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roterDrachen,

ich habe beruflich relativ viel mit dem Mittleren Osten zu tun und bin dort auch mittlerweile recht regelmäßig.

Natürlich werden meine Kontakte nicht in jeder Hinsicht repräsentativ sein, aber ich muß mir aus den unterschiedlichsten Ecken immer wieder Sachen anhören wie: "Hitler war klasse, der hat wenigstens aufgeräumt!"

Große Teile der Deutschfreundlichkeit dieser Region fußen offenbar auf 12 Jahren, auf die wir Deutschen mit Sicherheit nicht stolz sein können. Dazu kommt allerdings gottseidank auch ein gewisses Vertrauen in Deutsche Wertarbeit und vertragliche Zuverlässigkeit (man glaubt es kaum) aus der Jetztzeit.

Das Verhalten Schröders in der Irak-Krise wurde übrigens zunächst recht interessiert entgegengenommen. Die Araber haben sich aber vorgestellt, dass Deutschland ein lautstarker und streitsüchtiger Wortführer werden würde gegen den Krieg. Mittlerweile höre ich aus dieser Region über ihn (oder die Regierung, Schröder selbst ist da relativ unbekannt): "Was wollen die Deutschen eigentlich? Die sagen ja nichts Bedeutsames."

Fazit: Auch bei Leuten, die leider aus recht merkwürdigen Gründen eine Sympathie für uns hegen, verlieren wir politisch (und in der Folge ggf. auch wirtschaftlich) an Bedeutung bei diesem Spiel.
 
aus der Diskussion: Die amerikanischen Intellektuellen wachen endlich auf
Autor (Datum des Eintrages): mausschubser  (12.02.03 14:19:30)
Beitrag: 13 von 32 (ID:8587027)
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