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Strom und Wärme aus altem Fett / Ein Rostocker Unternehmen hat ein neues

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Bargeshagen (ots) - Nicht sehr appetitlich sieht die braune
Flüssigkeit aus, die aus einem Tankwagen auf dem Betriebsgelände der
Firma GMK Gesellschaft für Motoren und Kraftanlagen mbH in
Bargeshagen vor den Toren Rostocks gepumpt wird. Es stinkt zum
Himmel, was dort von einem großen Schlachthof heran transportiert
wurde. Schließlich handelt es sich um altes Fett, dass durch lange
Lagerung ziemlich verdorben ist und eigentlich nur noch entsorgt
werden kann. Als etwas später eine zwar immer noch bräunliche Brühe
aus der kleinen Raffinerie abgefüllt wird, ist von üblen Gerüchen
nichts mehr spürbar und überhaupt sieht die Flüssigkeit jetzt auch
angenehmer aus als vorher. In der LIPOCAL genannten Miniraffinerie
ist in einem turmähnlichen Gebilde, verschiedenen Behältern, Pumpen
und Rohrleitungen ein von Schmutz, Säuren und Mineralien fast
vollständig befreiter Extrakt geworden. Nicht ohne Stolz erklärt
Diplom Chemiker Renè Niesner, einer der Väter des Verfahrens, wie das
Altfett die LIPOCAL-Anlage durchläuft , um derart gründlich gereinigt
und aufbereitet zu werden. In der ersten Verarbeitungsstufe wird das
Fett neutralisiert, denn es ist durch lange Lagerung stark
säurehaltig geworden. In zwei aufeinander folgenden Wäschestufen
werden anschließend Mineralien und sogenannte Katalysatorgifte
entfernt, die wesentlichen Schadstoffe, die einem Dieselmotor nach
kürzester Zeit den Garaus bereiten würden. Es entsteht ein
Kraftstoff, der in schweröltauglichen Motoren verbrannt werden kann.
Biodiesel aus Pflanzenöl oder anderen Fetten zu produzieren, ist
nicht neu. In vielen Biodieselraffinerien wird seit geraumer Zeit
biogener Kraftstoff für Fahrzeuge produziert, der nach geringfügigen
Modifikationen an den Motoren problemlos eingesetzt werden kann. Das
neue Verfahren arbeitet erheblich kostengünstiger, es erzeugt jedoch
keinen Fahrzeugkraftstoff. Vielmehr ist der entstehende Kraftstoff
für die Produktion von Strom und Wärme in Blockheizkraftwerken
gedacht, wobei der Strom gemäß EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) für
bis zu EUR 0,10 pro kWh vermarktet werden kann. "Wir haben die
zweijährige Entwicklung des LIPOCAL-Verfahrens abgeschlossen und
beginnen jetzt mit der Vermarktung", sagt GMK- Geschäftsführer
Hartmut Kiehne. Nach seinen Angaben haben sich bereits viele
Interessenten aus dem In- und Ausland gemeldet und er rechnet in
Kürze mit den ersten Aufträgen.



ots Originaltext: GMK
Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de
Pressekontakt:
Hartmut Kiehne
Tel.: 038203/775819
 
aus der Diskussion: Strom und Wärme aus altem Fett
Autor (Datum des Eintrages): ZockerFreak  (12.02.03 09:12:33)
Beitrag: 1 von 9 (ID:8583425)
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