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17:55 dpa: US-Abgeordnete erwägen Strafen für Franzosen und Deutsche

Washington (dpa) - Mitglieder des republikanisch beherrschten US-Kongresses erwägen Strafmaßnahmen gegen die «Irak-Rebellen» Frankreich und Deutschland. Wie die «Washington Post» berichtete, ist der Zorn über den Widerstand der beiden Länder gegen den amerikanischen Irak-Kurs so groß, dass der republikanische Mehrheitsführer im Abgeordnetenhaus, Dennis Hastert, ein Gesetz über Einfuhrbeschränkungen für Wein und Mineralwasser aus Frankreich anstrebt. Was Deutschland betrifft, ist dem Blatt zufolge die Unterstützung im Abgeordnetenhaus für eine US-Truppenreduzierung deutlich gestiegen.

Hastert habe seinen Kollegen auf einer jüngsten Konferenz vorgeschlagen, Frankreich dort zu treffen, wo es besonders spürbar sei, heißt es in dem Blatt: bei Wein und Wasser. Frankreich ist der Spitzenexporteur von Mineralwasser in die USA.

Hastert will neben Einfuhrbeschränkungen auch prüfen lassen, ob künftig Weinflaschen aus Frankreich mit Orange farbenen Warnzeichen versehen werden, wenn das Getränk mit Hilfe von Rinderblut «geklärt» wurde - ein Prozess, der seit der Verbreitung der Seuche Rinderwahnsinn verboten ist. Nach Angaben von US-Weinexperten haben vor dem Verbot allerdings nur wenige französische Hersteller Rinderblut verwendet.

Zu Deutschland heißt es in dem Blatt, Befürworter einer Verringerung der gut 71 000 auf deutschem Boden stationierten US-Soldaten hätten deutlich Aufwind erhalten. Für eine Reduzierung hatte sich kürzlich auch der neue NATO-Oberbefehlshaber und US-General James Jones eingesetzt, allerdings nicht als Strafe, sondern mit der Begründung, dass künftig kleinere und flexiblere Einheiten gefragt seien. Die Pläne schon lange vor dem Irak-Konflikt entworfen worden, fänden aber jetzt wachsende Unterstützung, heißt es.

«Alles, was wir tun können, um ihnen (Deutschen und Franzosen) wehzutun, ohne dass es uns wehtut, werde ich unterstützen», zitierte die Zeitung den republikanischen Abgeordneten Peter King.
 
aus der Diskussion: USA erwägen Sanktionen gegen Deutschland
Autor (Datum des Eintrages): DT000  (12.02.03 18:09:35)
Beitrag: 1 von 24 (ID:8589829)
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