Montag, 10. Februar 2003 USA: Droht der japanische Weg - oder wird es wie in Argentinien? von unserem Korrespondenten Bill Bonner Laut Financial Times fielen die US-Einzelhandelsumsätze im Januar schwach aus. Das musste ja so kommen ... seit der Rezession 2001 haben schließlich 2 Millionen amerikanischer Konsumenten ihren Job verloren. Als die Jobs noch zahlreich waren, florierte der Konsum. Die Situation am Arbeitsmarkt hat sich inzwischen gründlich verschlechtert. Es wird allgemein angenommen, dass die Rezession und der Bärenmarkt an der Wall Street die Exzesse des Booms mittlerweile korrigiert haben ... und jetzt der Weg frei wäre für eine neue Wachstumsphase. Aber was für eine Erholung sehen wir gerade? Antwort: Die derzeitige Erholung ist so minimal, wie es zuvor im Jahr 2001 die Rezession war. Die Aktien sind trotz des mehrjährigen Bärenmarktes immer noch nicht auf ein günstiges Niveau gefallen - die Bewertungen sind 2 bis 3 Mal so hoch wie normalerweise beim Tief eines Bärenmarktes. Und die Konsumenten haben auch noch nicht begonnen, ihren Konsum einzuschränken, um ihre Schulden zurückzubezahlen. Stattdessen verschulden sie sich immer weiter. In den späten 1990ern gab es schon viele faule Kredite - im neuen Jahrtausend sind es noch mehr geworden. Und jetzt sinkt die ganze Weltwirtschaft Schritt für Schritt in einen langsamen, sanften Abschwung - à la Japan. Aber warten Sie. Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Amerika von 2003 und dem Japan von 1993. Japan war ein großer Netto-Gläubiger. Amerika ist ein großer Netto-Schuldner. Japan hatte ein Interesse daran, die eigene Währung stabil zu halten; die Japaner hatten Ersparnisse, und der Rest der Welt schuldete ihnen Geld. Amerika ist in einer gänzlich anderen Situation - mit Billionen Dollar Schulden (in der eigenen Währung!). Man könnte diese Schulden abbezahlen, indem man die Ausgaben etwas zurückfährt und Schritt für Schritt den Schuldenberg abbaut. Man könnte diese Schulden aber auch auf eine andere Weise loswerden - indem man einfach die Notenpresse anwirft und die Schulden mit einfach neu gedruckten Dollar bezahlt. In Deutschland führte dies nach dem Ersten Weltkrieg zu einem totalen Wertverlust der Reichsmark. Ein aktuelleres Beispiel: Argentinien geriet in eine große Krise, weil das Land dem Ausland massive Beträge schuldete. Was war das Ergebnis? Letzte Woche konnte ich lesen, dass der argentinische Peso im letzten Jahr 70 % an Wert verloren hat. Die Inflationsrate liegt in Argentinien bei ca. 40 % pro Jahr. Das argentinische Bruttoinlandsprodukt ist im letzten Jahr um 12 % geschrumpft. Sind wir in den USA auf dem Weg in die Pampas? Oder werden wir den Weg des Landes der aufgehenden Sonne gehen? Ich werde auf jeden Fall Gold kaufen ... |
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aus der Diskussion: | USA: Droht der japanische Weg - oder wird es wie in Argentinien? |
Autor (Datum des Eintrages): | kosto1929 (12.02.03 12:56:59) |
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