gegeben gewesen, allerdings haben die da oben weder die materialien noch die werkzeuge oder erfahrung zu reparatur vor ort. also ohnmächtiges erkennen des fehlers ohne reparaturchance. man hätte also bei dieser inspektion nur verlieren können, entweder hält die kiste, dann wars überflüssig, oder eben nicht, dann kann man auch nichts tun.

doch, es gibt ja noch die iss! da hätte man ja theoretisch hin können! und jetzt kommt das ganz gemeine: da die mission so nicht geplant war, war kein docking-equipment an bord. also höchsten daneben fliegen, nix kopplung, nix druckschleuse, nix bequemer umstieg. und: an bord waren nur zwei raumanzüge für ausstiege. mit den normalen anzügen geht es nicht. die frage wäre gewesen, ob man die leute hätte evakuieren können, denn leere anzüge rüberzutransportieren geht auch nicht, das überstehen die nicht. verpacken? vielleicht. aber alles illusorisch, nie geübt, nie geplant, erfolgswahrscheinlichkeit sehr gering.
aber man hätte es versucht, da bin ich sicher. die bilden nicht leute für millionen aus, um sie und ein milliarden teures shuttle sinnlos zu opfern. und die forschung und die (auch militärischen) raumfahrtprogramme um jahre zurückzuwerfen.
 
aus der Diskussion: Sabotage an der Columbia vor dem START ??
Autor (Datum des Eintrages): Karl  (03.02.03 22:15:44)
Beitrag: 23 von 68 (ID:8500862)
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