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Die Amerikaner handeln nach der Tit-for-Tat Strategie (wie du mir so ich dir).
Sie behandeln andere gut, solange sie selbst gut behandelt werden. Zu ihren Freunden sind sie großzügig.
Sie sind aber sofort provozierbar, wenn man sie hintergeht.
Tit-for-tat ist eine extrem erfolgreiche Strategie, die sogar Kooperation fördert.
Sie ist für jeden durchschaubar. Wenn ich kooperiere, kooperiert die USA mit mir. Ich kann mich darauf verlassen.
Sie ermuntert mich sogar zur Kooperation. Man profitiert selbst davon, daß es dem andern auch gut geht.
Wenn ich den anderen aber hintergehe, weiß ich, daß sich das nicht lohnt.

Frankreich betreibt dagegen eine Trittbrettfahrerstrategie.
Kooperation nur soweit nötig, und wenn möglich andere ausnutzen, um am Ende immer am besten dazustehen.
Frankreich zuerst, jederzeit und mit jedem Partner.
Schröder stelle ich mit Chirac hier auf eine Stufe.

Das Problem der Trittbrettfahrer ist, daß sie irgendwann wieder erneut auf die anderen Akteure treffen werden.
Wer einmal ausgenutzt wurde, wird das nicht so schnell vergessen.
Man darf es nicht zur Spitze treiben, sondern nur soweit, daß man das Tischtuch nicht zerschneidet.
Außerdem spricht sich Trittbrettfahrertum auch bei anderen herum und ruiniert den eigenen Ruf.
Letzlich schaden sich unkooperative Trittbrettfahrer selbst.
Damit ist auch klar, daß Typen wie Schröder und Chirac niemals auf Dauer zusammen kooperieren können.


Kurzum, die USA werden ihre Entscheidungen nicht nur und nicht einmal vorrangig nach der Landkarte vom 12.Feb.2003 treffen,
sondern SIE DENKEN ERSTENS LANGFRISTIG UND ZWEITENS ANDERS ALS DU.
Und ganz wichtiges Kriterium für die Amerikaner ist : Wo werden wir gut behandelt?
Wo WURDEN wir DAUERHAFT gut behandelt? Nur dort werden sie ihre Zelte auf Dauer aufschlagen.
Deshalb ist Schröders Verhalten ein für lange Zeit irreparabler Schaden, ganz gleich, wie er sich in Zukunft verhält,
bzw. ob er sich an der Macht halten kann.
Selbst eine kooperative Regierung unter Frau Merkel würde mit dem Makel leben müssen, daß sie ja nach 4 Jahren bereits wieder von Rot/Grün abgelöst werden könnte.


In diesem Sinne hat Schröder den Wagen bereits an die Wand gefahren und die Konsequenzen liegen in seiner Verantwortung.

Den Amerikanern sei gesagt, es gibt hier noch Leute, die Schröders Verhalten sehr bedauern.

Und es sei gesagt, es gibt hier auch noch Leute, die eine Welt von Egoisten, in der die Logik des Trittbrettfahrertums als erstrebenswert gilt, im tiefsten Inneren ablehnen.
 
aus der Diskussion: Die Amerikaner zeigen ihre großkotzige Fratze...
Autor (Datum des Eintrages): bmann025  (12.02.03 19:31:41)
Beitrag: 12 von 71 (ID:8590564)
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