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Der TÜV ist abgelaufen deutsch Panzer müssen in der Garage bleiben. der Feind muß leider warten :laugh: :laugh: :laugh:

03. März 2003

Deutscher Amtsschimmel in Kabul

Auch für Auslandseinsätze der Bundeswehr gelten Heimatregeln


Jede Bürokratie hat ihre eigenen Regeln, davon bleiben selbst die Auslandseinsätze der Bundeswehr nicht verschont. "Aber bei der Forderung nach einer Einleitgenehmigung der unteren Wasserbehörde Afghanistans hört es doch auf", erregt sich Flugplatzkommandant Burkhard Pototzky. Seit kurzem ist er für den Flugbetrieb auf dem "Tor nach Afghanistan", dem internationalen Flughafen von Kabul, zuständig.

Eigentlich wollte Pototzky nur die Enteiserflüssigkeit nicht einfach versickern lassen, die bei der Arbeit auf dem 1.800 Meter hoch gelegenen Flughafen bis in den März hinein anfällt. "Aber mit dieser Bürokratie habe ich nicht gerechnet", erzählt er. Statt vor Ort eine Zustimmung der Isaf-Schutztruppen zu bekommen, sei der "Vorgang" von der Bundeswehr nach Deutschland geschickt worden - mit der Forderung nach einem Behördenstempel und einem offiziellen Papier. "Wo soll ich die denn hernehmen? Afghanistan hat doch gerade mal eine Übergangsregierung."


Geschwindigkeitsgegrenzung

Auch andere "Schildbürgerstreiche" ärgern die Soldaten vor Ort. Nicht genug, dass wegen der rigiden deutschen Bestimmungen die Räder der 600 deutschen Armee-Kraftfahrzeuge in Afghanistan per Luftfracht zur Runderneuerung in die Heimat geschickt werden - und kostbaren Frachtraum belegen. Oder dass die deutschen Technikanfordungen für den einzigen 100-Tonnen-Kran in Kabul einen regelmäßigen Schlauchwechsel "in staubfreiem Raum" vorschreiben - wobei die afghanische Hauptstadt als "Staumetropole" verschrien ist. Oder der TÜV gut 5.000 Kilometer von zu Hause entfernt Kraftfahrzeuge wegen abgelaufener Abgasuntersuchung stillgelegt hat - und die Fahrzeuge damit für die Einsatzaufgabe fehlen.

"Der Hammer aber ist wohl die Militärpolizei", erregt sich ein Hauptgefreiter. Mittlerweile führten die Kameraden mit den auffälligen Armbinden sogar im deutschen Camp Geschwindigkeitskontrollen durch. "Auch in der Stadt achten sie drauf, dass sich die Isaf-Truppen an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, dabei gibt es nicht einmal eine Straßenverkehrsordnung." Zumindest im Camp Warehouse zieht diese Begründung nicht: Hier zeigt ein deutsches Straßenschild die Höchstgeschwindigkeit - fünf Kilometer pro Stunde!


Kein Dosenpfland

"Beschwerden von Soldaten über zu viel Bürokratie gibt es immer", beruhigt in Potsdam der Sprecher des Einsatzführungskommandos, Karl-Henning Kröger. Und dass in den Camps gegen Verkehrssünder vorgegangen werde, sei "einfach eine Notwendigkeit". In dem Feldlager in Kabul lebten schließlich 1.200 Soldaten auf engstem Raum - und ein Raser würde dort das Leben anderer gefährden. Punkte in Flensburg hätten Soldaten mit "Bleifuß" zwar nicht zu befürchten, dafür aber eine Disziplinarstrafe.

Bestimmte Vorschriften machten "nicht immer Sinn", räumt Kröger ein, die Mülltrennung sei ein Beispiel dafür. Die Gefahr aber, dass sich Bürokratie verselbstständige, sei in solchen Großeinheiten immer latent vorhanden. Allerdings sei die Überregulierung "kein allgemeiner Missstand", betont der Oberst.

Das räumen auch die Bundeswehrsoldaten in Kabul ein: Immerhin haben sie für das seit Januar in Deutschland geltende Dosenpfand eine Ausnahmeregelung bekommen. Für die Marketender im Camp grenzt das an ein "kleines Wunder", das freilich seinen Grund haben dürfte: Bei 86.000 Dosen, die bei uns Woche für Woche über den Ladentisch gehen, hätte uns diese Regelung aber auch den Rest gegeben."

(N24.de, ddp)
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aus der Diskussion: Deutschland WEITER so---die GANZE Welt lacht über uns-Ärsche
Autor (Datum des Eintrages): Kuehe  (03.03.03 14:41:29)
Beitrag: 15 von 16 (ID:8779083)
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